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RTL Samstag Nacht

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RTL Samstag Nacht war eine Fernseh-Comedy-Reihe, die vom 6. November 1993 bis zum 23. Mai 1998 auf RTL ausgestrahlt wurde. RTL Samstag Nacht war die erste große Comedy-Serien-Show im deutschen Fernsehen – sie wurde nach dem Vorbild von Saturday Night Live am späten Samstagabend ausgestrahlt. Sie verhalf der Comedy im deutschen Fernsehen zum Durchbruch und war das Vorbild zahlreicher späterer Comedy-Sendungen.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Die Show

Die Serie wurde von Hugo Egon Balder und Jacky Dreksler produziert. Die Stammmannschaft bestand aus Wigald Boning, Olli Dittrich, Esther Schweins, Stefan Jürgens, Tanja Schumann und Mirco Nontschew. 1995 kam Tommy Krappweis und 1997 Mark Weigel dazu. Von Anfang an dabei war die Studio-Band: "RTL Samstag Nacht AllStars" unter der Leitung von Martin Ernst. Die Titelmusik und fast alle Rubriken- und Background-Musiken stammten auch von Ernst. Als Gäste traten zahlreiche deutsche Schauspieler auf, zuweilen ausländische wie Mel Brooks und praktisch alle wichtigen deutschen Comedians.

[Bearbeiten] Regelmäßige Sketche

Die Serie hatte ein festes Bouquet von Sketchen, von denen einige noch heute Kultstatus genießen, darunter Karl Ranseier ist tot, Far Out, Kentucky schreit ficken, Zwei Stühle – Eine Meinung, Märchen-Man, Szenen einer Ehe, sowie die Samstag-Nacht-News mit dem Spocht (Sportschau-Satire).

[Bearbeiten] Kentucky schreit ficken

Kentucky schreit ficken war eine Sketch-Reihe aus den Jahren 1996–1997. Der erste Sketch lief am 5. Oktober 1996.

Der Titel bezieht sich auf die 1930 gegründete, amerikanische Fast-Food-Kette Kentucky Fried Chicken. Die etwa zweiminütigen Sketche spielten dementsprechend auch in einem Fast-Food-Restaurant und bestanden aus Dialogen des Verkäufers mit seinen Mitarbeitern und Kunden. Darsteller waren meistens Stefan Jürgens als Verkäufer, Tanja Schumann als Angestellte und Olli Dittrich als Kunde.

Die Dialoge beziehen ihre Komik aus absichtlichen Buchstabendrehern und enden immer mit der Floskel „Das hat er/sie aber (wieder) gefickt eingeschädelt“ (geschickt eingefädelt). Inspiriert wurde die Reihe von einer Werbekampagne von McDonald’s, in der mit Sprüchen wie „Dol hir den Polo“ und „Bauter lunte Polos“ Autos verlost wurden. Viele der in den Sketchen benutzten Verdrehungen von wirklich alltäglichen Formulierungen führen dabei zu in den Mund gelegten Aussagen mit starkem sexuellen Bezug, einfach „bächtig möse“ und „darf ich Sie hier mal an die Bheke titten?“. Manche dieser Wechstabenverbuchsler wurden so populär, dass sie auch Jahre nach Einstellung der RTL-Sendung noch Bestandteil der Alltags- und Jugendsprache sind. Dies trifft insbesondere auf „gefickt eingeschädelt“ zu.

[Bearbeiten] Zwei Stühle – Eine Meinung

In der Interviewparodie Zwei Stühle – Eine Meinung sprach Wigald Boning mit Olli Dittrich, der in vielen Verkleidungen und Masken den Gast darstellte. Der Erfolg der Reihe, die 1995 einen Adolf-Grimme-Preis erhielt, beruhte zu einem großen Teil auf der hohen Qualität der Masken.

Die angeblichen Gäste waren häufig Prominente, wie Franz Beckenbauer oder Michael Jackson, aber auch fiktive Gestalten, wie Meister Proper, das Kasperle und eigens erfundene Figuren, die manchmal auch wiederkehrten. Dazu gehören der Hamburger Zuhälter Mike Hansen und König Butterbrot der Erste, das Staatsoberhaupt der Garagentorinseln.

Legendär ist der Sketch, in dem Olli Dittrich auf einem Kamel oder Pferd sitzend Boris Becker im Scheichgewand parodiert („So ein Pferd, das hat ja nur ein PS!“). Boris Becker war eines seiner Lieblingsopfer.

Jede Folge endete mit Bonings Satz „Bleiben Sie dran – ich pfeif’ auf Sie!“, in Abwandlung einer Redewendung von RTL-Moderator Olaf Kracht: „Bleiben Sie dran, ich zähl’ auf Sie.“

Boning äußerte in einem Interview, es ginge darum, Leute darzustellen, die „im Grunde einen Knall haben“.

[Bearbeiten] Samstag-Nacht-News

Die News wurden von Hans Meiser, der mit leicht schief sitzender Brille und einem angedeuteten verschmitzten Grinsen auf einem Xylophon die Melodie anspielte, angekündigt, und von Esther Schweins und Stefan Jürgens vorgetragen. Dieses war Vorbild für nachfolgende Sendungen, z.B. die Freitag-Nacht-News, wo auf komödiantische Weise die Neuigkeiten der Woche durch Wortspiele parodiert werden. Karl Ranseier wurde hier regelmäßig als verstorben gemeldet. Wigald Bonings Beiträge bestanden aus „Meinungsumfragen“ zu aktuellen Themen, bei denen er mit gewisser Regelmäßigkeit ahnungslose Rentner hochnahm („Der Bundeskanzler hat bei gesteigertem Fernsehkonsum vor Deformationen an den Augen gewarnt. Haben Sie so etwas schon mal bei sich beobachtet, Quadrataugen?“). Am Ende kam der Spocht von Olli Dittrich und Mirco Nontschew mit Wetter, Wetter, Wetter.

[Bearbeiten] Spocht

Ein Monolog des auf einem Riesen-Ball sitzenden Olli Dittrich. Hierbei arbeitete er sehr viel mit Wortspielen, um die betrachtete Sportart wörtlich zu interpretieren. Der Monolog begann immer mit der Einleitung Mahlzeit, Neues vom Spocht, gefolgt von der Sportart, die in dem Beitragsteil behandelt wurde. Die finnischen Skispringer Hunde Anlainen und Lasse Antreten sowie der lange verschollen geglaubte Fikki Hyänen waren öfter eine Meldung wert.

[Bearbeiten] Ali Bengali

Ali Bengali ist ein indischer Weiser, gespielt von Olli Dittrich, der orakelt. Während seines Auftritts sitzt er in einem Schlangenkorb und trägt einen Turban.

In jeder Ausgabe begrüßt Ali Bengali das Publikum mit „Shiri-Biri meine Freunde“ und stellt sich nicht nur als Guru Guru und Schlangenbeschwörer vor, sondern auch als Yoghurt-Lehrer und Orakel-Whip. Dann verkündet er eine Reihe sich reimender Zweizeiler, die eine mäßig aufschlussreiche Aussage enthalten. Diese liest er aus einer Kaffeemühle, nachdem er kurz an deren Kurbel gedreht hat. Bei seinem letzten Blick in die Mühle folgt immer der Satz „Oh, ein Vierzeiler! Das muss das Schluss-Orakel sein!“ Dieses lautet dann beispielsweise:

Wer Unken in den After schaut,
sieht tote Fliegen, gut verdaut.
Wer trotzdem immer weiter glotzt,
darf sich nicht wundern, wenn er kotzt.

[Bearbeiten] Andere regelmäßige Sketche

  • Wigalds Welt (Boning)
  • Olliwood (Dittrich)
  • "Pop Lyrik" mit Hajo Schröter-Naumann (Dittrich)
  • Märchenman (Nontschew als Pirat verkleidet mit Augenklappe über dem Mund, Stoff-Papagei auf dem Arm und Hakenprothese auf der Schulter)
  • Die Gebrüder Mente - Ali & Rudi (Nontschew und Jürgens)
  • Derrick (Jürgens und Krappweis)
  • Far out – Trends aus USA (Nontschew und Krappweis mit „Extreme-XXXing“, etwa „Extreme-vor-den-Zug-Schmeißing“ oder "Extreme-IKEAing")
  • Schreinemakers ihre Schwester live bzw. Schreinemakers ihre Schwester TV (Schumann)
  • Bruder Gottfried und die Singenden Gebetsbeulen Fresenia und Martha (Jürgens, Schumann und Schweins)
  • Szenen einer Ehe bzw. Sehnen einer Zehe (Jürgens und Schumann)
  • Piep! (Schweins und Schumann)
  • Teleshopping (Nontschew und Schweins, Parodie auf moderierte Dauerwerbesendungen)
  • Eine schrecklich heilige Familie (Boning, Dittrich, Schumann und Schweins)
  • Hobbythek (Dittrich parodiert Jean Pütz)
  • Wilhelms Woche (Jürgens)
  • Die Doofen (Boning und Dittrich)
  • "Karl Ranseier ist tot!"

[Bearbeiten] RTL Comedy Nacht

Von Oktober 2005 bis Januar 2006 lief eine Neu-Auflage der Sendung unter dem Namen RTL Comedy Nacht mit den Comedians Sina-Valeska Jung, Sven Nagel, Christoph Schechinger, Adriana Zartl, Jürgen Bangert, Rüdiger Brans, Carolin Kebekus, Attik Kargar und Johannes Flöck. Auch Martin Ernst war wieder mit von der Partie: er hatte wieder die Titelmusik geschrieben und die Band zusammengestellt. Die Aufzeichnungen hierzu begannen am 14. Oktober 2005. Erste Ausstrahlung fand am 15. Oktober 2005 statt. Wegen mäßiger Quote strahlte RTL die letzte Folge am 7. Januar 2006 aus.

[Bearbeiten] Preise

1994 gewann die Serie den Bayerischen Fernsehpreis, den Löwen von Radio Luxemburg und den Bambi. Die Sketchreihe Zwei Stühle – eine Meinung erhielt 1995 den Adolf-Grimme-Preis.

[Bearbeiten] Weblinks

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