Rote Ernte
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Rote Ernte (im englischen Original Red Harvest) ist der erste Roman von Dashiell Hammett. Er wurde im deutschsprachigen Raum auch unter dem Titel Bluternte veröffentlicht. Er wurde zuerst im Black Mask Magazine als Serie, unter dem Titel The Cleansing of Poisonville von November 1927 - Februar 1928 veröffentlicht.
Im folgenden Jahr als Buch von Alfred A. Knopf herausgegeben, wurde er somit Hammetts erster hart realistischer Roman ("hard-boiled novel").
[Bearbeiten] Handlung
Ein Detektiv von der Continental Privatdetektiv-Agentur wird nach „Pissville“ geschickt, um einen unbekannt bleibenden Auftrag eines bekannten Bürgers der Stadt auszuführen. Der Auftraggeber wird ermordet, bevor der eigentliche Auftrag an den Detektiv übermittelt werden kann. Das "Pissville" der deutschen Übersetzung, eine Verballhornung des eigentlichen Namens „Peaceville“ heißt im amerikanischen Original „Personville“ und wird dort zu „Poisonville“. In dem Ort angekommen stellt der Detektiv fest, dass die Stadt von mehreren rivalisierenden Gangsterbanden beherrscht wird. Er beschließt die Banden gegeneinander auszuspielen, bis die Stadt wieder „sauber“ ist. Hierbei schreckt er nicht vor Intrige oder Mord zurück.
Dieser Roman ist zusammen mit Der gläserne Schlüssel sicherlich das politischste seiner Bücher. Es wird aufgezeigt, wie weit es führen kann, wenn die Politiker bzw. die Verwaltung einer Stadt korrupt ist. Auf jeden Fall ist dieses Buch aber eines seiner düstersten und gewalttätigsten. Auffallend ist, dass der Detektiv keinen Namen hat und auch sonst nur sehr spärlich beschrieben wird; die Erzählung erfolgt aus der Ich-Perspektive.
Die Handlung von Rote Ernte hat Ähnlichkeit mit der des Films Yojimbo – Der Leibwächter (1960) von Akira Kurosawa, weshalb oft behauptet wird, er sei auch die Quelle des Drehbuchs gewesen. Dies wurde von Kurosawa aber stets bestritten. Yojimbo wiederum wurde von US-amerikanischen Filmen mehrfach adaptiert; spätestens mit dem deutlich von Hammetts angestammtem Genre inspirierten Last Man Standing schließt sich der Kreis. Auch bei diesen Remakes bleibt der Protagonist ohne Namen.
[Bearbeiten] Zitate anderer Schriftsteller
André Gide notierte 1931 in seinem Tagebuch: „Rote Ernte, von Dashiell Hammett gelesen ..., mit an Bewunderung grenzender Verblüffung“
Jakob Arjouni schreibt über sich: „Mit zwölf zum ersten Mal ›Rote Ernte‹ von Hammett gelesen – nicht alles verstanden, aber begeistert.“
