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Riesenasseln

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Riesenasseln
Riesenassel ♂ (Bathynomus giganteus)
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Riesenassel ♂ (Bathynomus giganteus)
Systematik
Klasse: Höhere Krebse (Malacostraca)
Unterklasse: Peracarida
Ordnung: Asseln (Isopoda)
Unterordnung: Flabellifera
Familie: Cirolanidae
Gattung: Riesenasseln
Wissenschaftlicher Name
Bathynomus
Milne-Edwards, 1879

Die Riesenasseln (Bathynomus) sind eine Gattung innerhalb der Ordnung der Asseln. Man vermutet, dass sie in großer Zahl auf dem Meeresboden des Atlantischen und Pazifischen Ozeans vorkommen.

Der französische Zoologe Alphonse Milne-Edwards beschrieb diese Tiere 1879 zum ersten Mal, nachdem er ein männliches Jungtier von B. giganteus aus dem Golf von Mexiko gefischt hatte. Zu dieser Zeit war die Entdeckung eine Sensation, denn erst kurz zuvor hatte Charles Wyville Thomson die allgemeine Annahme, dass es in den Tiefen der Weltmeere kein Leben gäbe, durch seine Arbeit ins Wanken gebracht. Das erste weibliche Exemplar fing man erst 1891.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Beschreibung

Mit einer Länge von bis zu 45 cm und einem Gewicht von bis zu 1,7 kg sind die Riesenasseln ein gutes Beispiel für Tiefseegigantismus, denn die meisten ihrer Verwandten rangieren zwischen einem und fünf Zentimetern Länge. Nichtsdestoweniger ähnelt ihre Morphologie der der Landasseln: Ihre Körper sind dorso-ventral komprimiert und von einem kalkhaltigen, aus schuppenförmigen Segmenten bestehenden, Exoskelett geschützt. Das erste dieser Segmente ist mit dem Kopf verwachsen, oftmals sind auch die letzten Segmente miteinander verwachsen und formen so einen "Schwanzpanzer" über dem verkürzten Abdomen (pleon). Die großen Augen bestehen aus fast 4.000 Facetten und liegen direkt am Kopf an aber weit auseinander. Es gibt zwei Antennenpaare.

Die Brustlaufbeine sind in sieben Paaren angeordnet, wobei das erste Paar zu Mundwerkzeugen, die die Nahrung den vier Kieferpaaren zuströmen sollen, umgewandelt wurde. Das Abdomen besteht aus fünf Segmenten, jedes ausgestattet mit einem Paar Schwimmbeinen, die zu kiemenartigen Atmungsorganen umgewandelt wurden. Die Asseln sind blasslila gefärbt.

Frontalansicht eines Bathynomus giganteus
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Frontalansicht eines Bathynomus giganteus

[Bearbeiten] Ökologische Bedeutung

Riesenasseln sind wichtige Nahrungssammler im Tiefseebenthos, sie leben in Tiefen von 170 bis 2.140 Metern und sind Einzelgänger. Sie bevorzugen schlammige und tonhaltige Böden. Obwohl sie Allesfresser sind, ernähren sie sich hauptsächlich von toten Walen, Fischen und Kraken. Womöglich jagen sie aber auch langsame Vertreter der Stachelhäuter, wie Seewalzen, Schwämme, Strahlentierchen und Fadenwürmer und vielleicht sogar auch Fische. Man weiß, dass sie den Fang in Grundschleppnetzen angreifen. Aufgrund der schwankenden Nahrungsverhältnisse am Tiefseeboden sind Riesenasseln gut an langen Nahrungsmangel angepasst, in Aquarien haben sie bis zu acht Wochen ohne Futter überlebt. Treffen sie auf ein reiches Nahrungsangebot, fressen sie soviel, bis sie sich kaum noch bewegen können.

[Bearbeiten] Fortpflanzung

Studien der jahreszeitlichen Menge an Riesenasseln lassen eine höhere Fortpflanzungskapazität in den Frühlings- und Wintermonaten vermuten. Dies liegt wahrscheinlich im Nahrungsmangel während des Sommers begründet. Sexuell aktive erwachsene Weibchen bilden einen Brutbeutel (marsupium), indem sie die Brutplatten ihrer Schwimmbeine überlappen. Die befruchteten Eier, die größten unter den wirbellosen Meerestieren, bleiben für unbekannte Zeit in diesem Brutbeutel.

Die jungen Asseln verlassen diesen Schutz als voll entwickelte Miniatur-Versionen der Erwachsenen, auch manca genannt. Ihnen fehlt lediglich das letzte Paar Schwimmbeine. Wenn das Weibchen zuviel frisst, läuft sie Gefahr, durch den Anstieg ihres Körperumfangs ihre Brut zu verlieren.

[Bearbeiten] Arten

Man unterscheidet heute zwischen neun Riesenassel-Arten:

  • B. affinis
  • B. decemspinosus
  • B. doederleinii
  • B. giganteus
  • B. immanis
  • B. kapala
  • B. miyarei
  • B. pelor
  • B. propinquus
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