Privacy Policy Cookie Policy Terms and Conditions Rheiderland - Wikipedia

Rheiderland

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Karte des Rheiderlands um 1715
vergrößern
Karte des Rheiderlands um 1715

Das Rheiderland ist ein Landstrich in Deutschland und den Niederlanden zwischen Ems und Dollart. Der deutsche Teil des Rheiderlandes liegt in Ostfriesland, westlich der Ems. Der niederländische Teil (geschrieben: Reiderland) liegt in der niederländischen Provinz Groningen und wird häufig dem Oldambt zugerechnet. Das Rheiderland ist auf dem Festland neben dem Overledingerland, dem Moormerland und dem Lengenerland eine der vier historischen Landschaften des Landkreises Leer.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Natur

Blick vom Deich
vergrößern
Blick vom Deich

Das Rheiderland besteht größtenteils aus Marschlandschaften (Polder) und ist ebenso flach wie der übrige Teil Ostfrieslands, jedoch gibt es noch weniger Baumbepflanzung. Dadurch ergibt sich ein Blick bis zum Horizont. Der nördliche Teil des Rheiderlandes wurde durch mehrere Eindeichungen vom Dollart zurückgewonnen und ist deshalb sehr fruchtbar. Die Bauern waren früher wohlhabend (Polderfürsten), was sich bis heute in den prächtigen Höfen widerspiegelt. Im Süden des Rheiderlandes gibt es auch Moorflächen, Ausläufer des Bourtanger Moores.

[Bearbeiten] Religion

Vorherrschend ist im Rheiderland die evangelisch-reformierte Kirche. In einigen Orten gibt es auch evangelisch-lutherische Kirchengemeinden. Minderheiten sind Altreformierte und Freikirchliche Gemeinden, Katholiken gibt es kaum. Bekannt ist die Region in diesem Zusammenhang auch durch ihre große Anzahl bedeutender Kirchenorgeln, die von den Gemeinden vor Jahrhunderten gekauft wurden und bis heute erhalten sind. Die Bedeutendste ist die Arp-Schnitger-Orgel in der Georgskirche in Weener.

[Bearbeiten] Kultur

Weit verbreitet ist die Niederdeutsche Sprache. Die meisten Menschen im deutschen Teil des Rheiderlandes sprechen im alltäglichen Leben Ostfriesisches Platt (bzw. einen Unterdialekt, das Rheiderländer Platt) - aber natürlich sprechen dort auch alle Hochdeutsch; es ist eine Region, in der die Meisten zweisprachig aufwachsen. Im niederländischen Teil wird neben der Niederländischen Sprache auch ein Dialekt des Groninger Platts gesprochen, das dem ostfriesischen Platt recht ähnlich ist.

[Bearbeiten] Politik

Der größte Ort ist die Stadt Weener. Verwaltungstechnisch ist das Rheiderland auf deutscher Seite in die Gemeinden Weener, Bunde und Jemgum sowie den Ortsteil Bingum der Stadt Leer aufgeteilt. Auf niederländischer Seite gehören die Gemeinde Reiderland, der nördliche Teil der Gemeinde Bellingwedde, der östliche Teil der Gemeinde Scheemda sowie die Gemeinde Winschoten zum Rheiderland.

Trotz der fast nicht vorhandenen Industrie und der niedrigen Bevölkerungsdichte ist das Rheiderland eine Hochburg der Sozialdemokratie und (auf niederländischer Seite) der Kommunisten.

[Bearbeiten] Wappen

Das Rheiderländer Wappen zeigt auf einem längs geteilten Schild links einen halben schwarzen Adler auf goldenem Grund, rechts eine goldene Lilie auf blauem Grund. Das Wappen geht auf ein mittelalterliches Siegel zurück. Der Adler findet sich in vielen friesischen Wappen und steht für die Reichsunmittelbarkeit und damit die Freiheitsrechte der Friesen. Die Lilie ist ein vorreformatorisches Symbol der Reinheit und steht für Maria, die Schutzpatronin der Friesen. Das Wappen wurde vom ehemaligen Kreis Weener geführt.

[Bearbeiten] Geschichte

Das Rheiderland um 1300
vergrößern
Das Rheiderland um 1300

Das Rheiderland wurde bereits früh von den Friesen besiedelt. Nachdem im 13. Jahrhundert die auswärtigen Machthaber aus Friesland vertrieben waren, bildete das Rheiderland wie die anderen friesischen Gebiete ein eigenständiges reichsunmittelbares Territorium mit einer Ratsverfassung. Feudalherrschaft war in diesen Landesgemeinden unbekannt. Hauptorte waren wohl Weener und Hatzum.

Zunächst war das Rheiderland eher in Richtung der Groninger Ommelande orientiert. Erst seit dem Einbruch des Dollarts (ab 1362), der große Gebiete des Rheiderlandes unter Wasser setzte und eine natürliche Grenze zu den Ommelanden bildete, wandte sich Landesgemeinde stärker den friesischen Gebieten östlich der Ems zu. Durch Einpolderungen wurden bis ins 20. Jahrhundert viele an der Meer verlorene Gebiete zurückgewonnen.

Ab 1413 fiel das Gebiet unter die Herrschaft der Häuptlingsfamilie tom Brok und infolge dessen erst an Focko Ukena und dann die Familie Cirksena. Nur für eine kurze Zeit konnte sich die Landesgemeinde noch einmal selbstständig machen. Der heute deutsche Teil des Rheiderlandes wurde somit Teil der Grafschaft Ostfriesland und teilte von da an deren Schicksal.

Der deutsche Teil des Rheiderlandes war bis 1932 der hannoversche bzw. preußische Kreis Weener und war ein eigenständiger Landkreis. Durch eine Verordnung des preußischen Staatsministeriums wurde der Kreis Weener aufgelöst und mit dem Landkreis Leer zusammengeschlossen.

[Bearbeiten] Weblinks

Static Wikipedia 2008 (no images)

aa - ab - af - ak - als - am - an - ang - ar - arc - as - ast - av - ay - az - ba - bar - bat_smg - bcl - be - be_x_old - bg - bh - bi - bm - bn - bo - bpy - br - bs - bug - bxr - ca - cbk_zam - cdo - ce - ceb - ch - cho - chr - chy - co - cr - crh - cs - csb - cu - cv - cy - da - de - diq - dsb - dv - dz - ee - el - eml - en - eo - es - et - eu - ext - fa - ff - fi - fiu_vro - fj - fo - fr - frp - fur - fy - ga - gan - gd - gl - glk - gn - got - gu - gv - ha - hak - haw - he - hi - hif - ho - hr - hsb - ht - hu - hy - hz - ia - id - ie - ig - ii - ik - ilo - io - is - it - iu - ja - jbo - jv - ka - kaa - kab - kg - ki - kj - kk - kl - km - kn - ko - kr - ks - ksh - ku - kv - kw - ky - la - lad - lb - lbe - lg - li - lij - lmo - ln - lo - lt - lv - map_bms - mdf - mg - mh - mi - mk - ml - mn - mo - mr - mt - mus - my - myv - mzn - na - nah - nap - nds - nds_nl - ne - new - ng - nl - nn - no - nov - nrm - nv - ny - oc - om - or - os - pa - pag - pam - pap - pdc - pi - pih - pl - pms - ps - pt - qu - quality - rm - rmy - rn - ro - roa_rup - roa_tara - ru - rw - sa - sah - sc - scn - sco - sd - se - sg - sh - si - simple - sk - sl - sm - sn - so - sr - srn - ss - st - stq - su - sv - sw - szl - ta - te - tet - tg - th - ti - tk - tl - tlh - tn - to - tpi - tr - ts - tt - tum - tw - ty - udm - ug - uk - ur - uz - ve - vec - vi - vls - vo - wa - war - wo - wuu - xal - xh - yi - yo - za - zea - zh - zh_classical - zh_min_nan - zh_yue - zu -