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Tom Brok

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Der korrekte Titel dieses Artikels lautet „tom Brok“. Diese Schreibweise ist aufgrund technischer Einschränkungen derzeit nicht möglich.

Die tom Brok (auch: tom Broke, tom Brook, tom Broek, ten Brok, ten Broke) waren ein mächtiges ostfriesisches Häuptlingsgeschlecht, ursprünglich aus dem Norderland. Unter den friesischen Häuptlingsfamilien versuchten die tom Brok seit der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts Ostfriesland zu beherrschen. Die Familie starb 1435 aus.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Ursprungsgeschlecht Kenesma

Der älteste Vorfahre dieser Familie, Keno, stammte aus dem Geschlecht der Kenesma, das sich später tom Brok nannte, gehörte zu den alljährlich gewählten vier Redjewen oder "consules" des Gebietes. Er hinterließ 1300 seinem Sohn Hilmer einen Hof bei Engerhafe, der diesem damit das Recht zum Richteramt gab. Dieses Recht ging später auf die an dieser Stelle errichtete Burg Broke über.

[Bearbeiten] Umbenennung in "tom Brok"

[Bearbeiten] Keno I. tom Brok

Hilmers Sohn Keno ist der früheste historisch belegte Vertreter der Familie und wurde 1347 Herr über Broke, Marienhafe und Aurich. 1347, wird er urkundlich erstmals genannt – wo er als nobilis vir mit patronymischer Namensform Keno Hilmerisna in Brocmania einen Rechtshandel im Emsigerland schlichten hilft und die Gerichtsherrschaft in den dortigen Kirchspielen Uttum und Visquard inne hat. 1371 wird Keno (I.) tom Brok in einem päpstlichen Gnadenbrief erstmals als capitaneus Brocmanie, Häuptling des Brokmerlandes genannt. Irgendwann in dieser Zeit vermutlich schon 1361 oder vorher, ist er in die zentrale Position eines Landeshäuptlings aufgestiegen. Die Familie benannte sich nach Zuerkennung der Häuptlingswürde in tom Brok um. Keno I. führte 1361 das Landesaufgebot gegen Edo Wiemken an. Des Weiteren gehörte er zu den alljährlich gewählten vier Consules des Norderlandes.

[Bearbeiten] Ocko I. tom Brok

Sein ältester Sohn, der von der Königin von Neapel zum Condotiere (Ritter) geschlagene Ocko, war der Gemahl der Häuptlingstochter von Strackholt und Hinte, die sich durch ihre Grausamkeit den Namen Quade Foelke (quade = niederdeutsch: böse) erwarb. Er trat 1376 das väterliche Erbe an, und dehnte seinen Machtbereich über fast ganz Ostfriesland und den Besitz um das Norderland aus. 1379 wird das Emsigerland nördlich von Emden in Besitz genommen, das Harlingerland und das Auricherland ebenso. In der Folgezeit wird das Auricherland mit seiner Burg in Aurich zum Zentrum der Herrschaft der tom Brok. 1381 trägt Ocko I. Herzog Albrecht von Bayern als Grafen von Holland seine Herrschaft als Lehen an. Dies sahen die Ostfriesen als Verletzung der friesischen Freiheit und Ocko I. wurde vor seiner Auricher Burg meuchlerisch ermordet.

[Bearbeiten] Widzel tom Brok

Ockos Witwe Quade Foelke übernahm zunächst für den Sohn Widzel vormundschaftlich die Regierung. Dieser nahm, nachdem er die Souveränität erlangt hatte, die Likedeeler unter Klaus Störtebecker auf und bot ihnen einen Rückzugsraum in Ostfriesland. Widzel starb in der Kirche zu Detern den Feuertod durch einen, von Kriegern des Erzbischofs von Bremen, des Grafen von Oldenburg und anderer Verbündeter, gelegten Brand.

[Bearbeiten] Keno II. tom Brok

Nachfolger Widzels war sein Halbbruder Keno II..

Er gewährte in den Jahren zw. 1396 und 1400 Gödeke Michels und Klaus Störtebecker (und ihren Mannschaften) Beistand; angeblich soll Störtebecker um 1399 auch Kenos Tochter (oder Schwester?) geheiratet haben.

1400 zwang die Hanse Keno das Bündnis mit den Seeräubern aufzugeben.

Keno besiegte 1413 den Emder Häuptling Hisko Abdena. 1415 weitete er seine Herrschaft auch auf das westliche Friesland aus.

Keno II. starb 1417.

[Bearbeiten] Ocko II. tom Brok

Als Keno 1417 starb, folgte ihm sein Sohn Ocko II. in die Häuptlingswürde. Er erbte derart große Herrschaftsgebiete, dass er sich Häuptling von Ostfriesland nennen konnte. Er festigte 1421/22 durch den Sieg des mit ihm verbündeten Häuptlings Focko Ukena seine Herrschaft in Westfriesland und Emden. In der Folgezeit kam es jedoch zwischen Focko Ukena und Ocko tom Brok zu Streitigkeiten, die in offene Kriegshandlungen übergingen. Nach einem ersten Sieg des ostfriesischen Häuptlings Focko Ukena über Ocko II. bei Detern 1426 verband sich Focko mit dem Bischof von Münster und zahlreichen ostfriesischen Häuptlingen gegen den auf das Brokmerland beschränkten Ocko und schlug ihn am 28. Oktober auf den Wilden Äckern zwischen Oldeborg und Marienhafe vernichtend. Ocko II wurde in Leer inhaftiert und erlangte erst 1431, nach dem Sturz Ukenas wieder die Freiheit. Mit seinem Tode 1435 in Norden erlosch das Geschlecht der tom Brok. Wappen: Goldener Adler auf rotem Feld.

[Bearbeiten] Quellen:

  • Dettmar Coldewey: Heimatkundliche Daten. Wilhelmshaven 1960
  • Houtrouw: Ostfriesland. Eine geschichtlich - ortskundige Wanderung gegen Ende der Fürstenzeit. Aurich 1889
  • Wiarda: Ostfriesische Geschichte. 11 Bde., Aurich 1791 - 1819
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