Reichseinigung (Ägypten)
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Die Vereinigung von Ober- und Unterägypten (Reichseinigung) stellt ein Schlüsselereignis in der Geschichte des Alten Ägyptens dar. Dieses Ereignis wird dem Gründer des ägyptischen Einheitsstaates und damit auch Begründer der 1. Dynastie, König Menes zugeschrieben.
Um 3100 v. Chr. kämpfte sich der König von Oberägypten nach Norden vor, und eroberte die Städte Unterägyptens bis zum Nildelta. Dort nahm er die Hauptstadt ein. König Menes und seine Nachfolger trugen als Zeichen der Herrschaft über das gesamte Land nun die weiße Krone Oberägyptens und die rote Krone Unterägyptens. Er baute die neue Hauptstadt Memphis (weiße Mauer).
Jede Stadt hatte immer noch ihren eigenen Gott, aber einige Götter wurden auch gemeinsam verehrt. Das Reich war in Gaue eingeteilt, jeder wurde von einem vom König eingesetzten Beamten verwaltet. Diese Beamten beaufsichtigten die Steuerabgabe und die Landwirtschaft, sie waren für die Bewässerungsanlagen und die Kanäle verantwortlich. Ein 365-Tage-Kalender sowie einheitliche Maße und Gewichte wurden eingeführt.
Ikonographisch wird die Vereinigung durch die Emblempflanzen Ober- und Unterägyptens dargestellt, den Lotus und den Papyrus, die entweder von Horus und Seth oder von zwei Hapi-Figuren um die Luftröhre bzw. Arterie eines Tieres gewickelt werden. Weitere Symbole der Vereinigung sind Biene und Binse sowie die Götter Wadjet und Nechbet im Königstitular.
Mit der Vereinigung von Ober- und Unterägypten war das Alte Reich der erste zentralistische Flächenstaat der Menschheitsgeschichte.
Nach dem Chaos der Ersten Zwischenzeit, verbunden mit dem Auseinanderfallen des Reiches, gelang Mentuhotep II., dem Gründer des Mittleren Reiches, um 1976 v. Chr. die Wiedervereinigung Ägyptens.
Durch den Einfall der Hyksos in Unterägypten gegen Ende der 13. Dynastie zerfiel das Reich erneut. Erst Pharao Ahmose konnte gegen 1512 v. Chr. mit der Eroberung von Avaris, der Hyksos-Hauptstadt im Nildelta, das Reich erneut einigen. Er legte damit den Grundstein für das Neue Reich.
