Privacy Policy Cookie Policy Terms and Conditions Reginald Parnell - Wikipedia

Reginald Parnell

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Reginald (Reg) Parnell (* 2. Juli 1911 in Derby; † 7. Januar 1964 ebenda) war ein englischer Formel-1- und Sportwagenrennfahrer sowie Teamchef.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Beginn der Karriere vor dem Zweiten Weltkrieg

Den kleinen, breitschultrigen Spediteur trieb es schon 1939 in einem ziemlich modifizierten MG Magnette zu Sportwagenrennen in Brooklands und Goodwood. Dort fiel er allerdings derart durch seine kämpferische Fahrweise auf, dass die jeweiligen Rennleitungen ihn aus Bedenken um die Sicherheit aller aufgrund "gefährlicher Fahrweise" verwarnen mussten. Wohlwollende Zeitzeugen behaupteten jedoch, dass ihm aufgrund der motorischen Unterlegenheit kaum etwas anderes übrig geblieben sei.

[Bearbeiten] Der Sammler

Wie bei so vielen anderen seiner Generationskollegen verhindert der Zweite Weltkrieg auch bei ihm einen kontinuierlichen Ausbau seiner Ambitionen. Aus dem Rennfahrer wird alsbald der Sammler Parnell, da er sich dank seiner Arbeit als Transportunternehmer vielfältiger Beziehungen und Möglichkeiten erfreut. Für wenig Geld gelingt es ihm in den Zeiten des rationierten Treibstoffs aus allen Teilen Englands diverse Rennwagen aufzukaufen und in seinen Werkshallen aufzustellen. Bis zu zwei komplette Starterfelder, also 32 Boliden soll der Mann aus Mittelengland vereint haben - darunter berühmte Wagen wie den schwarzen Delage, mit dem sich Richard Seaman in das Werksteam bei Mercedes fuhr, oder den Maserati 4CL und einen ERA des später gefallenen Richard Wakefield. Parnell ist sogar so vermessen nach 1945 zu versuchen die beiden legendären Mercedes-Rennwagen des GP von Tripolis zu erwerben, die Rudolf Caracciola während des Krieges in der Schweiz versteckt hatte, was jedoch die Alliierte Kommission unterband.

[Bearbeiten] Verfeinerung der Fahrkünste

Bald nach Kriegsende greift Reg wieder lieber selbst in die Speichen des Volants eines Maseratis 4CL, um im Verfolgerfeld angesichts der Fahrweise eines Luigi Villoresis dazu zu lernen. Dadurch gelingt ihm 1947 beim Jersey Road Race sogar ein Sieg über den prominenten Louis Chiron, beim Grand Prix von Nîmes belegt er den dritten Platz.

Im Folgejahr gelingt ihm in Goodwood, wo er einst verwarnt wurde, ein buchstäblicher Rehabilitierungssieg. Bei den Grand Prix von Penya-Rhin und Zandvoort springen jeweils ein zweiter und dritter Platz auf dem Maserati 4CL heraus. 1949 sieht man ihm beim Großen Preis von Rosario bei Buenos Aires als zweiten wieder auf dem Treppchen.

[Bearbeiten] Formel 1

Mit diesen Empfehlungen ausgestattet überrascht es kaum, dass ihn Alfa Romeo einlädt beim Eröffnungsrennen der Formel-1-Saison 1950 in Silverstone als Gaststarter ein viertes Modell der Werksarmada zu steuern. Dieses Vertrauen dankt Parnell ihnen mit einem hervorragenden dritten Platz. In nicht zur Weltmeisterschaft zählenden Rennen, wie in Goodwood und in Jersey gelingen ihm Siege auf Maserati oder dem BRM-V16, sowie weitere gute Platzierungen.

An der selben Stelle gestaltet er 1951 das offizielle Debüt der jungen Marke BRM mit einem fünften Platz auf dem 16-Zylinder-Modell ebenso positiv. Doch das Ergebnis ist eigentlich sensationell, da sein Teamkollege Peter Walker und er, ohne am Training teilgenommen zu haben, das Rennen mit einer Ausnahmegenehmigung, die heute undenkbar wäre, aus der letzten Startreihe bestreiten. Überraschend waren sie am Rennsonntag einfach an der Strecke aufgetaucht - weitere Erfolge blieben jedoch aus, weil die Motorkonstruktion mit vier Zylinderreihen mit jeweils zwei Nockenwellen und einer aus zwei Hälften bestehenden Kurbelwelle mit Zahnradverbindung zu defektanfällig und seiner Zeit voraus war.

Weitere Läufe bestreitet Parnell auf einem Ferrari 375 mit einem vierten Platz in Reims. Aber auch mit diesen Modellen erzielt er Siege abseits der Dominanz der großen Werksteams bei "Nicht-WM-Läufen" in Silverstone und Goodwood.

[Bearbeiten] Teamchef bei Aston Martin und in der Formel 1

Bis 1956 sieht man ihm in diversen Läufen, die nicht zur offiziellen WM gehören, aber in der eigentlichen Klasse faßt er als Fahrer nie wieder richtig Fuß, da er oft auf exzentrische und unzuverlässige Modelle wie den Lagonda setzt. Bei Sportwagen-Rennen gilt er als beständiger Fahrer, sodass er nach einem schweren Unfall mit dem Connaught-Formel 1 des Rennstallbesitzers Rob Walker in Crystal Palace entschließt Teamchef bei Aston Martin zu werden. Dieses Team führt er 1959 erfolgreich zur Sportwagen-Weltmeisterschaft.

Anfang der 1960er-Jahre steht er als Teammanager des Yeoman-Credit-Formel-1-Teams hinter den ersten Karriereschritten des jungen John Surtees und 1963 versucht er sich als eigener Teaminhaber mit Lola-Chassis, um den erfolgversprechenden Frischling aus Neuseeland, Chris Amon, zu protegieren.

Nach einer routinemäßigen Blinddarm-Operation stirbt er für alle unerwartet aufgrund medizinischer Komplikationen an einer Bauchfellentzündung. Sein Sohn Tim Parnell (* 1932) soll später Rennleiter bei BRM werden, nachdem er zuvor versucht hatte selbst als zeitweiliger Fahrer den Rennstall des Vaters weiterzuführen.

[Bearbeiten] Charakteristik

Reginald Parnell galt bei seinen Sportskollegen als zuweilen hemdsärmelige, aber immer warmherzige Frohnatur mit einer Vorliebe für zum Teil deftige Scherze, die sich allerdings auch in heftigen Temperamentsausbrüchen ausleben konnte: Legendär ist die Anekdote, dass er angesichts einer ungewöhnlich hohen Rechnung in einem Pariser Nachtclub, die den Tatbestand des Wuchers erfüllte, nach einer Schlägerei den Bodyguard eigenhändig in die Vitrine des Etablissements warf.

[Bearbeiten] Zitat

"Reg hatte zwar keine besondere Fähigkeiten, aber einen eisernen Willen zum Erfolg und sprühendes Temperament" (John Wyer, Sportdirektor bei Aston Martin)

[Bearbeiten] Weblink

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