Regierungsbezirk Oberpfalz
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Basisdaten | |
---|---|
Bundesland: | Bayern |
Verwaltungssitz: | Regensburg |
Fläche: | 9.691,03 km² |
Einwohner: | 1.090.318 (30. September 2005) |
Bevölkerungsdichte: | 113 Einwohner je km² |
Homepage: | www.regierung.oberpfalz.bayern.de |
Karte | |
Die Oberpfalz ist einer der sieben Regierungsbezirke in Bayern und nicht zu verwechseln mit dem deckungsgleichen Bezirk Oberpfalz. Er liegt im Osten Bayerns und grenzt an Tschechien sowie an die bayerischen Regierungsbezirke Oberbayern, Niederbayern, Mittelfranken und Oberfranken.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Verwaltungsgliederung
Der Regierungsbezirk Oberpfalz umfasst drei kreisfreie Städte und sieben Landkreise:
[Bearbeiten] Kreisfreie Städte
[Bearbeiten] Landkreise
- Landkreis Amberg-Sulzbach
- Landkreis Cham
- Landkreis Neumarkt i.d.OPf.
- Landkreis Neustadt a.d. Waldnaab
- Landkreis Regensburg
- Landkreis Schwandorf
- Landkreis Tirschenreuth
[Bearbeiten] Verwaltungsgliederung des Regierungsbezirks Oberpfalz vor der Kreisreform
Vor der Landkreisreform am 1. Juli 1972 hatte der Regierungsbezirk fünf kreisfreie Städte und 19 Landkreise; in der Zeit von 1938 bis 1945 gehörten drei weitere Landkreise im Sudetenland zum Regierungsbezirk.
[Bearbeiten] Kreisfreie Städte
- Amberg
- Neumarkt in der Oberpfalz (heute Große Kreisstadt im gleichnamigen Landkreis)
- Regensburg
- Schwandorf (heute Große Kreisstadt im gleichnamigen Landkreis)
- Weiden
[Bearbeiten] Landkreise
Anmerkung: Bis 1954 wurden die Regierungsbezirke Niederbayern und Oberpfalz gemeinsam verwaltet.
[Bearbeiten] Naturraum
In der Oberpfalz gibt es einige Mittelgebirge und viele Weiher und Seen in den flacheren Regionen. Die Oberpfalz ist im Vergleich zu anderen Regionen Deutschlands eher dünn besiedelt. Naturräumlich bedeutende Gegenden sind:
- Oberpfälzer Wald
- Steinwald
- Waldnaab/Wondreb-Senke
- Bayerischer Wald
- Naabtal
- Vilstal
- Oberpfälzer Jura
[Bearbeiten] Verkehr
Der Regierungsbezirk Oberpfalz wird von vier Eisenbahnlinien und drei Autobahnen durchquert. Dies sind bei den Bahnen die Strecken:
- Regensburg – Weiden – Hof
- Weiden – Bayreuth
- Nürnberg – Prag
- Nürnberg – Neumarkt in der Oberpfalz – Regensburg – Passau
Darüber hinaus gibt es eine Reihe von untergeordneten Strecken wie z.B. die Donautalbahn Regensburg – Ingolstadt
Bei den Autobahnen handelt es sich um die
- A 3 (Nürnberg – Neumarkt in der Oberpfalz – Regensburg – Passau)
- A 6 (Nürnberg – Amberg – Waidhaus)
- A 93 (Regensburg – Weiden – Hof)
Außerdem durchziehen zahlreiche Bundesstraßen die Oberpfalz. Im einzelnen handelt es sich um die Bundesstraßen B 8, B 14, B 15, B 16, B 20, B 22, B 85, B 299 und B 470.
[Bearbeiten] Wirtschaft
Die Wirtschaft der Oberpfalz hat in den Jahren 1994 bis 2004 einen Wandel durchlebt. So nahmen die Erwerbstätigen in diesem Zeitraum im primären Sektor (Land- und Forstwirtschaft / Fischerei) ab, die Zahl der Erwerbstätigen im produzierenden Gewerbe sank ebenfalls. Die Erwerbstätigen im Dienstleistungssektor nahmen jedoch um 18,8% zu. Da dies mit ca. 64% Anteil an der Bruttowertschöpfung der bestimmende Sektor ist, nahmen die Erwerbstätigen damit insgesamt um 5,6% zu.
Die Wirtschaft ist insgesamt geprägt von klein- und mittelständischen Unternehmen, von denen einige zu den führenden ihrer Branche zählen. Ebenso ist der Tourismus ein großer wirtschaftlicher Faktor. Die Landwirtschaft und die Teichwirtschaft, die vor allem in den nördlichen Regionen der Oberpfalz auftritt, haben gesamtwirtschaftlich gesehen eher eine kleine Rolle inne. Industrielle Strukturen sind am stärksten im Großraum Regensburg vertreten, der in den vergangenen 25 Jahren eine beachtliche wirtschaftliche Dynamik entwickelt hat. Neben BMW, Infineon und Siemens produzieren eine Reihe weiterer Unternehmen in Regensburg. SiemensVDO hat in Regensburg seine Firmenzentrale und betreibt ein Werk für Automobilelektronik und ein Entwicklungszentrum. Regensburg ist nach München der zweitstärkste Biotechnologiestandort Bayerns (bundesweit Rang 5).
Im Mittelalter wurden die Erzvorkommen der Region wirtschaftlich ausgebeutet, weshalb die Oberpfalz auch „das Ruhrgebiet des Mittelalters“ genannt wird. Bis zum Ende der 80er Jahre des vorigen Jahrhunderts war die Eisen- und Stahlindustrie (die "Maxhütte" mit den Standorten Sulzbach-Rosenberg und Maxhütte-Haidhof) in Verbindung mit den bedeutenden Braunkohlevorkommen im Tagebau ein bestimmender Wirtschaftsfaktor.
Touristische Anziehungspunkte sind der Oberpfälzer Wald, das Stiftland und der Steinwald im Norden, die aus dem Tagebau hervorgegangene Seenlandschaft bei Schwandorf in der Mitte, die Jurahöhen im Westen sowie das untere Naabtal und die Bezirkshauptstadt Regensburg im Süden. Bei Nabburg betreibt der Bezirk das Oberpfälzer Freilandmuseum.
Im nationalen und internationalen Tourismus besser bekannt ist der Bayerische Wald, der sowohl in der Oberpfalz als auch im benachbarten Niederbayern gelegen ist. Dort ist eine alte Tradition der Glasbläserkunst vorhanden, die in Zwiesel, Bayerisch Eisenstein und angrenzenden Orten auch touristisch genutzt wird. Eine wichtige Rolle in Ostbayern spielen der Naturpark Oberpfälzer Wald, Naturpark Oberer Bayerischer Wald und der Naturpark Bayerischer Wald. Die Region Oberpfalz ist als eine der preiswertesten deutschen Ferienregionen bekannt; die Preise von Gaststätten und für Beherbergungen sind auf vergleichsweise günstigem Niveau.
[Bearbeiten] Geschichte
Historisch ist die Oberpfalz mit dem bayerischen Nordgau identisch. Der Name des Regierungsbezirkes Oberpfalz steht im direkten Zusammenhang mit der Pfalz (Palatium) bzw. dem davon abgeleiteten Namen der Kurpfalz. Nach dem Tod Ludwig II., des Strengen teilte sich das Haus Wittelsbach 1294 in die ältere Linie Pfalz und die jüngere Bayern, wobei die Pfälzer Linie einen Teil der Gebiete in Nordbayern erhielt, die später als Obere Pfalz in Bayern genannt wurden. Aus dieser Bezeichnung entstand Anfang des 19. Jahrhunderts der Name Oberpfalz im Zuge der Neuordnung des neuen Königreiches Bayern.
siehe auch: Geschichte der Oberpfalz, Oberpfälzer Geschichtslandkarte
[Bearbeiten] Regierungspräsidenten
|
|
[Bearbeiten] Tourismus
- Mit mehr als 600 Burgen und Schlössern ist die Oberpfalz Bayerns großes Burgenland.
- Oberpfälzer Freilandmuseum Neusath-Perschen
- Deutsches Knopfmuseum in Bärnau
- Oberpfälzer Fischereimuseum in Tirschenreuth
- Die Porzellanstraße führt durch den nördlichen Teil der Oberpfalz
- Waldsassen im Stiftland mit historischen sakralen Gebäuden
- Kontinentale Tiefenbohrung bei Windischeschenbach
- Bergbau- und Industriemuseum Ostbayern in Theuern
- Schulmuseum in Sulzbach-Rosenberg
- Archäologisches Museum in Amberg
- Hauptstadt Regensburg
- Naturpark Oberer Bayerischer Wald
- Naturpark Oberpfälzer Wald
- Naturpark Steinwald
[Bearbeiten] Bedeutende Oberpfälzer Persönlichkeiten
- Erasmus Grasser (1450–1518), Bildhauer
- Albrecht Altdorfer (1480–1538), Maler
- Johann Michael Fischer (1692–1766), Baumeister
- Christoph Willibald Gluck (1714–1787), Komponist
- Nikolaus Graf Luckner (1722–1794), Marschall von Frankreich
- Ignaz Günther (1725–1775), Bildhauer
- Johann Andreas Schmeller (1785–1854), Sprachgelehrter u. Mundartforscher
- Franz Xaver von Schönwerth (1810–1886), Volkskundler
- Ernst Schweninger (1850–1924), Arzt
- Wolfgang Bauernfeind (1858–1938), Volkskundler
- Max Reger (1873–1916), Komponist
- Georg Britting (1891–1964), Dichter
- Theobald Schrems (1893–1963), Chordirigent
- Anton Wurzer (1893–1955), Heimatdichter
- Ignatius von Senestrey (1810–1906), Bischof
- Johann Andreas Eisenbarth (1663–1727), Arzt
- Johann Flierl (1858–1947), Missionar in Neuguinea
- Johannes Stark (1874–1957), Physiker und Nobelpreisträger
- Alfons Goppel (1905–1991), ehemaliger bayerischer Ministerpräsident
- Walter Röhrl (* 1947), ehemaliger Rallye-Weltmeister
[Bearbeiten] Weblinks
- Regierung der Oberpfalz - Offizielle Seite
- Mittelbayerische Zeitung
- neumarktonline - die Zeitung im Internet für Neumarkt in der Oberpfalz
- Oberpfalznetz - Der Internetservice aus dem Medienhaus "Der neue Tag"
- Geschichtslandkarte Oberpfalz
- www.oberpfalz.de
[Bearbeiten] Literatur
- Bedeutende Oberpfälzer von Sigfried Färber, Verlag Pustet 1981 ISBN 3-7917-0723-X