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Propylon

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Als Propylon (von griech. πρόπυλον, „etwas vor dem Tor“, pl. Propyla, griech. πρόπυλα, auch προπύλαιον, propylaion, pl. προπύλαια) wird der Torbau bezeichnet, der in den üblicherweise durch Mauern umgrenzten Bezirk (Temenos) griechischer Heiligtümer oder später auch in andere öffentliche Gebäude bzw. Anlagen führt. Für bestimmte Torbauten wird öfters auch die Pluralform Propyläen verwendet. Anders als in der modernen Forschungsliteratur meist angenommen, wurden in der Antike mit den Pluralformen propylaia oder propyla nicht nur großartige Toranlagen bezeichnet – die Begriffsunterscheidung bleibt aber unklar.

Propyläen auf dem Königsplatz in München
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Propyläen auf dem Königsplatz in München

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geschichte

Bereits aus mykenischer Zeit sind in der Burg von Tiryns (13./14. Jahrhundert v. Chr.) Torbauten bekannt, die in ihren Grundzügen der später üblichen Form entsprechen. Nach längerer Unterbrechung sind Propylonbauten erst wieder in archaischer Zeit vorerst in Form recht bescheidener Giebelbauten belegt.

Die Grundform des Propylon umfasst eine Türwand seltener mit einer, meist mit mehreren Öffnungen, und zwar üblicherweise in ungerader Anzahl. Vor die Türwand treten seitlich Mauerzungen (Anten), die eine mit einem Giebel überdachte Vorhalle tragen, bei größeren Spannweiten durch Säulen unterstützt. Für freistehende Propylonbauten wurden der doppelantenförmige oder der amphiprostyle Bau zur geläufigen Form.

Die Propyläen der Akropolis von Athen, in klassischer Zeit unter Perikles ab dem Jahr 437 v. Chr. durch den Architekten Mnesikles erbaut, erreichen bis dahin unvorstellbare Größe und sind der bedeutendste und zugleich ungewöhnlichste Torbau. Es handelt sich um einen Komplexbau. An einen Mittelbau, den eigentlichen Torbau, sind seitlich niedrigere Hallen als Flügel angefügt, die den Aufweg umfassen und einen Vorplatz bilden. Weitere geplante Anbauten auf der dem Heiligtum zugewandten Seite wurden nicht mehr ausgeführt. Die Torwand des Mittelbaus wird von fünf Toren durchbrochen; die Fronten des Baus umfassen jeweils sechs dorische Säulen, die vor die Anten gestellt sind, und sind von Giebeln bekrönt. Im Innern der äußeren Halle säumen ionische Säulen den mittleren Weg und tragen die Kassettendecke und das Dach.

Im Hellenismus findet der architektonisch ausgestaltete Torbau weiteste Verbreitung und zeichnet den Zugang eines jeden öffentlichen Gebäudes aus. Sogar bei Privathäusern wird dieser in ähnlicher Weise, wenn auch in schlichterer Form als sog. Prothyron ausgebildet.

In der frühen Kaiserzeit treten neue Typen von Torbauten auf, sogenannte Bogentore und Aedikulatore, deren Fronten mit Aedikulen geschmückt ist.

[Bearbeiten] Nachbauten in der Neuzeit

Propyläen München vom Lenbachhaus aus gesehen
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Propyläen München vom Lenbachhaus aus gesehen

Die Propyläen der Akropolis von Athen waren Vorbild für viele, neuzeitliche Nachbauten vor allem in der Zeit des Klassizismus; beispielsweise in München die Propyläen am Königsplatz oder – in den Motiven der Gesamtanlage näher dem Athener Vorbild angelehnt – das Brandenburger Tor in Berlin am Pariser Platz.

Die im dorischen Stil gestalteten Propyläen in München wurden unter König Ludwig I. zum Andenken an den Freiheitskampf der Griechen von Leo von Klenze von 1854 bis 1862 erbaut. Die reichen Skulpturen in den Giebelfeldern und die Reliefs an den Turmwänden wurden von Ludwig Schwanthaler entworfen.

[Bearbeiten] Siehe auch

  • Propyläen war auch der Titel einer von Goethe herausgegebenen Zeitschrift,
  • eines vom Hause Ullstein geführten kulturell bedeutenden Verlages, dem Propyläen Verlag, sowie
  • eines von Golo Mann bis 1965 herausgegebenen zehnbändigen Geschichtswerkes.

[Bearbeiten] Literatur

[Bearbeiten] Weblinks

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