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Plaça de Catalunya

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Der Plaça de Catalunya in Richtung Les Rambles
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Der Plaça de Catalunya in Richtung Les Rambles
Blick Richtung Norden, rechts das Kaufhaus "El Corte Inglés"
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Blick Richtung Norden, rechts das Kaufhaus "El Corte Inglés"

Die Plaça de Catalunya (span.: Plaza de Cataluña) ist ein Platz im Zentrum Barcelonas. Da er das Bindeglied zwischen der Altstadt (Barri Gòtic) und der City (Eixample) darstellt, nimmt er eine zentrale Rolle ein und wird von den Einwohnern dieser Stadt und ihrer Umgebung als das Zentrum Barcelonas betrachtet. Charakteristisch für diesen Platz ist sein als sternförmige Figur aus blauen, roten und grauen Fliesen gestalteter Untergrund und die Verkehrslärm abschirmende Bepflanzung mit Springbrunnen, die den Platz umgibt. Es ist jahrzehntealte Tradition und vor allem bei Rentnern beliebt, dort auf einem Stuhl auszuruhen und Tauben zu füttern.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Angrenzende Straßen und Gebäude

In südöstlicher Richtung wird die Plaça de Catalunya durch die Ramblas mit der Kolumbus-Säule und dem ehemaligen Hafen verbunden. Am linken Rand des Mittelstreifens der Ramblas befindet sich die Font de Canaletes, ein gußeiserner Trinkwasserspender, dem nachgesagt wird, dass jeder, der daraus trinkt, nach Barcelona zurückkehren wird.

Die Carrer de Pelai, die am Ende der Ramblas in Richtung der Plaça de l'Universitat (Plaza de la Universidad) abzweigt, befindet sich über einer unterirdischen Ladenpassage namens Avinguda de la Llum, die inzwischen stillgelegt und versperrt ist. Die Avinguda de la Llum war Bestandteil eines Fußgänger-Tunnelsystems unter der rambla-seitigen Ecke der Plaça de Catalunya, welches den Zugang zur U-Bahn und zu den Vorortbahnen darstellt. Das kreisrunde Zentrum dieses Tunnelsystem ist an seinen Wänden mit Mosaiken verziert, die von Schülerinnen und Schülern der Escola Massana gestaltet wurden.

Blick in Richtung Nordwesten
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Blick in Richtung Nordwesten

Die Carrer de Bergara war bis Anfang der 1970er Jahre für die zahlreichen in Barcelona ansässigen Deutschen eine wichtige Adresse, denn dort befand sich das (bundes-)deutsche Konsulat.

An der nordwestliche Seite führt der Passeig de Gràcia zum alten Ortskern des Stadtteils Gracia. Es handelt sich um eine breite Prachtstraße, in der sich neben anderen architektonischen Sehenswürdigkeiten auch die Casa Milà und die Casa Batlló, zwei wichtige Werke von Antoni Gaudí, finden.

Ein aufmerksamer Beobachter wird feststellen, dass zwei der abzweigenden Straßen "Ronda" heißen. Es ist für ganz Barcelona typisch, überbezirkliche Verbindungsstraßen, die wie Zwiebelschalen bogenförmig in immer größeren Abständen um den alten Stadtkern herumführen, "Ronda" zu nennen, und diese Tradition wurde auch beibehalten, als mehrere "Rondes" zur ersten Stadtautobahn ausgebaut und als Primer Cinturó de Ronda bezeichnet wurden. Ein nicht zu vernachlässigender Anteil der Einwohner Barcelonas stammt aus anderen Teilen Spaniens und spricht kein Katalanisch, und im Bewusstsein dieser Einwohner, erst recht wenn sie schon vor 1975 dort gelebt haben, bestehen die amtlich abgeschafften spanischen Straßennamen fort und werden auch noch verwendet: c/Pelayo, c/Vergara, Ronda de la Universidad, Rambla de Cataluña, Paseo de Gracia, Ronda de San Pedro, c/Fontanella, Puerta del Ángel, Ramblas. "c/" ist im Spanischen wie auch im Katalanischen die Abkürzung für "Calle de" bzw. "Carrer de".

Portal de l'Àngel
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Portal de l'Àngel

Der Platz wird umringt von repräsentativen, majestätischen Bauwerken im neoklassizistischem Stil, die traditionell Banken beherbergten, etwa die Banco Español de Crédito zwischen dem Passeig de Gràcia und der Rambla de Catalunya oder die spanische Nationalbank zwischen den Ramblas und der Carrer Portal de l'Àngel. Diese traditionellen Bauwerke waren bereits in den 1960er Jahren auf ihren Dächern mit aufwendiger, prunkvoller Neon-Leuchtreklame ausgestattet.

Eine Ausnahme diese Baustils bildet das am nordöstlichen Rand des Platzes gelegene größte innerstädtische Kaufhaus Barcelonas, der Corte Inglés. Dieses Kaufhaus ist in Stahlbeton-Verbundbauweise hergestellt. Es erstreckte sich anfangs nur über einen Teil dieser Seite des Platzes, expandierte dann auf seiner Rückseite zu einem weiteren Grundstück an der Ronda de Sant Pere und schaffte es zunächst nicht, beide Kaufhausteile auf der Vorderseite zu verbinden, weil eine große Apotheke auf dem Eck-Grundstück jahrelang einer Übernahme trotzte.

Auf dem Platz herrscht den ganzen Tag ein starkes Gewühl, aber selten Hektik. Umgeben ist er von zahlreiche Geschäften, Restaurants, Bars und Cafés, die nicht alle eine alte Tradition haben. Eines der ältesten Lokale ist das Café Zurich. Neben dem Corte Inglés befand sich früher eine Piano-Bar, in der sich der Bruder der belgischen Königin Fabiola als Pianist verdingte. Von hier kann man eine Stadtrundfahrt in offenen Bussen beginnen, die 1500 m Ramblas abwärts bis zum Hafen erkunden oder, wenn man sich links der Ramblas hält, im Barri Gòtic durch enge Gassen spazieren, wo sich eine Vielzahl alter Gebäude befinden.

Die Ecke zur 'Carrer de Pelai' zwischen Café und Metrotreppe ist ein beliebter Treffpunkt für Verabredungen, ähnlich der Puerta del Sol in Madrid.

[Bearbeiten] Verkehrsknotenpunkt

Zug der der Metro Barcelona am U-Bahnhof
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Zug der der Metro Barcelona am U-Bahnhof

Die Plaça de Catalunya ist ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt: oberirdisch für eine Vielzahl von Buslinien und den Pendelbussen zum Flughafen, unterirdisch für Metro und Schnellbahn, verteilt auf zwei Ebenen. Zwei der fünf Metrolinien der Stadt (L1 und L3) kreuzen sich unter dem Platz. Diese Station wurde bereits 1924 mit der ersten Metrolinie Barcelonas in Betrieb genommen. Hier beginnen auch zwei Linien der Ferrocarrils de la Generalitat de Catalunya (L6 und L7). Dieser Verkehrsträger war früher, in der Franco-Zeit und danach, ein privates Unternehmen namens Ferocarriles de Cataluña und erschloss durch einen Tunnel unter dem Berg Tibidabo hindurch das Hinterland (Sant Cugat del Vallès, Rubí, Terrassa und Sabadell) bereits Jahrzehnte bevor es gelang, auch einen Straßentunnel unter dem Tibidabo zu bauen.

Der letzte große Umbau des Platzes erfolgte im Rahmen der Vorbereitung zur Olympiade von 1986 bis 1992.

[Bearbeiten] Geschichte

Die Vorgeschichte der Plaça de Catalunya ist durch die Erweiterung (cat.: eixample, span.: ensanche) der Stadt Barcelona charakterisiert. Gegen Mitte des 19. Jahrhunderts beschränkte sich die Stadt mit ihren damaligen Mauern auf die heutige Altstadt und platzte aus allen Nähten. Die Erweiterung bestand darin, dass die Stadtmauern abgetragen und die angrenzenden Orte wie z.B. Gracia eingemeindet wurden. Über die Bebauung der großen neu hinzu gekommenen Fläche zwischen Barcelona und diesen Orten entbrannte im Rahmen eines Architektur-Wettbewerbs ein Streit zwischen Rovira, der eine sternförmige Anordnung des Straßennetzes vorschlug, und Cerdá, der für ein rechtwinkliges Straßennetz plädierte, und wie ein Blick auf den heutigen Stadtplan zeigt, wurden die Pläne des zweiteren vom Königshaus in Madrid bevorzugt. Nach den Plänen von Rovira, die bei der Bevölkerung mehr Anklang gefunden hatten, wären die Straßen sternförmig auf die heutige Plaça de Catalunya zugelaufen, woraus ersichtlich wird, dass diese Stelle schon vor der Errichtung des Platzes als Zentrum des neuen, erweiterten Barcelona angesehen werden kann.

Die Grundsteinlegung des allerersten Hauses der Stadterweiterung, also des für Barcelona so typischen rechtwinkligen Straßennetzes nach Cerdá, erfolgte dort, wo sich heute die Plaça de Catalunya befindet, am 4. September 1860 durch die Königin Isabel II.

Das Barcelona vor 1860 und die Stadterweiterung nach den Plänen von Cerdà (Eixample) sind auch heute noch auf dem Stadtplan sehr leicht zu unterscheiden - hier ein verwinkeltes Gewirr kleiner Gässchen, da ein absolut regelmäßiges Muster aus einem rechtwinkligen Straßennetz und quadratischen Häuserblocks mit verkehrsfreundlich angeschrägten Ecken.

Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurde begonnen, die Grundstücke, auf denen sich heute der Platz befindet, zu enteignen, einschließlich der dortigen Cafés, Theater und Ausstellungsgebäude.

Der Platz entstand in den Jahren 1902 bis 1929 nach Plänen des Architekten Francesc Nebot und wurde am 2. November 1927 von König Alfonso XIII. eingeweiht.

Als erste U-Bahn-Linie Barcelonas wurde 1924 die Verbindung zwischen der Plaça de Catalunya und der Plaça de Lesseps eingeweiht. Sie wurde später so weitergebaut, dass sie sich dort gabelt, mit einem Ast unter den Ramblas zum Hafen und einem anderen Ast unter der Via Laietana zur Post, was in etwa der heutigen Linie 3 entspricht. Dies war jedoch nicht das allererste schienengebundene Nahverkehrssystem ab der Plaça de Catalunya.

Eine zunächst oberirdische Bahnverbindung vom historischen Stadtkern nach Sarrià wurde bereits im Jahre 1863 eingeweiht, der Endbahnhof muss sich unweit der Stelle befunden haben, wo später die Plaça de Catalunya entstand. Sie ist Vorläuferin der heute unterirdischen Bahnlinie der ehemaligen Ferrocarriles de Cataluña, S.A., heute Ferrocarrrils de la Generalitat über Sarrià hinaus unterm Tibidabo hindurch ins Hinterland. Um 1929 wurde diese Verbindung zunächst zwischen der Plaça de Catalunya und der Station Muntaner unter die Erde verlegt, und während der 1950er Jahre auch der restliche Abschnitt entlang der Via Augusta bis Sarrià. Um 1950 herum entstand eine abzweigende Strecke unter der c/Balmes zum Fuß der Avda. del Tibidabo. In der Avda. del Tibidabo hatte bis ca. 1976 die Deutsche Schule Barcelona ihren Sitz. Der Namenswechsel dieses Verkehrsträgers beruht keinesfalls auf einer Enteignung durch die katalanische Regierung, sondern auf dem Konkurs der Ferrocarriles de Cataluña S.A. im Jahre 1977.

Die Avinguda de la Llum wurde 1940 eingeweiht, als allererste unterirdische Ladenpassage Europas. Sie wurde 1990 für immer geschlossen und ist heute unwiederbringlich verloren, weil dieser unterirdische Raum inzwischen von angrenzenden Kellergeschossen durchdrungen wird. Unter anderem haben rechtliche Probleme zu ihrem Verschwinden beigetragen, weil in der Rechtsprechung so ein Kuriosum wie unterirdische Grundstücke mit einem völlig anderen Besitzer als dieselbe Stelle an der Oberfläche nicht vorgesehen ist. Baulich und nur für Eingeweihte erkennbar ist ein Teil der Avenida de la Luz zwar immer noch erhalten, jedoch nicht mehr als unterirdische Fußgängerzone mit vielen angrenzenden Geschäften, sondern nur als ein einziges unterirdisches Geschäft (2005: eine Parfümhandlung).

Das Kaufhaus El Corte Inglés wurde 1962 eröffnet, als Zweigstelle der Zentrale in Madrid.

Bis ca. 1970 fuhren an der Plaça de Catalunya vorbei, entlang der Ronda St. Pere und Ronda de l'Universitat, noch O-Busse. Straßenbahnlinien führten (in den 1960ern) dort unmittelbar nicht vorbei, aber es gab welche in der Innenstadt. Auf den wichtigsten Kreuzungen im angrenzenden Eixample standen die Ampeln als obelisk-artige Säule mitten auf der Kreuzung und trugen eine längliche, kirchturmartige Spitze, an der zusätzlich zur Ampel eine Serie kleiner grüner bzw. roter Lichter nach und nach erlosch, um die verbleibende Ampelphase anzuzeigen. Ebenfalls typisch für die 1960er Jahre war, dass der Rand des inneren, runden Bereichs der Plaça de Catalunya wie eine Arena oder ein Theater mit mehren Reihen aus Stühlen bestückt war, für deren Benutzung man ein geringes Entgelt zu entrichten hatte.

Ungefähr im Jahre 1972 brannte an der Ecke Carrer Portal del Angel/Carrer de Fontanella das Gebäude der damals staatlichen Telefongesellschaft Telefónica aus. Dabei wurden so wichtige Teile des spanischen Telefonnetzes zerstört, dass es den ganzen Sommer für die Hotels entlang der katalanischen Küste fast unmöglich und mit vielen Stunden Wartezeit verbunden war, ihren ausländischen Gästen eine Telefonverbindung in deren Heimatländer zu verschaffen.

[Bearbeiten] Literatur

  • Barcelona the renewed City Ausgabe der 'HOLSA' Barcelona Holding Olimpico S. A. für Architekten und Ingenieure die am Umbau der Stadt teilgenommen haben - keine ISBN

Koordinaten: 41° 23' 12" n. Br. 2° 10' 12" ö. L.

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