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Pistole 08

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Pistole 08
Allgemeine Information
Militärische Bezeichnung: Pistole 04, Pistole 08, Ari-08
Entwickler: /
Hersteller:
Georg Luger
Entwicklungsjahr: 1893 bis 1908
Herstellerland: Deutschland
Produktionszeit: 1893 bis 1942
Waffenkategorie: Pistole
Maße
Lauflänge: 100 mm
Technische Daten
Kaliber: 9 mm Parabellum
Mögliche Magazinfüllungen: 8 Patronen
Effektive Kampfentfernung: 50 m
Mündungsgeschwindigkeit
Projektil (V0):
320 m/s
Verschluss: Kniegelenkverschluss
Liste der Handfeuerwaffen

Die Pistole 08 oder Parabellumpistole (im Ausland auch "Luger" genannt), auch als "Zimmer-Flak" bekannt, wurde von Georg Luger (1849-1923) konstruiert. Parabellum kommt vom römischen Ausspruch: Si vis pacem, para bellum des Philosophen Venetius: wenn du Frieden willst, bereite den Krieg vor. Georg Luger war bei der Waffenfirma Loewe, später DWM beschäftigt. Auf Basis der Selbstladepistole Hugo Borchardts von 1893 entwickelte er bis zur Jahrhundertwende eine Pistole, die das Funktionsprinzip der Waffe von Borchardt (den unterknickten Kniegelenkverschluss) zwar beibehielt, aber dabei wesentlich kleiner, handlicher, funktionssicherer und allgemein praxistauglicher war. Die erste serienmäßige Parabellumpistole erschien 1900, sie wird heute auch als "altes Modell" bezeichnet.

Die Parabellum-Pistole Modell 1900 war für eine Flaschenhalspatrone im Kaliber 7,65 mm Parabellum eingerichtet. Kurz nach ihrem Erscheinen begann Georg Luger damit, seine Pistole konstruktiv weiter zu verbessern und zu vereinfachen (Verwendung einer Schraubenfeder als Schließfeder, Wegfall der Kniegelenksperre, Griffsicherung, Verschlussfang, Umgestaltung des Ausziehers zum Ladezustandsanzeiger, Einführung eines Modells im Kaliber 9 mm Parabellum, alternative Lauflängen 100 und 150 mm, optional: Nut für Anschlagschaft). Damit war das - auf dem Zivilmarkt erfolgreiche - "neue Modell" geboren. Das speziell für die Luger Parabellum 08 entwickelte Kaliber 9 mm Parabellum ist heute eines der am häufigsten vorkommenden Kaliber für Pistolen und Maschinenpistolen.

Auf die Konstruktion aufmerksam geworden, begannen die Beschaffungsämter verschiedener Staaten mit der Erprobung der Parabellum-Pistole.

Artillerie-08 mit Trommelmagazin und Anschlagbrett
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Artillerie-08 mit Trommelmagazin und Anschlagbrett

Die kaiserliche Marine im Deutschen Reich führte ab 1904 eine Parabellum-Pistole im Kaliber 9 mm Parabellum (mit Anschlagbrett und 150-mm-Lauf) ein, die als "Pistole 04" bekannt ist (die oft gebrauchte Bezeichnung "Marine-08" ist dagegen nicht korrekt). Im Jahre 1908 wurde im Deutschen Reich durch allerhöchste Kabinettsorder des Kaisers die Pistole 08 als Ordonnanzpistole eingeführt (100-mm-Lauf, 9 mm Parabellum). Die Pistole 08 (oder schlicht „die 08“) wurde als Dienstpistole weltberühmt und ist noch heute volkstümlich. Während des 1. Weltkriegs erschien zudem als leichter Karabinerersatz für Artillerie-Truppen die sog. „Lange Pistole 08“ (200-mm-Lauf, Schiebevisier, Anschlagbrett, 32-Schuss-Trommelmagazin), die im Volksmund kurz als Ari-08 bekannt ist.

Eine besondere Variante ist die Pistole 08 „Astra“, die in ca. 400 Exemplaren für den südamerikanischen Markt hergestellt wurde. Sie entsprach der 08-Ari, hatte aber einen hölzernen Vorderschaft und konnte Dauerfeuer geben.

Als die Vereinigten Staaten zu Beginn des 20. Jahrhunderts Versuche zur Einführung einer Dienstpistole unternahmen, gingen auch Parabellum-Pistolen an den Start. Eine Parabellumpistole im Kaliber .45 Automatik unterlag dabei nur knapp der schließlich eingeführten M1911 Colt Government.

Bereits 1900 führte die Schweiz eine Parabellum-Pistole für die Schweizer Armee im Kaliber 7,65 mm Parabellum ein. Die Pistole Mod. 1900 hatte noch einen flachen Verschlusskopf ohne Ladeanzeiger, die Schließfeder war eine Blattfeder, und die Gelenkköpfe waren asymmetrisch gefräst und hatten einen Haken, der das ungewollte Knicken des Kniegelenkes vermeiden sollte. Alle in der Schweiz eingeführten Parabellum-Ordonnanzpistolen hatten eine Handballensicherung und 120-mm-Läufe. Die Modelle 1900 (bis Waffennummer 5100) und 1900/06 (bis Waffennummer 15215) wurden bei DWM Berlin gefertigt. Zwischen 1918 und 1933 stellte die Waffenfabrik Bern eine Serie dieser Pistolen her (Waffennummer 15216-33089) diese Waffen entsprachen weitgehend dem Mod. 1900/06 und waren mit "Waffenfabrik Bern" beschriftet. Eine weiter vereinfachte Variante, das Modell 1906/29, wurde zwischen 1933 und 1946 am selben Ort in Bern hergestellt (Waffennummer 50001-77941). Es ist erkennbar am vorne nicht mehr geschweiften Griff, der längeren Handballensicherung und den nicht geriffelten Gelenkköpfen. Alle Modelle wurden auch für den zivilen Markt hergestellt.

Hauptcharakteristikum der Waffen ist der unterknickte Kniegelenkverschluss, der beim Schießen nach oben aufknickt, anstatt - wie sonst üblich - geradlinig zurückzulaufen. Dadurch sind Parabellum-Pistolen sehr schützensicher, weil selbst bei einer massiven Fehlfunktion dem Schützen keine Teile ins Gesicht fliegen können. Der lange, mit engsten Toleranzen geführte Rücklauf von Gabelstück und Verschluss sowie das direkt auf dem Lauf angebrachte Korn gewährleistet auch eine - gemessen z. B. am Browning-Verschluss - außergewöhnlich hohe Eigenpräzision der Waffe. Der Verschluss ist aber schmutzempfindlich und erfordert hohe Herstellungspräzision; auch die Munition muss auf die Waffe abgestimmt sein.

Für die Sicherheit problematisch ist, dass selbst die zerlegte 08 noch schussfertig ist, wenn eine Patrone im Patronenlager steckt. Dies führte zu mehreren Unfällen, so dass die 08 einen Ladestandsanzeiger bekam.

Die P08 war die Standardpistole der deutschen Armee im Ersten und Zweiten Weltkrieg, wurde aber schrittweise ab 1938 durch die wesentlich preiswertere und materialsparendere Walther P38 ersetzt.

Die Pistole 08 ist eine der am meisten gebauten Handfeuerwaffen. Sie wurde zunächst bei den Deutschen Waffen- und Munitionsfabriken (DWM) Berlin, später von zahlreichen anderen Herstellern und staatlichen Waffenfabriken gefertigt. Selbst eine Lizenzfertigung in Großbritannien bei Vickers ist belegt. Ab 1934 wurde die Fertigung der Pistole 08 bei den Mauserwerken in Oberndorf am Neckar aufgebaut (bis 1942). Dort wurden verschiedene Ausführungen der Pistole 08 auch ab 1971 neu gefertigt, darunter als Sportwaffe mit Mikrometervisier und schwerem Match-Lauf. Bis weit in die 80er Jahre erschienen von Mauser regelmäßig Sondermodelle, darunter das Modell "75 Jahre Pistole 08" und eine Neuauflage der "langen Pistole 08".

Parabellum-Pistolen - vor allem in der Version der P 08 - sind heute als Sammlerwaffen hoch begehrt. Auch zum Sportschießen wird die 08 gern genutzt, allerdings ist die Beschaffung abgestimmter Munition schwierig. Die 08 ist als reine Kriegswaffe für den Nahkampf der Truppe entwickelt worden, somit war eine genaue Trefferquote der Pistole nie vorgesehen: Der notorisch kriechende Abzug und der Umstand, dass militärische Parabellum-Pistolen auf 50 m eingeschossen sind, erfordern vom Schützen einige Erfahrung und Geduld. Sportschützen bevorzugen noch heute die 08 im Kaliber .22 (erhältlich als Einstecklauf) als sehr präzise Waffe, was auf die ausgeglichene Gewichtsverteilung der 08 zurückzuführen ist.

[Bearbeiten] Sonstiges

  • Der Begriff 08/15 verweist nicht - wie häufig irrtümlich angenommen wird - auf diese Pistole, sondern auf ein ebenfalls zur Standard-Bewaffnung der deutschen Armee gehörendes Maschinengewehr MG 08.

[Bearbeiten] Literatur

  • OKW: Vorschrift D 123 - Anleitung zum Gebrauch des Selbstlade-Einstecklaufes (S.E.L.) für Pistole 08 - 1938

[Bearbeiten] Weblinks

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