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Pietro Bembo

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Pietro Bembo in einem Gemälde von Tizian
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Pietro Bembo in einem Gemälde von Tizian

Pietro Bembo (* 20. Mai 1470 in Venedig; † 18. Januar 1547 in Rom) war ein italienischer Humanist, Kardinal und Gelehrter. (Pietro Bembo hieß auch ein venezianischer Admiral, der im 17. Jh. lebte.)

[Bearbeiten] Leben

Pietro Bembo wurde als Sohn einer alteingesessenen Patrizierfamilie aus Venedig geboren, den ersten Unterricht erhielt er von seinem Vater Bernardo, der humanistisch gebildet war und mehrere hohe Ämter in der venezianischen Republik innehatte. Seit 1478 lebte die Familie in Florenz, und so kam Pietro Bembo schon früh in Kontakt mit der florentinischen Sprache, die später sein Sprachkonzept der italienischen Schriftsprache prägen sollte. Bembo lernte früh die lateinische, dann in Messina bei Costantino Laskaris, dem bekanntesten Gräzisten der damaligen Zeit, die griechische Sprache. Er trat in den geistlichen Stand, widmete sich aber zunächst in Ferrara, dann in Urbino (1506-12) und schließlich in Rom (1512-20) den Wissenschaften, wo er bald hervorragendes Mitglied der Gelehrtenakademie des Aldus Manutius wurde. Bembo wurde 1513 Sekretär Papst Leos X. und zog sich 1521 während der Pontifikate von Hadrian VI. und Clemens VII. nach Padua zurück, wo seine Geliebte Morosina lebte. Mit Morosina, die 1535 starb, hatte er drei Kinder, er lehnte allerdings eine Heirat ab, um nicht auf seine einträglichen kirchlichen Ämter verzichten zu müssen. Pietro Bembo wurde 1529 Historiograph der Republik Venedig und 1530 Bibliothekar an der Markusbibliothek (Biblioteca Marciana. 1539 erhielt er die Kardinalswürde und 1541 das Bistum Gubbio, später das Bistum Bergamo, er starb 1547 in Rom und wurde dort begraben. Als Kardinal galt er aufgrund seiner umfassenden Bildung eine zeitlang als möglicher Papstkandidat.

[Bearbeiten] Werk

Als Schriftsteller war Bembo ein typischer Vertreter der Renaissance, er schrieb sowohl in der lateinischen als auch in der italienischen Sprache. Von seinen lateinischen Schriften, mit denen er an die Spitze der Ciceroniani (der Nachahmer des Stils von Cicero) tritt, sind hervorzuheben:

  • Epistolae Leonis X. nomine scriptae, 16 Bücher, Venedig 1535; Epistolae Familiares, 6 Bücher.
  • Rerum veneticarum Historiae libri XII (von 1487 bis 1513), Venedig 1551.

Unter seinen italienischsprachigen Werken sind besonders Gli Asolani (Venedig 1505) hervorzuheben, ein philosophischer Dialog über die (platonische) Liebe im Stil Boccaccios, mit einer Widmung an Lucrezia Borgia, die er in Ferrara kennen gelernt hatte und mit der ein Verhältnis gehabt haben soll. Unter seinen sprachpuristischen Schriften sind die Prose della volgar lingua (Venedig 1525) von besonderer Bedeutung für die Weiterentwicklung der italienischen Sprache. Bembo verteidigt hier – wiederum in der Form eines Dialogs – sein Modell einer Sprache, die sich an die "tre corone" der italienischen Literatur Dante, Petrarca und Boccaccio anlehnt und sich damit gegen die abweichenden Modelle von Machiavelli, Castiglione und Trissino wendet. Hiermit hatte er entscheidenden Einfluss auf die Accademia della Crusca, die in ihrem Wörterbuch von 1612 dem Beispiel Bembos folgt.

Von seinen Gedichten sind weiterhin die Rime (Venedig 1530) und die Carmina (Venedig 1533) erwähnenswert, in denen er sich als ein geschickter, allerdings häufig manieristischer Nachahmer Petrarcas erwies. Sein italienischer Briefwechsel erschien 1745 in Venedig unter dem Titel Lettere volgari in fünf Bänden.

Bembos gesammelte Werke erschienen 1729 in Venedig (4 Bände) und in Mailand 1808 und 1824 (12 Bände).

[Bearbeiten] Weblinks


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