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Pharo

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Pharo oder auch Pharao, in den USA Faro oder Faro Bank genannt, ist ein Glücksspiel mit französischen Karten.

Der Name des Spiels leitet sich davon ab, dass einer der Könige im Kartenspiel als Pharao dargestellt wurde und diese Karte als besonders glückverheißend galt, weshalb auf sie am häufigsten gesetzt wurde.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geschichte

Ein dem Pharo ähnliches Spiel ist Landsknecht, welches zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges aufkam und wohl als Vorläufer anzusehen ist, ebenso die Spiele Tempeln und das spätere Bassette. Dieses ist bereits (nahezu) identisch dem Pharo, Bassette soll in Venedig erfunden und von Justiniani, dem Gesandten der Serenissima in Paris, in der zweiten Hälfte des 17. Jahrh. in Frankreich eingeführt worden sein.

Pharo war eines der verbreitetsten Kartenspiele in Europa im 18. und 19. Jahrhundert, und wird vielfach literarisch erwähnt, z.B. in den Memoiren Giacomo Casanovas, in Die Elixiere des Teufels und der Novelle Spielerglück von E. T. A. Hoffmann oder in Michail Lermontows Drama Maskerade.

Die Spielszenen in den Opern Pique Dame von Pjotr Iljitsch Tschaikowski nach Alexander Puschkins gleichnamiger Erzählung und Les Contes d'Hoffmann von Jacques Offenbach, sowie wahrscheinlich auch diejenigen in Manon von Jules Massenet und La Traviata von Giuseppe Verdi zeigen Personen beim Pharospiel.

Der Mathematiker Daniel Bernoulli verfasste eine Abhandlung über das Pharospiel.

Auch wenn das Pharo selbst heute kaum mehr bekannt ist, so lebt es in vielen Begriffen und Redewendungen fort, z.B. Paroli bieten, Va Banque spielen, etc.

Im 19. Jahrhundert war Faro [sic] in den USA das beliebteste Glücksspiel, bevor es von Poker verdrängt wurde. Die Faro-Banken waren durch ein Schild mit dem Bild eines Tigers gekennzeichnet; daran erinnert der Ausdruck "bucking a tiger" (dt. einen Tiger mit Geld füttern) für "Geld verschwenden".

[Bearbeiten] Das Spiel

[Bearbeiten] Die Grundregeln

Pharo wird mit zwei Paketen französischer Spielkarten zu 52 Blatt gespielt. Die beiden spielenden Parteien sind einerseits der Bankier, andererseits bis zu vier Pointeure, welche gegen den ersteren spielen.

Jeder Pointeur erhält vom Bankier ein Buch (Livret), i.e. die 13 Karten einer Farbe, also z.B. A,2,...,K, als Einsatzschema.

Vor Beginn der Partie legt der Bankhalter seine Kasse (Bank) vor sich auf den Tisch und bestimmt den Mindesteinsatz, den Point. Um zu setzen, legt der Pointeur seinen Einsatz auf die entsprechende Karte seines Buchs. Möchte ein Pointeur einen Einsatz in Höhe des in der Bank befindlichen Betrages riskieren, so annonciert er das mit den Worten "Va banque!" oder "Va tout!".

Der Bankier nimmt nun das zweite Kartenpaket (den Talon), mischt, lässt einen der Pointeure abheben und teilt den Spielern mit, welche Karte die letzte ist (en bas, en face liegt). Nachdem die Pointeure nach Belieben auf eine oder mehrere ihrer Karten gesetzt haben, zieht der Bankier nacheinander je zwei Blätter vom Kartenpaket ab (Abzug, Coup) und legt sie nebeneinander offen vor sich auf den Tisch.

Die erste Karte eines jeden Paares gilt für den Bankier, die zweite für die Pointeure, d.h. der Bankier gewinnt alle Einsätze der Spieler auf jenen Karten, die dem Range nach (ohne Rücksicht auf die Farbe) mit der zuerst gezogenen Karte übereinstimmen; die Pointeure gewinnen, wenn sie die zweite Karte eines Abzugs besetzt haben.

Fällt eine Karte plié, d.h. werden in einem Coup zwei gleichrangige Karten (Doublet) gezogen, so erhält der Bankhalter die Hälfte der Einsätze auf dieser Karte. Weiters erhält der Bankhalter die Einsätze, die auf die erste Karte des letzten Abzugs (d.h. auf die 51. Karte) entfallen, während die letzte Karte niemals gewinnt - sie wurde ja vor Beginn der Partie vorgezeigt.

Das Abziehen aller 52 Karten durch 26 Coups heißt Taille.

Eine Karte, die mehrmals hintereinander bzw. im Laufe eines Abends besonders häufig gewinnt, wird "Carte favorite" genannt (so in E.T.A Hoffmann, Die Elixiere des Teufels).

[Bearbeiten] Weitere Regeln

Lappé

Lappé (möglicherweise von laper: frz. lecken), La paix (frz.: der Friede) oder kurz Paix: Hat ein Spieler gewonnen und will er erneut auf dieselbe Karte setzen, so kann er auf die Auszahlung seines Gewinnes vorläufig verzichten und Lappé spielen. Gewinnt er, so erhält er als Gewinn das Doppelte des ursprünglichen Satzes; verliert er, so erhält er den ursprünglichen Satz zurück (Double ou quitte).

Hat das Lappé gewonnen, so kann der Spieler erneut seinen Gewinn riskieren und das Lappé wiederholen (Double lappé): Gewinnt er erneut, so erhält er als Gewinn nun bereits das Vierfache des ursprünglichen Satzes; verliert er, so erhält er den ursprünglichen Einsatz zurück.

Paroli, Sept et le va, Quinze et le va

Siehe Artikel Parolispiel.

[Bearbeiten] Bankvorteil

Der Bankvorteil beträgt beim Pharo 2,9%, zum Vergleich: Bei den mehrfachen Chancen des Roulette beträgt der Bankvorteil 2,7%.

[Bearbeiten] Varianten

Nehmen an einer Pharopartie fünf Spieler (also ein Bankier und vier Pointeure) teil, so verwendet man zwei Pakete zu 52 Blatt und jeder Pointeur erhält wie oben beschrieben ein eigenes Buch; nehmen mehr als vier Pointeure teil, so legt der Bankier von einem Paket die dreizehn Pique-Karten als Tableau auf, und verfährt mit einem 52er-Paket wie gewohnt.

In dieser letzteren Form wurde das Spiel vor allem im Wilden Westen populär. In den USA war es üblich, die gefallenen Karten mitzuzählen und mit Hilfe eines sogenannten Case keeper, einem Abakus-ähnlichem Gerät anzuzeigen, damit sollte sichergestellt werden, dass der Bankhalter tatsächlich alle 52 Karten verwendet.

Bei der eher räuberischen Spielart, die in Wien als "Stoß" (siehe dort), auch "Meine Tante, deine Tante" oder "Naschi Waschi", in den USA als "Stuss" oder "Jewish Faro" bekannt ist, wird mit nur 32 Karten gespielt, und die Bank zieht im Falle einer Carte plié den vollen Einsatz ein. Hier liegt der Bankvorteil bei 9,7%.

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