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Petershagen-Gorspen-Vahlsen

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Die Ortschaft Gorspen-Vahlsen liegt in der Stadt Petershagen, die zum ostwestfälischen Mühlenkreis Minden-Lübbecke gehört, nordöstlich von Lahde nahe der Weser.

Die Ortschaft Gorspen-Vahlsen ist 4 Quadratkilometer groß und besteht aus den Ortsteilen Gorspen, Vahlsen und dem wesentlich größeren Loh. Sie liegt an der Gehle, einem kleinen Wasserlauf, der nach etwa 10 km in die Weser mündet. Früher siedelten die Menschen stets an kleinen Wasserläufen. Daher befinden sich in den Ortsteilen Gorspen und Vahlsen, nahe des Flüsschens, die ältesten Bauernhöfe. Bis zur Gebietsreform in den 70ern gab es in G.-V. keine Straßennamen, stattdessen wurden neue Häuser und Hofstätten einfach durchnummeriert, die Adresse war also beispielsweise "Loh 17". Gorspen-Vahlsen hat etwa 800 Einwohner.

[Bearbeiten] Geschichte

Die Ortschaft hat ihren Namen nach den beiden ältesten Ortsteilen Gorspen und Vahlsen erhalten, obwohl der Ortsteil Loh der weitaus größere ist.

Gorspen wurde erstmals 1269 als "Gosberkessen" urkundlich erwähnt. Im Jahre 1281 erscheint in den Urkunden auch Vahlsen als "Valehusen". Der Ortsteil Loh (Loh, bedeutete früher Wald) wurde erst viel später urkundlich erwähnt, nachdem die Nachkommen der Bauern in Gorspen und Vahlsen den Wald gerodet hatten und dort ansässig wurden. In der Mitte von Loh liegen auch heute noch einige Bauernhäuser.

Gorspen-Vahlsen ist eine ländliche Ortschaft geblieben. Viele ihrer Bewohner führten Jahrhunderte hindurch ein karges Leben. So beschloss wegen der Armut und Not nach Missernten und Viehseuchen am 22. Januar 1847 der Vorsteher mit seinen Gemeindeverordneten: ...dass bei der in der Gemeinde Gorspen-Vahlsen eingetretenen Not es erforderlich sei, von dem von den Kreisständen aufgekauften Roggen eine halbe Last anzukaufen und nur an Hilfsbedürftige zu dem Einkaufspreise wieder ab zu lassen.

Mit der zunehmenden Einwohnerzahl wuchs auch die Arbeitslosigkeit. So kam es in der Zeit von 1830 bis 1880 zu der bekannten großen Auswanderungswelle nach Amerika. Zahlreiche Söhne und Töchter von Bauern, Handwerkern und Tagelöhnern der Ortschaft suchten ihr Glück und ihre Zukunft in der Neuen Welt.

Nach den napoleonischen Kriegen, die ihre Spuren auch im heimatlichen Raum hinterlassen hatten, begann die Zeit des Aufbaues.

Mit der Benutzung des Fahrrades und der Eisenbahn Minden-Nienburg 1921 änderten sich die ungünstigen Lebensbedingungen im Orte. Alle arbeitsfähigen Männer, die nicht in der Landwirtschaft lohnende Arbeit gefunden hatten, fuhren nun zu den inzwischen in Minden aufgebauten Fabriken und den Ziegeleien in der Nachbarschaft.

Der Beginn der Heringsfanges in der Nordsee verbesserte auch die Lebensbedingungen der Einwohner. Viele Männer fuhren Jahrzehnte hindurch zum Heringsfang. Selbst Kapitäne der Heringslogger kamen aus Gorspen-Vahlsen.

In der Mitte des 19. Jahrhunderts gab es noch einen Schweinehirten im Ort. Es ist aufgezeichnet worden, dass am 1. Juni 1852 für Gorspen-Vahlsen ein Schweinehirt gewählt wurde, der im Gehölz des Ortes die Schweine hüten musste. Sein Lohn betrug 20 Taler und wurde von 39 Betrieben nach Größe und Zahl der Schweine aufgebracht.

Am 28. November 1884 verfügte die Königliche Regierung, dass die politische Gemeinde auch eine selbstständige Schulgemeinde wurde. So wurde 1886 mit dem Bau einer eigenen Schule begonnen, und am 18. April 1887 konnte die Schule in Betrieb genommen werden. Die Einweihung erfolgte später, weil die für den Glockenturn der Schule vorgesehene Glocke nicht früher geliefert werden konnte. Vorher gingen die Schüler aus Gorspen nach Ilserheide, die Schüler aus Vahlsen nach Ilse und die Schüler aus Loh nach Ilse bzw. Lahde zur Schule.

Am 4. Dezember 1906 wurde von den Gemeindeverordneten die Einführung eines Ortsstatutes für das Feuerlöschwesen der Landgemeinde Gorspen-Vahlsen beschlossen.

1908 ist in Gorspen-Vahlsen eine öffentliche Fernsprechstelle eingerichtet worden.

Durch den Bau elektrischer Leitungen kam auch nach Gorspen-Vahlsen der elektrische Strom, und so wurde 1924 die Schule mit elektrischem Licht versehen.

Zwischen den beiden Weltkriegen machte die Entwicklung der Ortschaft kaum Fortschritte.

Gleich nach dem Zweiten Weltkrieg brach in Gorspen-Vahlsen und Umgebung eine Typhusepidemie aus. Da alle erreichbaren Krankenhäuser bald überfüllt waren, wurde in Gorspen-Vahlsen in aller Eile ein Hilfskrankenhaus eingerichtet. Zeitweise wurden 265 Kranke versorgt. Nach Beendigung dieser Epidemie begann für Gorspen-Vahlsen eine Zeit wirtschaftlichen Aufschwungs.

In der Nachbargemeinde Lahde wurde ein Kraftwerk in Betrieb genommen, das auch die Entwicklung unseres Ortes begünstigte. Wegen der dort bereitgestellten Arbeitsplätze und durch die Flurbereinigung zusätzlich ausgewiesenen Bauplätze, bauten 45 Familien ein Haus in Gorspen-Vahlsen. Das war ein Zuwachs von 37 Prozent.

Im Rahmen des Flurbereinigungsverfahrens wurden auch Wege verbreitert, Gelände für einen Friedhof und für einen Sportplatz ausgewiesen. Durch die 1954 entstandene Friedhofsanlage entfiel die Bestattung der Verstorbenen auf den Friedhöfen der Kirchengemeinden Lahde und Windheim. Auf dem inzwischen erweiterten Friedhofsgelände errichtete die Gemeinde in den Jahren 1967/68 eine Friedhofskapelle.

1955 wurde ein Feuerwehr Gerätehaus gebaut mit Unterstellplätzen für zwei moderne Löschgeräte und einem Unterrichtsraum für die Feuerwehr.

Der Sportplatz wurde 1956 ausgebaut und für den Spielbetrieb freigegeben. Ein Jahr später konnte man dort eine Umkleidehalle errichten.

Auf dem Sportplatz wurde 1968 ein Übungsbecken gebaut, damit die inzwischen technisch gut ausgerüstete Feuerwehr dort die Schnelligkeitsübungen durchführen kann. In den Jahren 1970/71 wurde auf einem Grundstück am Sportplatz eine Sporthalle, in der Größe von 14 x 27 m, mit einem Raum für die Orts- und Landjugend errichtet. Dabei sind andere wichtige Versorgungseinrichtungen in unserem Ort nicht vergessen worden.

So schloss man in den Jahren 1958 bis 1960 die meisten Häuser an die zentrale Wasserversorgung an. 1966 wurde die staubfreie Müllabfuhr eingeführt und 1969 erhielt die Ortschaft eine Straßenbeleuchtung.

Durch die kommunale Neugliederung 1973 kamen die Planungen für die Abwasserbeseitigung und die Verbesserung der Verkehrswege nicht mehr zum Tragen.

Mit der kommunalen Neugliederung änderte sich einiges. Aus einem eigenständigen Ort wurde ein Stadtteil der Stadt Petershagen. Von nun an wurde alles zentral vom Stadtrat geregelt. Das war für die Bevölkerung eine nicht geringe Umstellung.

Ein wesentlicher kultureller Einschnitt hatte jedoch schon ein paar Jahre eher stattgefunden, als 1969 die Schulen zentralisiert wurden. Die Lehrer der Dorfschulen waren bis dahin in das kulturelle Geschehen des Dorfes stark eingebunden. Sie waren z.B. an der Gestaltung von Feiern, Festen und Gedenktagen beteiligt.

So gab es innerhalb von nur ein paar Jahren zwei erhebliche Veränderungen. Aufgabengebiete mussten neu durchdacht werden. Einige waren hinfällig geworden, andere waren Neuland. Die Kulturgemeinschaft wurde gegründet.

Mit der Eingliederung in die Stadt Petershagen musste man sich von den gewohnten Hausnummern verabschieden. Alle Orte, so auch Gorspen-Vahlsen, erhielten Straßennamen.

1988 wurde die Kreuzung im Ortszentrum umgestaltet. Die Vorfahrtsregelung wurde geändert, die Einmündung der Straße zum Berge geschlossen. Sinn und Zweck der Umgestaltung war, eine übersichtlichere Kreuzung zu bekommen.

1988 / 90 wurde Gorspen-Vahlsen an die zentrale Kanalisation in Leteln angeschlossen.

1989 wurde das Übergangsheim für Aussiedler und Asylanten in Gorspen / Gorsper Höfe bezugsfertig.

Ebenfalls 1989 wurde die ehemalige Schmiede zur Begegnungsstätte "Alte Schmiede" umgebaut. Ursprünglich wurden die Räumlichkeiten hauptsächlich von der Musikkapelle Weserland zu Übungszwecken genutzt.

Auch die Feuerwehr erweiterte ihre Räumlichkeiten und baute 1993 an das Feuerwehrgerätehaus einen Schulungsraum an.

Gab es in den zurückliegenden Jahren nur hin und wieder Neubauten, so wurde 1995 ein größeres Baugebiet "Im Loh / Lohkamp" erschlossen. Infolge der Erschließung wurde Gorspen-Vahlsen 1996 mit Erdgas versorgt.

1999 baute der VfB eine großzügige Überdachung an das Sportheim an, weil er seine Sportplatzbesucher nicht länger "im Regen stehen lassen" wollte.

Lange überlegt - dann gewagt. 1999 wurde erstmals am Wettbewerb "Unser Dorf soll schöner werden" teilgenommen. Die damit verbundenen Aktivitäten wurden mit einem Sonderpreis belohnt.

[Bearbeiten] Weblinks


Koordinaten: 52° 23' N, 9° 01' O

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