Petersberg-Prozess
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Als Petersberg-Prozess (auch Bonn-Prozess, englisch Bonn Process, genannt) wird die Umsetzung der im Petersberger Abkommen (2001) vereinbarten Schritte zur Entwicklung geordneter und demokratischer Verhältnisse in Afghanistan bezeichnet.
Das Taliban-Regime hatte in den Jahren zuvor dem Land eine streng fundamental-islamistische Ordnung aufgezwungen und dem internationalen Terrorismus ein Domizil verschafft. Durch den Einsatz von US-Streitkräften an der Spitze einer internationalen Allianz war das Regime nach den Ereignissen des 11. September 2001 gestürzt worden.
Der angestoßene Petersberg-Prozess sollte dem Land nach den Kriegswirren in einer ersten Stufe eine handlungsfähige provisorische Regierung bringen. Eine internationale Schutztruppe für Afghanistan (ISAF) und die Ausarbeitung einer neuen Verfassung wurden vereinbart. Am Ende des Prozesses sollten demokratische Verhältnisse durch die Wahl des Präsidenten und von Volksvertretungen stehen. Die internationale Gemeinschaft wollte eine friedliche Entwicklung neben der Stationierung militärischer Kräfte in Afghanistan auch durch andere Hilfestellungen absichern. Das ausländische zivile und militärische Engagement konzentrierte sich in der Anfangsphase zunächst auf Kabul und wurde später auf andere Regionen ausgeweitet. Der Fortschritt aufgrund der Vereinbarungen vom Petersberg sollte auf weiteren Afghanistan-Konferenzen beurteilt werden.
Auf der internationalen Afghanistan-Konferenz in London (2006) wurde der erfolgreiche Abschluss des Petersberg-Prozesses festgestellt. Mit den Parlaments- und Provinzratswahlen vom 18. September 2005 und der Konstituierung des afghanischen Parlaments am 19. Dezember 2005 waren die Zielvorstellungen erreicht. Mit dem Afghanistan Compact ist ein Rahmen für die nächste Stufe internationaler Zusammenarbeit geschaffen worden. Sie konzentriert sich im Kern auf die Unterstützung der Übernahme der eigenen Verantwortung im Lande durch die inzwischen demokratisch legitimierte afghanische Regierung.
