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Paul Goodman

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Paul Goodman (* 9. September 1911 in New York; † 2. August 1972) war ein US-amerikanischer Autor. Er schrieb Stücke für das Theater und Kurzgeschichten. In den 1950er Jahren gründete er die Gestalttherapie zusammen mit Fritz Perls und Laura Perls. Bekannt geworden ist er durch sein Buch "Growing Up Absurd", in dt. erschienen als "Aufwachsen im Widerspruch".

Als Kind zog Goodman, der von seinen Eltern vernachlässigt wurde, ungehindert durch die Straßen von New York und besuchte öffentliche Bibliotheken (und entwickelte später aufgrund dieser Erfahrungen sein Konzept der "erzieherischen Stadt"). 1931 begann er in Chicago ein Studium der Literatur und Philosophie, promovierte dort später auch und erhielt einen Lehrauftrag. Als er sich jedoch in einen Studenten verliebte und sein Recht auf eine ausgelebte Homosexualität verteidigte, wurde er 1940 entlassen.

In den Folgejahren schrieb er mehr als 100 Kurzgeschichten, einige Bühnenstücke, Romane (The Grand Piano (1940), Parents' Day (1951)), und Essays. Seine Schriften fanden keine weite Verbreitung und ermöglichten ihm nicht mehr als einen bescheidenen Lebensstil. Er musste mit einfachen Arbeiten und Unterrichtsstunden noch Geld dazu verdienen, um seine Kinder zu ernähren. Jedoch wurden Fritz und Laura Perls auf ihn aufmerksam und entwickelten mit ihm zusammen ab 1947 die Gestalttherapie. 12 Jahre lang war Goodman als Gestalttherapeut tätig und verdiente nun erstmals einen angemessenen Lebensunterhalt.

Weite Bekanntheit erreichte Goodman erst mit seinem 1960 erschienenen Buch Growing Up Absurd: problems of youth in the organized system (Absurd aufwachsen: Probleme der Jugend im organisierten System), dessen Ideen von Anhängern der Gegenkultur in den 1960er Jahren aufgegriffen wurden. Goodman wurde zu einem Aktivisten. Er beteiligte sich an Demonstrationen, hielt Vorträge und gab Radio- und Fernsehinterviews. In diesem Jahrzehnt war er kaum literarisch tätig, es erschien nur der Gedichtsband North Percy (1968). Gegen Ende des Jahrzehnts wandte er sich jedoch von der Jugendkultur ab, weil sie seiner Ansicht nach zu weit nach links driftete.

Mit Little Prayers erschien 1974 postum ein weiterer Gedichtsband. Während seines Lebens schrieb Goodman über eine Vielzahl von Themen, z.B. über Erziehung, das Leben in der Stadt und Stadtplanung (Communita (1947)), Kinderrechte, Politik, Literaturkritik und vieles mehr. Er war vertraut mit Avantgarde- und klassischen Texten und in seinen Geschichten vermischte er oft formale und experimentelle Stile.

Die Offenheit, mit der Goodman über sein homosexuelles Leben und seine Liebschaften schrieb und sprach (insbesondere in seinem Essay The Politics of Being Queer (1969)), erwies sich als einer der wichtigsten kulturellen Sprungbretter für die sich in den frühen 1970er Jahren entwickelnde schwule Befreiungsbewegung. Seine eigenen Ansichten liefen jedoch der modernen Konstruktion der Homosexualität zuwider. Er war der Meinung, dass es krank sei, mit einer Person des anderen Geschlechts keine Liebe machen zu können, und dass es aber auch ebenso krank sei, keine homosexuellen Vergnügungen erleben zu können. Weiterhin war er der Ansicht, dass sexuelle Beziehungen zwischen Männern und Jungen natürlich, normal und gesund seien, und dass sie den Grundstein für eine langandauernde Freundschaft bilden könnten, auch nachdem sich die sexuelle Bieziehung ausgelebt hat.

In Bezug auf seine eigenen sexuellen Beziehungen mit Jungen räumte er ein, dass die öffentliche Meinung ihn verdammen würde, entgegnete aber, dass das eigentlich Obszöne sei, dass die Gesellschaft einen wie einen Kriminellen Scham fühlen lasse für etwas, was menschliche Wesen wirklich brauchten. Die Probleme der modernen Erziehung diagnostizierend - auch zu dieser Zeit wurde ihr vorgeworfen, die Energie der Jugendlichen abzutöten und sie ihrer Neugier und Kreativität zu berauben - unterstrich er, dass eine gute Lehrer-Schüler-Beziehung unvermeidlich auch sexuelle Untertöne habe und dass eine Anerkennung und geeignete Kanalisierung dieser Spannungen zu einem besseren Erziehungssystem führen würde.

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