Laura Perls

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Laura Perls (geb. Lore Posner) (* 1905, † 13. Juli 1990) war eine Psychoanalytikerin und Mitbegründerin der Gestalttherapie (gemeinsam mit ihrem Ehemann, dem Psychoanalytiker Fritz Perls und dem amerikanischen Sozialphilosphen und Schriftsteller Paul Goodman). Zwei Kinder: Renate (geb. 1931) und Steve (geb. 1935).

Geboren und aufgewachsen ist Laura Perls in Pforzheim. Sie stammt aus einer jüdischen Juweliersfamilie. Sie besuchte das Gymnasiums (als einziges Mädchen in der Klasse) und begann 1923 ein Jura-Studium in Frankfurt/Main.

1926 wechselte sie von Jura auf Psychologie und Philosophie. Sie besuchte Lehrveranstaltungen bei den Gestaltpsychogen Max Wertheimer, Kurt Goldstein und Adhemar Gelb (bei dem sie ihre Doktorarbeit schrieb), außerdem bei Edmund Husserl, Paul Tillich und Martin Buber.

Im Jahr 1927 begann für sie eine psychoanalytische Ausbildung bei Karl Landauer. Es folgte eine Lehranalyse bei E. Fromm-Reichmann. Ab 1931 hatte sie eine eigene psychoanalytische Praxis; ihr Supervisor war O. Fenichel.

Ihren späteren Ehemann, den Psychoanalytiker Fritz Perls, lernte sie in einer Lehrveranstaltung von Goldstein und Gelb kennen. Man heiratete 1930 und zog nach Berlin um.

Schon von Kindheit an hat es für Laura Perls Tanz– und Bewegungsunterricht gegeben. Daran schloss sich 1931 sensitive Körper- und Bewegungsarbeit bei Elsa Gindler an.

Nach der Machtübernahme durch den Nationalsozialismus 1933 war sie im antifaschistischen Widerstand aktiv und schon bald zur Flucht nach Holland gezwungen. Beginnend 1934 folgte ein Exil in Südafrika. Sie gründete das erste psychoanalytische Institut im Land. Es begannen erste Vorarbeiten zur Gestalttherapie - die ihr Mann in seinem ersten Buch "Das Ich, der Hunger und die Aggression" veröffentlichte (1942).

1947 folgte die Emigration in die USA. Sie lebte und arbeitete ab da überwiegend in New York und leitete - nachdem ihr Ehemann an die amerikanische Westküste zog - das "New York Institute for Gestalt Therapy" (das sie 1952 mitgegründet hatte). Im Jahr 1976 gab sie die Privatpraxis auf und widmete sich ausschließlich noch der Ausbildungstätigkeit.

Sie starb 1990 im Siloah Krankenhaus (Pforzheim) und ist auf dem jüdischen Friedhof zusammen mit Ihrem Mann, Fritz Perls, in Pforzheim begraben.

[Bearbeiten] Würdigung

Laura Perls steht für einen besonderen Stil der Gestalttherapie - für eine sehr bodenständige und zugewandte therapeutische Arbeit mit dem Klienten, für Commitment mit dem Klienten und für eine unspektakuläre Arbeit der kleinen Schritte.

Ihr Einfluss auf die Theorieentwicklung und Praxis der Gestalttherapie ist enorm, jedoch veröffentlichte sie selbst lebenslang nur wenig. Ihre Mitwirkung am Grundlagenbuch "Gestalttherapie" (von Fritz Perls, Paul Goodman und Ralph F. Hefferline, 1951) blieb unerwähnt.

Siehe auch: Gestaltpsychologie, Gestalttherapie, Psychoanalyse

Vom 3.-5. Juni 2005 fand in München die Internationale Laura-Perls-Tagung statt. Die Dokumentation dieser Tagung sehen Sie bis zum 31. Dezember 2005 unter http://www.laura-perls-tagung.com, anschließend unter http://www.dvg-gestalt.de

[Bearbeiten] Bücher von Laura Perls

Leben an der Grenze. Essays und Anmerkungen zur Gestalttherapie, Hrsg. von Milan Sreckovic, Edition Humanistische Psychologie, Köln (2. Auflage) 1999
Meine Wildnis ist die Seele des Anderen. Der Weg zur Gestalttherapie. Laura Perls im Gespräch, Hrsg. von Anke und Erhard Doubrawa, Peter Hammer Verlag, Wuppertal 2005

[Bearbeiten] Weblinks

Über Laura Perls:

Interviews mit Laura Perls:

AN DER GRENZE - Lore Perls und die Gestalttherapie. Ein DOKUMENTARFILM von Christof Weber und Wolf Lindner. 90 Minuten. DVG e.V. 2005. http://www.dvg-gestalt.de

Personendaten
NAME	Perls, Laura
KURZBESCHREIBUNG	Psychoanalytikerin und Mitbegründerin der Gestalttherapie (gemeinsam mit ihrem Ehemann, dem Psychoanalytiker Fritz Perls und dem amerikanischen Sozialphilosphen und Schriftsteller Paul Goodman)
GEBURTSDATUM	1905
STERBEDATUM	1990