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Paris (Mythologie)

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Paris [ˈpaːrɪs] (griech. Πάρις), bei Homer in der Ilias häufig auch als Alexandros bezeichnet, ist in der griechischen Mythologie der Sohn des trojanischen Königs Priamos und der Hekabe. Er ist damit Bruder des Hektor und der Kassandra. Insgesamt hat er 99 Geschwister.

Das Urteil des Paris (Peter Paul Rubens)
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Das Urteil des Paris (Peter Paul Rubens)

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Mythos

[Bearbeiten] Geburt des Paris und Leben bei den Hirten

Hekabe träumt vor der Geburt des Paris, sie gebäre eine Fackel, die Troja in Brand steckt. Nachdem sie Priamos von dem Traum erzählt hat, lässt dieser den Aisakos zu sich kommen, der die Fähigkeit besitzt, Träume zu deuten. Aisakos sagt, Hekabe werde einen Sohn gebären, der Trojas Verderben herbeiführen werde. Von dieser Weissagung erschreckt, beschließen Priamos und Hekabe, das Neugeborene auszusetzen. Der Auftrag wird Agelaos, einem Sklaven des Königs, übertragen. Der setzt das Kind auf dem Berg Ida aus; nach einiger Zeit kehrt er jedoch reumütig zurück. Zu seinem Erstaunen findet er das Kind gesund und munter vor: Eine Bärin hat es gesäugt. Agelaos nennt den Jungen Paris und zieht ihn bei sich auf dem Feld und bei den Hirten auf. Paris wächst als Schäfer auf. Mit Erreichen des Mannesalters heiratet er die Nymphe Oinone, eine Tochter des Flussgottes Kebren.

[Bearbeiten] Urteil des Paris

Eines Tages erscheint ihm Hermes, der ihn bittet, auszuwählen, welche der drei Göttinnen Hera, Athene und Aphrodite die schönste sei. Paris trifft sein Urteil: Er entscheidet sich für Aphrodite, die ihm die Hand der schönsten Frau auf Erden versprochen hat. Die anderen beiden Göttinnen sind enttäuscht, Hera schwört Paris und den Trojanern ewige Feindschaft. Ihr Hass trägt zum Untergang Trojas bei und verfolgt den Trojaner Aeneas auch noch auf seinen Irrfahrten. (Siehe Vergils Aeneis)

[Bearbeiten] Leichenspiele in Troja und Wiedererkennung des Paris

In Troja trauert Hekabe immer noch um den verlorenen Sohn. In ihrem Kummer wendet sie sich an Priamos; der verspricht ihr, Leichenspiele zu Ehren des verlorenen Prinzen zu veranstalten. Als Preis wird ein besonders kraftvoller Stier aus den Herden des Königs auf dem Berg Ida ausgesetzt. Dieser Stier ist jedoch das Lieblingstier des Paris, so dass dieser beschließt, an den Spielen in Troja teilzunehmen, um selbst den Stier zu gewinnen.

Tatsächlich gelingt es Paris, der sich weiterhin für einen einfachen Hirten hält und von den anderen dafür gehalten wird, den Sieg gegen seine Brüder und die stärksten jungen Troer zu erringen. Paris' Bruder Deiphobos jedoch will sich mit seiner Niederlage gegen einen Hirten nicht abfinden und möchte ihm am liebsten die Kehle durchschneiden. Aus Furcht vor Deiphobos flieht Paris zum Altar des Zeus. Dort sieht ihn seine Schwester Kassandra, die von Apollon mit der Fähigkeit des Wahrsagens ausgestattet worden ist, und erkennt in ihm den lange für tot gehaltenen Bruder. Als die Eltern hören, dass der verloren Geglaubte wieder aufgetaucht ist, nehmen sie ihn in den Königspalast auf, die Weissagung, Paris werde die Brandfackel Trojas sein, vergessend. Kassandra versucht vergeblich, sie daran zu erinnern; denn Apollon hat sie auch mit dem Fluch ausgestattet, dass niemand ihre Prophezeiungen ernst nimmt.

[Bearbeiten] Ausfahrt nach Griechenland

Dem Priamos ist vor langer Zeit von den Griechen die Schwester Hesione geraubt worden. Aphrodite legt Paris in den Sinn, im Rat der Troer vorzuschlagen, eine Gesandtschaft nach Sparta in Griechenland zu entsenden, die Hesione zunächst friedlich zurückverlangen, notfalls jedoch mit militärischer Gewalt zurückbringen soll. Bei dieser Gelegenheit berichtet Paris von seinem Urteil und davon, dass er nun unter Aphrodites Schutz stehe. Priamos vertraut der Hilfe Aphrodites und willigt in den Plan ein. Zur Gesandtschaft gehören auch Paris und Hektor.

In Sparta begegnet Paris jedoch Helena, die Aphrodite ihm als Gattin versprochen hat. Paris entführt sie, was nicht schwer ist, denn sie hat sich in ihn verliebt, und löst damit, ohne es zu wollen, den Trojanischen Krieg aus. Ethnologisch betrachtet, handelte es sich um Brautraub, wie er in vielen Gesellschaften praktiziert und de facto geduldet wurde und bis heute in Hochzeitsbräuchen nachgespielt wird.

[Bearbeiten] Kriegserfolge

Aphrodite führt Paris zum Duell mit Menelaos (Johann Heinrich Füssli)
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Aphrodite führt Paris zum Duell mit Menelaos (Johann Heinrich Füssli)

Zu großem Ruhm auf dem Schlachtfeld gelangt Paris nicht. Er ist ein guter Bogenschütze, im Kampf Mann gegen Mann versagt er jedoch, so z.B. bei seinem Duell mit Menelaos, dem Gemahl der Helena und König von Sparta, bei dem er von Menelaos fast mit seinem eigenen Helmriemen erdrosselt wird, bis sich Aphrodite selbst einmischt und ihn mit Hilfe einer Wolke in Sicherheit bringt.

Es gelingt ihm jedoch, den gefürchteten Achilleus zu töten, der bis auf seine Ferse als unverwundbar gilt. Dies vollbringt Paris mit dem Bogen, wobei ihm Apollon allerdings die Hand führt.

[Bearbeiten] Tod des Paris

Der griechische Bogenschütze Philoktetes besitzt den Bogen und die Pfeile des Herakles, die mit dem tödlichen Gift der lernäischen Schlange vergiftet sind. Mit zweien dieser Pfeile verwundet er Paris. Leidend schleppt dieser sich auf den Berg Ida zu Oinone, seiner ersten Ehefrau, und bittet sie, ihn mit einem Gegengift, das sie besitzt, zu retten. Aus Zorn darüber, dass er sie einst Helenas wegen verlassen hat, verweigert sie ihm jegliche Hilfe. Qualvoll erliegt Paris seiner Verletzung. Oinone aber wird von Reue, ihm nicht geholfen zu haben, überwältigt; sie lässt Paris einen Scheiterhaufen schichten und springt zu dem geliebten Toten in die Flammen.

Nach Paris' Tod fällt Helena als Ehefrau an dessen nächstjüngeren Bruder, Deiphobos.

[Bearbeiten] Literatur

  • De Crescenzo, Luciano , Das Urteil des Paris. Antike Mythen neu erzählt. Dt. Erstausgabe, btb Verlag 2000
  • Blisniewski, Thomas: „Und wandte seine Blicke zur Wollust…“ Das Parisurteil der "Hamburger Erbsenschote". In: Bruckmanns Pantheon 53.1995, S. 183-188
  • El-Himoud-Sperlich, Inge: Das Urteil des Paris. Studien zur Bildtradition des Themas im 16. Jh. Diss. München 1977
  • Türk: "Paris". In: Roscher, H.W.: Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie. Bd. 3.1. Leipzig 1897-1902, Sp. 1580-1638
Commons: Paris (Mythologie) – Bilder, Videos und/oder Audiodateien

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