Oranienburger Vorstadt
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Als Oranienburger Vorstadt wird ein historisches Stadtgebiet Berlins bezeichnet, das in den Bezirken Berlin-Mitte und Berlin-Wedding aufgegangen ist.
Seinen Namen bekam die Gegend nach dem Oranienburger Tor, welches zur Berliner Zoll- und Akzisemauer gehörte und vor dem dieses Gebiet lag.
Die Oranienburger Vorstadt befand sich zwischen folgenden Grenzen:
- nördlich vor der Akzisemauer, also der Hannoverschen Straße und der Torstraße,
- westlich der Brunnenstraße
- östlich des Berlin-Spandauer Schifffahrtskanals
- südlich der Panke, der Gerichtstraße, der Grenzstraße und des Volksparks Humboldthain
Das Gebiet wurde im Jahre 1822 Berlin als vorgelagertes Gebiet zugeordnet. Am 26. Juni 1824 erhielt die Gegend offiziell ihren Namen als Oranienburger Vorstadt. Im Jahre 1831 war sie dann von Berlin eingemeindet worden.
Die Oranienburger Vorstadt entwickelte sich im 19. Jahrhundert zu einem Standort, an welchem sich Eisengießereien und Maschinenbaubetriebe auf engem Raum ansiedelten. Dieser Ansiedlung entstammte die mittlerweile in Vergessenheit geratene Bezeichnung Feuerland.
Mehrere Friedhöfe, darunter Begräbnisstätten für prominente Künstler oder Militärs, befinden sich in der Oranienburger Vorstadt:
- der 1748 zwischen Scharnhorststraße und Berlin-Spandauer Schiffahrtskanal angelegte Invalidenfriedhof, wo unter anderem der General Scharnhorst begraben ist,
- der 1763 angelegte Dorotheenstädtische Friedhof an der Chausseestraße 126, wo sich unter anderem Bertolt Brechts Ruhestätte befindet,
- der Französische Friedhof, welcher als Begräbnisstätte für die Hugenotten im Jahre 1780 angelegt wurde.
- der 1827 angelegte II. Sophien-Friedhof an der Bergstraße 29, wo unter anderem Albert Gustav Lortzing beerdigt wurde,
- der 1844 angelegte I. St. Elisabeth-Friedhof an der Ackerstraße 37, wo unter anderem Adolf Friedrich Wollank beerdigt wurde.
(siehe auch: Berliner Bestattungswesen)
Koordinaten: 52°32′0" n. Br., 13°23′0" ö. L.