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Nurculuk

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Nurculuk ist die Bezeichnung für die auf den islamischen Denker kurdischer Abstammung Said Nursi zurückgehende religiöse Strömung in der Türkei. Der Begriff Nurcu (in etwa "Anhänger des göttlichen Lichts") wird von vielen Anhängern als verächtlich abgelehnt, da er häufig in kemalistischer Propaganda verwendet wird, er lässt sich jedoch in den Werken Said Nursis nachweisen.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Untergruppen der Nur Cemaati

Die erste Abspaltung ereignete sich bereits zu Lebzeiten Said Nursis. Als 1956 der Druck der Werke Said Nursis erlaubt wurde, entschied dieser, dass die in Lateinschrift publiziert werden sollten.

Die Mehrheit der Anhänger Said Nursis sammelte sich nach dessen Tod 1960 hinter dem Rat der ağabeys, seiner engsten Weggefährten zu Lebzeiten. Ihre wichtigsten Vertreter waren Zübeyir Gündüzalp, Mustafa Sungur und Bayram Yüksel. Vor allem mitte der 1960er Jahren und erneut nach dem Putsch von 1971 verfolgten staatliche Stellen die Nur-Schüler wegen vermeintlicher staatsfeindlicher Aktivitäten, welches nie nachgewiesen wurde. Der Rechtsanwalt Bekir Berk, der1957 aus dem nationalistischen Lager zu den Nur-Schüler gestoßen war hat in jedem Fall Freisprüche erwirkt. Diese Gruppierung gab ab 1971 die Tageszeitung "Yeni Asya" heraus (deswegen Yeni Asyacılar), und ab 1977 die Monatszeitschrift "Köprü". In den siebziger Jahren bekämpften sie den Einfluss des Marxismus in der türkischen Gesellschaft. Sie unterstützten jedoch nicht die Anhänger Necmettin Erbakans, da sie dessen Politkonzept als undemokratische politische Instrumentalisierung der Religion verwerfen. Sie haben keine Politischen Einstellungen. Nach dem Militärputsch von 1980 wurden ihre Zeitschriften mehrfach verboten, weil sie gegen die vom Militär erlassene Verfassung polemisierten. Die Parteinahme gegen das Militärregime und die Mutterlandspartei von Turgut Özal war jedoch nicht unumstritten. 1990 spaltete sich schließlich die Gruppe der Yeni Nesil (= Neue Generation) um Mehmed Fırıncı von der Yeni Asya-Gruppe ab. Die Neue Generation betreiben einen Verlag und den Radiosender "Moral FM". Ihr Verlage publiziert zahlreiche Romane, Sachbücher und Ratgeber.

Bereits 1980 hatte sich eine Gruppe von Nurcus um den in Erzurum lebenden Mehmed Kırkıncı abgespalten, weil sie den Putsch von Kenan Evren befürworteten. Später unterstützten sie die Mutterlandspartei von Turgut Özal. Generell sind die politischen Vorstellungen dieser Fraktion autoritärer. Ihr steht die Zeitschrift "Zafer" nahe.

Eine große Gruppe von Nur-Schüler um Mustafa Sungur formierte sich zur Gruppe der Okuyucular (= Leser), welche sich selbst als die "klassische Form" der Nurculuk-Bewegung betrachtet. Sie legen das Schwergewicht auf die Lektüre der Schriften von Said Nursi.

Für eine stärker intellektuelle Ausrichtung steht dagegen die Zeitschrift "Karakalem".

Eine Sonderrolle spielt Fethullah Gülen, dessen Aufstieg in den siebziger Jahren in Nur-Schüler-Zirkeln in İzmir und Umgebung begann. Er wird von vielen Außenstehenden als bedeutendster Vertreter der Nur-Schüler betrachtet. Eng mit den Anhängern von Gülen arbeitet der populäre Autor Hekimoğlu İsmail zusammen, der in seinem Bestseller "Minyeli Abdullah" von 1967 und anderen Werken, die Ideen der Nur Cemaati in Romanform verbreitet.

[Bearbeiten] Religiöse Praktiken und das Gemeinschaftsleben der Nurcus

Im Mittelpunkt der religiösen Praxis der Nurcus steht die sohbet, eine Zusammenkunft nach dem Abendgebet, bei dem aus den Werken Said Nursis rezitiert wird. Da für heutige Türken das Osmanische nicht mehr unmittelbar zugänglich ist, werden die Texte in modernes Türkisch übersetzt und ausgelegt.

Die Nurcus unterhalten zahlreiche Studentenwohnheime, die nach religiösen Prinzipien geleitet werden.

[Bearbeiten] Literatur

Bekim Agai: Zwischen Netzwerk und Diskurs: das Bildungsnetzwerk um Fethullah Gülen (geb. 1938): Die flexible Umsetzung modernen islamischen Gedankenguts, Schenefeld, 2004 ISBN 3-936912-10-6

[Bearbeiten] Weblinks

Andere Sprachen

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