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Norovirus

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Noro-Virus
Norovirus
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Norovirus
Systematik
Reich: Viren
Baltimore K. (+)ssRNA Virus (IV)
Familie: Caliciviridae
Gattung: Noro-Virus
Art: Norwalk-Virus
Wissenschaftlicher Name

Das Noro-Virus (abgekürzt NV, ehemals als Norwalk-Like-Virus, NLV, bezeichnet) ist neben den Rotaviren für die Mehrzahl der nicht bakteriell verursachten Durchfallerkrankungen im Erwachsenenalter verantwortlich. Besonders gefährdet sind die Bewohner sowie das Personal von Gemeinschaftseinrichtungen aller Art. In den letzten Jahren waren häufig auch Kreuzfahrtschiffe betroffen. Die Viren werden über den Stuhl oder Erbrochenes ausgeschieden und auf fäkal-oralem Weg oder beim Einatmen des beim Erbrechen entstehenden Aerosols übertragen. Der Nachweis von Noro-Viren ist in Deutschland nach dem Infektionsschutzgesetz meldepflichtig. Allerdings wird nicht jede Erkrankung untersucht, daher entsprechen die Meldezahlen nicht dem wahren Ausmaß der Erkrankung.

Krankheitssymptome entwickeln sich innerhalb weniger Stunden bis Tage und bestehen in erster Linie in plötzlich auftretendem Durchfall und Erbrechen, die zu erheblichen Flüssigkeitsverlusten (siehe Exsikkose) führen können.

Die Erkrankung verläuft meist kurz und heftig und klingt nach zwei bis drei Tagen wieder ab. Erbrechen kommt bei mehr als 50% der Patienten vor, wobei Jugendliche mehr erbrechen, Erwachsene mehr an Durchfall leiden. Eine ursächliche Therapie ist nicht bekannt; die Behandlung ist rein symptomatisch und besteht lediglich im Ausgleich des Flüssigkeitsverlustes.

Durch die Einhaltung von Hygienemaßnahmen kann die Übertragung der Erreger begrenzt werden. Dazu gehört vor allem die sorgfältige hygienische Händedesinfektion mit einem geeigneten Händedesinfektionsmittel und ggfs. die Verwendung von Atemschutzmasken.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Erstbeschreibung

Der Prototyp der Noroviren, das Norwalk-Virus, wurde 1972 nach einem Gastroenteritis-Ausbruch in Norwalk, Ohio, immunelektronenmikroskopisch als eigenständige Spezies bestimmt. Dies war die erste elektronenmikroskopische Darstellung eines Virus überhaupt.

[Bearbeiten] Epidemiologie

Noroviren werden zunehmend als Ursache für virale Gastroenteritiden erkannt. Weltweit verbreitet, weisen sie eine große Stabilität gegenüber Umwelteinflüssen auf. Sie überleben Temperaturschwankungen von -20 bis +60° Celsius und zeigten ihre Überlebensfähigkeit auf einem kontaminierten Teppich noch nach zwölf Tagen. Mit einer minimalen Infektionsdosis von nur 10 bis 100 Viruspartikeln ist ihre Kontagiosität außerordentlich hoch. Die Übertragung erfolgt von Mensch zu Mensch über eine Kontaktinfektion oder über die Luft. Ferner kann die Ansteckung über kontaminierte Getränke, Speisen und Gegenstände erfolgen.

Endemische Norovirusinfektionen wurden bislang v. a. in Krankenhäusern (gehäuft in geriatrischen Abteilungen) und Alten- oder Pflegeheimen nachgewiesen. In der Schweiz muss Schätzungen zufolge jährlich mit 400.000 bis 600.000 Infektionen durch diese Viren gerechnet werden. In Deutschland wurden für das Meldejahr 2005 62.619 Fälle beziehungsweise 1.370 Häufungen mit fünf und mehr Fällen an das Robert-Koch-Institut übermittelt. 75% der Ausbrüche mit Angabe zum Umfeld spielten sich in Krankenhäusern, Alten- und Pflegeheimen ab, 14% in Kindergärten und Kindertagesstätten. RKI: Infektionsepidemiologisches Jahrbuch 2005 Der letzte größere Ausbruch im deutschsprachigen Raum fand am 21.09.2006 in Eisenstadt in Österreich statt. Dabei erkrankten über 100 Schüler einer höheren technischen Bundeslehranstalt sowie ungefähr 50 Schüler einer benachbarten Handelsakademie bzw. Handelsschule. Im Dezember 2006 warnt das Robert-Koch-Institut vor einem größeren Ausbruch im Raum Düsseldorf.

Siehe auch Rotavirus

[Bearbeiten] Nachweis

Im Rahmen der routinemäßigen medizinischen Diagnostik ist es möglich, Noroviren in Stuhlproben nachzuweisen. Die am häufigsten angewendete Methode ist die RT-PCR. Sie verfügt über eine hohe Sensitivität und Spezifität. Weitere verfügbare Nachweismethoden sind der ELISA (geringere Spezifität) und die Elektronenmikroskopie (aufwändig). Besondere Bedeutung kommt dem Erregernachweis im Rahmen von Ausbrüchen zu, da dieser besondere hygienische Maßnahmen erforderlich macht.

[Bearbeiten] Weblinks

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