Neuralgie
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Unter dem Begriff Neuralgie fasst man anfallsartige oder auch chronische Schmerzzustände zusammen, die von erkrankten oder anderweitig geschädigten Nerven verursacht werden. Eine exakte Definition eines Krankheitsbildes stellt dieser Begriff nicht dar. Ohne die Reizung eines Nervs kann kein Schmerz empfunden werden. Bei der Neuralgie kommt der Schmerzreiz nicht von Schäden im Innervationsgebiet, sondern entsteht durch Reizung des Nervs selbst. Als Beispiel diene die Prellung des Ellenbogens, wo durch die Schädigung des Nervus ulnaris Schmerz und Missempfindungen bis in die Außenseite der Hand fortgeleitet werden. Auslösende Faktoren sind oft Infektionen (z.B. Herpes Zoster), toxische Substanzen, Quetschungen, etwa bei Bandscheibenvorfällen, Nervenverletzungen, narbige Einmauerungen von Nerven oder auch Schäden im Zentralnervensystem. Im Gegensatz zu sonstigen Neuropathien ist der Schmerzzustand bei einer Neuralgie auf das Ausbreitungsgebiet eines einzelnen Nervs begrenzt.
Diese wenig exakte Krankheitsbezeichnung sollte mit Vorsicht gehandhabt werden. Es gibt, etwa zur Trigeminusneuralgie, eine Untersuchung von Kobayashi, in der 72% der als Trigeminusneuralgie bezeichneten Krankheitsfälle auf eine Craniomandibuläre Dysfunktion zurückzuführen waren. Allerdings waren hiervon schon 45 % neurochirurgisch voroperiert.
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[Bearbeiten] Häufigere Neuralgien
Prinzipiell kann jeder Nerv des Körpers eine Neuralgie entwickeln, allerdings treten sie bei bestimmten Nerven gehäuft auf:
- Nervus trigeminus: Trigeminusneuralgie
- Nervus nasociliaris: Nasoziliaris-Neuralgie (Charlin-Syndrom)
- Nervus intermedius: Intermediusneuralgie
- Nervus ischiadicus: Ischias
- Nervus vagus: Laryngeus-superior-Neuralgie
- Plantarnerven (Nervi plantares) des Nervus tibialis: Morton-Neuralgie
- Nervus occipitalis major: Okzipital-Neuralgie
- Nervus genitofemoralis: Spermatikus-Neuralgie
- Nervus ulnaris
[Bearbeiten] Seltene Neuralgien
[Bearbeiten] Behandlung
- TENS
- Akupunktur
- therapeutische Leitungsanästhesie, TLA
- NSAR
- Psychopharmaka (Benzodiazepine)
- Antikonvulsiva
- in manchen Fällen: Operative Behandlung der mechanischen Ursache, z.B. Bandscheiben- Operation, Narbenrevision
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Weblinks
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