Nephrotisches Syndrom
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ICD-10-Code Nephrotisches Syndrom | ||
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Nephrotisches Syndrom ist ein medizinischer Sammelbegriff für mehrere Symptome, welche bei verschiedenen Erkrankungen des Glomerulums (Nierenkörperchen) auftreten. Es ist gekennzeichnet durch Proteinurie mit einem Proteinverlust über 3,5 g am Tag, periphere Ödeme, Hypalbuminämie, Hyperlipoproteinämie und Hyperlipidämie.
[Bearbeiten] Pathogenese
Das nephrotische Syndrom entsteht durch eine vermehrte Durchlässigkeit des Glomerulums für Proteine (Eiweiße), dabei überwiegt der Anteil des Albumins, welches auch im Blutplasma die größte Fraktion einnimmt. Für das Auftreten der peripheren Ödeme ist einerseits der Austritt von Flüssigkeit aus dem Gewebe auf Grund des verminderten onkotischen Druckes und andererseits die auf der Niereninsuffizienz beruhende vermehrte Retention von Natrium verantwortlich. Die Hyperlipidämie entsteht dadurch, dass der Körper versucht, den onkotischen (=kolloidosmotischen) Druck durch Neusynthese von Apo-Lipoproteinen auszugleichen.
[Bearbeiten] Ursachen
Die häufigste Ursache eines nephrotischen Syndroms ist die membranöse Glomerulonephritis (bei Erwachsenen), die Minimal-Change-Glomerulonephritis (beim Kind) und die fokal segmental sklerosierende Glomerulonephritis. Seltener ursächlich sind die diabetische Glomerulosklerose und die Nierenamyloidose.
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