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Naresuan

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Denkmal von Naresuan dem Großen in Phitsanulok
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Denkmal von Naresuan dem Großen in Phitsanulok
Statue von König Naresuan, Wat Pha Mok, Ang Thong
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Statue von König Naresuan, Wat Pha Mok, Ang Thong

Naresuan (vollständiger Titel: Somdet Phra Naresuan Maharat, in Thai: สมเด็จพระนเรศวรมหาราช , * 1555 in Phitsanulok/Thailand, † 25. April 1605 in Mueang Hang) war König des siamesischen Reiches Ayutthaya (heute in Thailand).

Die zweite Hälfte des 16. Jahrhunderts ist gekennzeichnet durch die sich verschärfenden Rivalitäten zwischen Birma und Ayutthaya. Die Birmanen konnten die Hauptstadt 1569 erstmals einnehmen, offenbar unterstützt durch Hochverräter, denn die Mauern und Befestigungsanlagen waren seit den Tagen von Rama Thibodi II. zu den stärksten in Südostasien ausgebaut worden. Offenbar hatte der Vater Naresuans, Prinz Maha Tammaraja, seine Hand dabei im Spiel, denn er konnte mit birmanischer Anerkennung als König Phra Srisanpet im Dezember 1569 den Thron besteigen. Immerhin hatten die Birmanen zwei seiner Söhne, Ekathotsarot und eben Naresuan, als Geiseln behalten. Sie genossen eine Militärausbildung, die zu den besten Südostasiens zählte.

Nachdem die Birmanen sich von der Willfährigkeit Ayutthayas überzeugt hatten, kehrte Naresuan 1571 wieder nach Thailand zurück. Er wurde von seinem Vater umgehend als Gouverneur von Phitsanulok ernannt, was die nördliche Flanke sicherte. Hier hatte er es vornehmlich mit gegnerischen Khmer in Kambodscha zu tun, denen er mehrere Niederlagen beibrachte. Gleichzeitig musste er aber erkennen, dass Ayutthaya weder von der Truppenstärke noch von der Ausrüstung her in der Lage war, die birmanische Vorherrschaft zu brechen. Er baute eine Armee von Freiwilligen auf, die er in neuartigen Taktiken kämpfen ließ: Schnelligkeit und das Überraschungsmoment sollten auf ihrer Seite liegen. Die Truppe wurde deshalb die „Wilden Tiger“ genannt.

Gleichzeitig arbeitete sein Vater an der Erneuerung der Befestigungsanlagen von Ayutthaya und den nördlichen Städten zu Birma. Birma fühlte sich hiervon wenig provoziert, vertraute auf die eigene Stärke. Die kambodschanische Führung jedoch sah sich veranlasst, 1575 Ayutthaya anzugreifen. Wieder war es Naresuan, der diesen Angriff und auch alle weiteren abwehren konnte und sich den Ruf eines begnadeten Strategen erwarb.

1584, nachdem die Reorganisation der Truppen und die Erneuerung der Befestigungsanlagen abgeschlossen waren, kündigte Naresuan mit Zustimmung von König Phra Srisanpet das Vasallenverhältnis zu Birma. Daraufhin marschierten die Birmanen mit einer gewaltigen Streitmacht in den Norden ein. Naresuan zog sich taktisch zurück und hinterließ ihnen nur verbrannte Erde: Städte und Dörfer wurden niedergebrannt, Felder verwüstet zurückgelassen und Vieh mitgenommen oder vergiftet. So hatten die Birmanen nichts von ihren „Eroberungen“. Mit Guerilla-Angriffen schwächte er die Moral der Gegner und tötete Hunderte von ihnen. Daraufhin zogen sich die Birmanen wieder zurück.

1586 ergriff Naresuan schließlich die Initiative und eroberte Chiang Mai, die Hauptstadt des Pufferstaates Lan Na. Naresuan hatte die Grenze Ayutthayas direkt bis an Birma verschoben. Der Angriff birmanischer Truppen ein Jahr später war direkt gegen Ayutthaya gerichtet, schlug aber wieder fehl, ebenso wie ein nachfolgender kambodschanischer Angriff.

König Naresuan besiegt Januar 1593 den burmesischen Kronprinzen (Statue in der Ancient City, Bangkok)
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König Naresuan besiegt Januar 1593 den burmesischen Kronprinzen (Statue in der Ancient City, Bangkok)

Nachdem König Phra Srisanpet (Maha Tammaraja) im Juli 1590 gestorben war, übernahm Prinz Naresuan, schon vorher der Lenker des Reiches, die Königswürde von Ayutthaya. König Naresuan reorganisierte Ayutthaya erneut und stärkte die regionalen Verteidigungskräfte, um noch flexibler auf Angriffe von außen reagieren zu können. Aber auch Birma hatte gelernt. 1591 wurde ein neuer Angriff gestartet, diesmal durch zwei getrennt marschierende Truppenteile, die sich von Norden und Süden her auf Ayutthaya zubewegten. Bei Nong Sarai (heute Provinz Suphanburi) stellte Naresuan den Gegner und tötete in einem Zweikampf den birmanischen Kronprinzen Minchit Sra (Min Chit Zwa). Dieses schlechte Omen veranlasste den birmanischen König Nanda Bueng, seine Truppen vollständig zurückzuziehen. (Siehe dazu auch: Don Chedi)

Birma hatte offenbar genug von den dauernden Rückschlägen in Siam. Naresuan bereitete sich trotzdem auf weitere Auseinandersetzungen vor und rüstete in erstaunlicher Weise auf. Schließlich konnte er selbst die Initiative übernehmen und birmanisches Gebiet betreten. Mit zwei starken Armeen nahm er 1592 in einer Zangenbewegung Tenasserim, Tavoy und Martaban am Indischen Ozean. Birma blieb ruhig. In der fälschlichen Annahme, dass Birma nicht mehr zu einer Bedrohung in der Lage war, überfiel er 1593 mit mehr als 100.000 Mann Kambodscha. Nahezu kampflos konnte er den König und seine Familie vertreiben, diese wandten sich nach Vien Chan (Vientiane) in Laos. Kriegsgefangene wurden in die Nordprovinzen Siams umgesiedelt oder in die Armee Ayutthayas aufgenommen. Kambodscha hörte auf, ein Machtfaktor in Südostasien zu sein.

Die Spanier, die seit 1570 die Philippinen ganz in Besitz genommen hatten, sahen in Ayutthaya eine aufstrebende Macht und nahmen 1598 Handelsbeziehungen auf.

Am 16. Mai 1605 starb König Naresuan während eines Feldzuges in Muang Hang, einer siamesischen Kleinstadt an der Grenze zu Birma. Er hinterließ weder Frau noch Kinder. Als einer der begabtesten Strategen der Militärgeschichte Südostasiens und einer der intelligentesten Herrscher Siams ist er in die Geschichte Thailands eingegangen.

Als Nachfolger wurde sein Bruder Ekathotsarot gekrönt.


Siehe Hauptartikel: Geschichte Thailands



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