Privacy Policy Cookie Policy Terms and Conditions Nacktkiemer - Wikipedia

Nacktkiemer

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Nacktkiemer
Nacktkiemer aus der Gattung Flabellina
vergrößern
Nacktkiemer aus der Gattung Flabellina
Systematik
Überstamm: Lophotrochozoen (Lophotrochozoa)
Stamm: Weichtiere (Mollusca)
Klasse: Schnecken (Gastropoda)
Ordnung: Hinterkiemerschnecken (Opisthobranchia)
Unterordnung: Nacktkiemer
Wissenschaftlicher Name
Nudibranchia
Blainville, 1814

Die Nacktkiemer (Nudibranchia) sind die größte Unterordnung der Hinterkiemerschnecken. Die Unterordnung umfasst mehr als 3000 Arten der Nacktschnecken, die - mit Ausnahme der im Baikalsee beheimateten Ancylodoris baicalensis - im Meer leben.

Bei den Hinterkiemerschnecken fehlen Mantelhöhle, Schale und Fußlappen. Die Atmung erfolgt durch die Haut oder durch eine Art Kiemengebilde auf ihrem Rücken. Ihre Größe variiert zwischen 4 mm und 60 cm. Sie treten weltweit in allen Meerestiefen auf und gehören zu den farbenreichsten Tieren auf der Erde. Sie haben meist ein Paar Fühler am Kopf und verschiedene tentakel- oder federartige Anhänge. Die Fühler, Rhinophoren genannt, beinhalten chemische Sinnesorgane. Weitere Tentakelanhänge im Mundbereich sind für weitere Sinnesleistungen wie Tasten, Geschmack und Geruch zuständig. Die Augen liegen tief unter der Haut in der Nähe des Gehirnganglions. Mit ihrer Hilfe können wohl nur Hell-Dunkel-Unterscheidungen wahrgenommen werden, z.B. der Schatten eines Feindes oder der Rhythmus der Tageszeiten.

Die Nacktkiemer sind Zwitter, können sich jedoch nicht selbst befruchten. Ihre Eier legen sie in bandförmigen spiraligen Eipaketen ab.

Sie ernähren sich von sessil lebenden Tieren wie Schwämmen, Polypen und Moostierchen, die sie abweiden. Manche Arten fressen andere Nacktschnecken, in manchen Fällen sogar schwächere Exemplare der eigenen Art. Eine Gruppe hat sich auf Manteltiere spezialisiert.

Nacktkiemer können in allen Meerestiefen vorkommen, die meisten Formen gibt es jedoch in warmen Meeren im Flachwasserbereich.

[Bearbeiten] Schutzmechanismen

Die Nacktkiemer haben im Verlauf der Evolution ihre schützenden Gehäuse verloren und andere Abwehrmechanismen entwickelt.

  • Die Färbung dient bei manchen Arten der Tarnung, die durch feder- und büschelartige Anhänge noch verstärkt wird, so dass sie von pflanzlichen Gebilden schwer zu unterscheiden sind. Dazu kommt, dass die verschiedenen Farbanteile des Lichts in verschiedenen Wassertiefen unterschiedlich absorbiert werden. An der Wasseroberfläche auffällig wirkende Farben (z.B. rot) können in einer bestimmten Tiefe wie Tarnfarben wirken, da nur noch ihr grüner und blauer Anteil reflektiert wird. Taucher können die sonst so auffälligen Schnecken in entsprechender Umgebung nur schwer auffinden.
  • Bei anderen Nacktkiemern dient die auffällige Färbung der Warnung vor ihrer Giftigkeit oder Ungenießbarkeit. Manche Arten sondern auf ihrer Haut giftige Sekrete ab. Die verschiedenen Körperanhänge und Tentakel können bei Verlust leicht regeneriert werden.
  • Die Schnecken, die sich von den Polypen der Nesseltiere ernähren, können die Nesselzellen in der Haut ihres Hinterleibs speichern, wo sie bei Räubern zu unliebsamen Erfahrungen führen können. Die Nesselzellen passieren dabei unbeschadet den Verdauungstrakt und werden durch besondere Darmausstülpungen an die entsprechenden Stellen im Hinterleib gebracht. Die Nacktkiemer selbst haben Abwehrmechanismen gegen den Nesselangriff der Polypen entwickelt. Wahrscheinlich spielen dabei Spezialzellen mit großen Vakuolen in der Haut eine Rolle.

[Bearbeiten] Systematik

Die 43. Tafel von Ernst Haeckels Kunstformen der Natur (1904) bildet einige Arten der Nudibranchia ab
vergrößern
Die 43. Tafel von Ernst Haeckels Kunstformen der Natur (1904) bildet einige Arten der Nudibranchia ab

Die an die klassische Schneckensystematik angelehnte Systematik von K.C. Vaught (1989) umfasst vier Untergruppen (Überfamilien) der Nacktkiemer:

[Bearbeiten] Weblinks

Commons: Nacktkiemer – Bilder, Videos und/oder Audiodateien

Static Wikipedia 2008 (no images)

aa - ab - af - ak - als - am - an - ang - ar - arc - as - ast - av - ay - az - ba - bar - bat_smg - bcl - be - be_x_old - bg - bh - bi - bm - bn - bo - bpy - br - bs - bug - bxr - ca - cbk_zam - cdo - ce - ceb - ch - cho - chr - chy - co - cr - crh - cs - csb - cu - cv - cy - da - de - diq - dsb - dv - dz - ee - el - eml - en - eo - es - et - eu - ext - fa - ff - fi - fiu_vro - fj - fo - fr - frp - fur - fy - ga - gan - gd - gl - glk - gn - got - gu - gv - ha - hak - haw - he - hi - hif - ho - hr - hsb - ht - hu - hy - hz - ia - id - ie - ig - ii - ik - ilo - io - is - it - iu - ja - jbo - jv - ka - kaa - kab - kg - ki - kj - kk - kl - km - kn - ko - kr - ks - ksh - ku - kv - kw - ky - la - lad - lb - lbe - lg - li - lij - lmo - ln - lo - lt - lv - map_bms - mdf - mg - mh - mi - mk - ml - mn - mo - mr - mt - mus - my - myv - mzn - na - nah - nap - nds - nds_nl - ne - new - ng - nl - nn - no - nov - nrm - nv - ny - oc - om - or - os - pa - pag - pam - pap - pdc - pi - pih - pl - pms - ps - pt - qu - quality - rm - rmy - rn - ro - roa_rup - roa_tara - ru - rw - sa - sah - sc - scn - sco - sd - se - sg - sh - si - simple - sk - sl - sm - sn - so - sr - srn - ss - st - stq - su - sv - sw - szl - ta - te - tet - tg - th - ti - tk - tl - tlh - tn - to - tpi - tr - ts - tt - tum - tw - ty - udm - ug - uk - ur - uz - ve - vec - vi - vls - vo - wa - war - wo - wuu - xal - xh - yi - yo - za - zea - zh - zh_classical - zh_min_nan - zh_yue - zu -