Montreal
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Montreal (französisch Montréal [mõʀeˈal] und englisch [ˌmʌntɹɪˈɔːl]) ist die zweitgrößte Stadt Kanadas und die größte Stadt der Provinz Québec mit 3,2 Millionen Einwohnern (2006). Im Großraum Montreal leben etwa 3,6 Millionen Menschen (2004). Montreal liegt im Osten Kanadas am Sankt-Lorenz-Strom. Die Stadt ist 1600 km vom Atlantik entfernt und bietet mit dem Port de Montréal einen wichtigen Hafen für alle Schiffe auf dem Weg zu den Großen Seen. Der Pierre-Elliott-Trudeau-Flughafen der Stadt ist der größte der Provinz Québec und der drittgrößte Kanadas.
Zusammen mit ihrem Ballungsgebiet gilt sie als zweitgrößte französischsprachige Stadt der Welt, obwohl der Anteil der englischsprachigen Einwohner etwa bei 20% liegt. Sie ist das Handels-, Industrie- und Wirtschaftszentrum des östlichen Kanada. 1967 fanden hier die Weltausstellung und 1976 die Olympischen Sommerspiele statt.
Montreal ist auch Sitz der ICAO.
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[Bearbeiten] Geschichte
[Bearbeiten] Herkunft des Namens
Der Name „Montréal“ leitet sich vom Namen des Mont-Royal (übersetzt: „königlicher Berg“), einem 233m hohen Berg im Zentrum der Stadt, ab.
[Bearbeiten] Die Gründung Montréals
Der erste Europäer, der auf die „Île de Montréal“ gelangte, war im Jahre 1534 der französische Entdecker Jacques Cartier. Dort befand sich ein Indianerdorf namens Hochelaga. Er ist dorthin gegangen, weil er hörte, es gebe Gold auf der Insel. Doch er fand dort nur falsches Gold, wahrscheinlich Pyrit. Er hatte dem Berg und damit Montréal auch den Namen gegeben. 70 Jahre später jedoch, als ein weiterer Forscher die Insel besuchte, existierte das Dorf nicht mehr. Am 17. Mai 1642 wurde Montréal dann von französischen Siedlern unter dem Anführer Paul Chomedey, sieur de Maisonneuve gegründet. Die Stadt hieß damals noch Ville-Marie. Allerdings wurde diese Stadt bis zum Frieden von Montréal 1701 mehrmals angegriffen, geplündert und überfallen.
[Bearbeiten] Der Pelzhandel
Mehr Erfolg als bei der Abwehr der Angriffe hatten die Siedler im Pelzhandel. Montréal war für den Pelzhandel an einem strategisch guten Ort, nämlich zwischen zwei Flüssen, die tief ins Landesinnere reichen, gelegen. Montréal wurde bald die Hauptstadt des Pelzhandels. Um die Mitte des 18. Jahrhunderts war Montréal eine blühende Stadt von 4000 Einwohnern. Nachdem Québec 1759 von den Briten erobert wurde, ergab sich Montréal ihnen 1760 kampflos. Der französische Adel ging zurück nach Paris, Englisch wurde die Verkehrssprache Montréals und die Schotten übernahmen den Pelzhandel. Mit der Gründung der North West Company (NWC) durch wohlhabende schottische Kaufleute, erlebte der Pelzhandel seinen Höhepunkt. Jedoch hatte die NWC auch einen Konkurrenten, nämlich die Hudson’s Bay Company im Norden. Sie führten fast einen Krieg in den Wäldern um indianische Zwischenhändler. Um 1810 besass die NWC zwischen Atlantik und Pazifik eine durchgehende Kette von Handelsposten, die von Indianern beliefert wurden. 1821 jedoch vereinigten sich die Hudson’s Bay Company und die NWC und der Pelzhandel lief über die Hudson Bay und nicht mehr über Montréal.
[Bearbeiten] Die Industrialisierung
Die Industrialisierung veränderte das Aussehen der Stadt für immer. Bereits 1853 verband die Eisenbahn Montréal und New York und 30 Jahre später war die Pazifikküste nur noch eine Woche mit der Bahn von Montréal entfernt. Montréal wurde zum zweitgrößten Umschlagplatz von ganz Nordamerika. Auch die Weltwirtschaftskrise in den 1920er Jahren konnte Montréal kaum bremsen und bereits nach dem Zweiten Weltkrieg wuchs die Stadt weiter. In den 70er Jahren verlor sie jedoch die wirtschaftliche Führungsposition an Toronto.
[Bearbeiten] Kultur
- Montreal Symphonie-Orchester, Dirigent: Kent Nagano
- Montreal Metropol Symphonie-Orchester: Dirigent Yannick Nézet-Séguin
- Montrealer Oper
- McGill Kammerorchester
[Bearbeiten] Bedeutende Veranstaltungen
- Pop Montréal
- Internationales Jazzfestival von Montreal
- Komödianten-Festival Juste pour rire
- Francofolie
- Formel-1 Grand-Prix von Kanada
- Internationaler Feuerwerk-Wettbewerb
[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten
- Place d'Armes
- Place Ville-Marie
- Untergrundstadt
- Der Hausberg Mont-Royal
- Parc Olympique mit dem berühmten Olympiastadion
- Jardin Botanique de Montréal
- Centre Bell
- Altstadt und Pferdedroschken
- Biodôme, Biotop-Zoo im früheren olympischen Radstadion
- Marché Jean-Talon - Petite Italie, im Arrondissement Rosemont / Petite-Patrie
- Überbauung "Habitat" am Hafen
- Parc Jean-Drapeau auf der Insel
- Läden und Lokale der rue Ste-Catherine, boulevard St-Laurent, rue St-Denis und rue St-Hubert
- die Chinatown rue de la Gauchetière, zwischen rue St-Urbain und boulevard St-Laurent
[Bearbeiten] Universitäten
Französischsprachig
- Université de Montréal
- Université du Québec à Montréal
- École Polytechnique Montréal
Englischsprachig
sonstige kleinere Universitäten
- École de technologie supérieure, vorrangig französischsprachig
- École des Hautes études commerciales, vorrangig französischsprachig
[Bearbeiten] Sport
Montreal war Austragungsort der Olympischen Sommerspiele 1976.
- Canadiens de Montréal (Eishockey; NHL)
- Alouettes de Montréal (Canadian Football; Canadian Football League)
- Grand Prix der Formel 1 in Montréal auf dem Circuit Gilles-Villeneuve
- Schwimmweltmeisterschaften 2005
- Outgames 2006
[Bearbeiten] Persönlichkeiten
- Jacques Cartier, Entdecker und Seefahrer (* 1491 in Saint-Malo (Frankreich); † 1. September 1557)
[Bearbeiten] Söhne und Töchter der Stadt
- Montagu Allan, kanadischer Bankier, Reeder und Sportförderer
- Sidney Altman, kanadischer Physiker und Chemiker
- Louise Arbour, kanadische Richterin und seit 2004 UN-Hochkommissar für Menschenrechte
- Eric Berne, kanadischer Arzt und Psychiater
- Mike Bossy, ehem. kanadischer Eishockeyspieler
- Jacques Bougie, kanadischer Manager
- Ray Bourque, Eishockeyspieler (NHL)
- Pierre Charles Bouvier, Sänger der Band Simple Plan
- Scotty Bowman, ehemaliger Eishockeytrainer
- Henry Brant, US-amerikanischer Komponist kanadischer Abstammung
- Martin Brodeur, kanadischer Eishockeytormann der NHL
- Geneviève Bujold, frankokanadische Filmschauspielerin
- Pascale Bussières, kanadische Schauspielerin
- Leonard Cohen, kanadischer Schriftsteller, Komponist und Sänger
- Henry Corden, kanadischer Schauspieler und Sprecher in Zeichentrickfilmen
- Marie-Josée Croze, kanadische Schauspielerin
- Vincent Damphousse, kanadischer Eishockeyspieler
- Alexandre Despatie, kanadischer Wasserspringer
- David Phillippe Desrosiers, Bassist der Band Simple Plan
- Anke Engelke, deutsche Komikerin und Schauspielerin
- Mylène Farmer, französische Sängerin und Künstlerin
- Maynard Ferguson, kanadischer Jazz-Trompeter und Flügelhornist
- Jean-Sebastien Giguere, Eishockeyspieler
- Kenneth Gilbert, kanadischer Cembalist
- Félix Hubert d'Hérelle, Biologe
- Oliver Jones, kanadischer Jazzpianist
- Andy Kim, Sänger und Komponist
- Naomi Klein, kanadische Schriftstellerin
- Josée Lacasse, kanadische Skirennläuferin
- Jean-Claude Lauzon, kanadischer Regisseur
- George London, Opernsänger
- Galt MacDermot, kanadischer Komponist
- Marjo, frankokanadische Rocksängerin und Komponistin
- Rudolph Arthur Marcus, US-amerikanischer Chemiker
- Melissa Auf der Maur, kanadische Rockmusikerin und Fotomodell
- Colin McPhee, kanadischer Komponist
- Guido Molinari, kanadischer Maler und Grafiker
- Walter Nudo, kanadischer Filmschauspieler
- Julie Payette, kanadische Astronautin
- Oscar Peterson, kanadischer Jazzpianist
- Mary Pierce, französische Tennisspielerin
- Steven Pinker, Psychologe an der Harvard University
- Max Power, Schlagzeuger von Montreal (Band) und Punk-Ikone
- Brad Purdie, kanadischer Eishockeyspieler
- Caroline Rhea, Komödiantin, Schauspielerin
- Henri Richard, kanadischer Eishockeyspieler
- Maurice Richard, kanadischer Eishockeyspieler
- Mordecai Richler, kanadischer Schriftsteller
- Mark Robson, kanadischer Filmregisseur und -produzent
- William Shatner, kanadischer Schauspieler, Sänger, Autor
- Norma Shearer, US-amerikanisch-kanadische Schauspielerin
- Geneviève Simard, kanadische Skirennläuferin
- Gino Soccio, italienischer Disco-Produzent
- Ian Stevenson, US-amerikanischer Parapsychologe und Begründer der wissenschaftlichen Reinkarnationsforschung
- Michel Tremblay, kanadischer Schriftsteller
- Pierre Trudeau, kanadischer Politiker und Premierminister
- Yanic Truesdale, kanadischer Schauspieler
- Jean-Claude Turcotte, Erzbischof von Montréal und Kardinal
- Elizabeth Anka Vajagic, Sängerin und Gitarristin
- Gino Vannelli, kanadischer Sänger und Songschreiber
- Jean-Marie-Rodrigue Villeneuve, Erzbischof von Québec und Kardinal der römisch-katholischen Kirche
- Jacob Viner, berühmter Ökonom des 20. Jahrhunderts
- Lucille Wheeler, kanadische Skirennläuferin
- Rufus Wainwright , kanadischer Sänger-Songwriter
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Montréal – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |
- Website der Stadtverwaltung von Montréal (französisch/englisch)
- Tourismusinformationen über Montréal (deutsch)
- Tourismusinformationen über Montréal (englisch)
Koordinaten: 45° 30' 29" N, 73° 33' 18" W