Moderne Zeiten
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Filmdaten | |
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Deutscher Titel: | Moderne Zeiten |
Originaltitel: | Modern Times |
Produktionsland: | USA (United Artists) |
Erscheinungsjahr: | 1936 |
Länge (PAL-DVD): | 87 Minuten |
Originalsprache: | Englisch |
Altersfreigabe: | FSK 6 |
Stab | |
Regie: | Charles Chaplin |
Drehbuch: | Charles Chaplin |
Produktion: | Charles Chaplin |
Musik: | Charles Chaplin |
Kamera: | Roland Totheroh, Ira Morgan |
Schnitt: | Charles Chaplin |
Besetzung | |
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Moderne Zeiten (im Original Modern Times) ist ein von Charles Chaplin in den Jahren 1933 bis 1936 geschaffener US-amerikanischer Spielfilm, der am 6. Februar 1936 erstmals aufgeführt wurde. Inhaltlich greift der Film, in dem Chaplin ein weiteres Mal die von ihm geschaffene Figur des Tramps darstellt, den Taylorismus in der Arbeitswelt sowie die Massenarbeitslosigkeit in Folge der Weltwirtschaftskrise auf.
Er gilt nicht nur als Satire auf die Arbeitswelt, sondern auch auf den Tonfilm: Toneffekte werden lediglich zu dramaturgischen Zwecken eingesetzt, zum Beispiel für das Geräusch von Maschinen, der Film kommt aber völlig ohne gesprochene Dialoge aus und verwendet, wie ein Stummfilm, Zwischentexte. Als der Tramp schließlich in einer Szene zum Vorsingen antritt, singt er, da ihm der Text entfallen ist, unverständliches Kauderwelsch, dem lediglich durch ausdrucksstarke Gestik ein Sinn verliehen wird – eine Veranschaulichung von Chaplins Befürchtung, Sprechfilme würden die Fähigkeit zur Pantomime, die er als Grundlage der Filmkunst ansah, zerstören.[1]
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Handlung
Wie eine Schafherde, dicht an dicht, drängen die Arbeiter aus der U-Bahn in die Fabrik. Einer von ihnen ist Charlie, der Tramp. In der Fabrik sind absurde Maschinen zu bedienen und ständig überwacht der Fabrikdirektor mit Kameras und Bildschirmen die Tätigkeit seiner Mitarbeiter. Charlie arbeitet in der Fließbandfertigung, er schraubt und schraubt und schraubt.
Plötzlich dreht er durch. Mit seinen Schraubenschlüsseln rennt er hinter der Sekretärin des Chefs her, gerät schraubend auf die Straße, will dort bei einer großbusigen Passantin weiterschrauben, was natürlich nicht gutgeht. Der herbeigerufene Polizist verfolgt Charlie, der zurück in die Fabrik rennt, nicht ohne am Tor wieder die Stempeluhr zu bedienen.
Er wird entlassen und sieht auf der Straße, wie ein Langholzlaster die Heckfahne verliert. Er will dem Fahrer die rote Fahne hinterherbringen und gerät dabei unter demonstrierende Arbeiter, wird in eine Schlägerei zwischen den Demonstranten und der Polizei hineingezogen und kommt schließlich als Arbeiterführer (wegen der roten Fahne!) ins Gefängnis. Dort wird er im Kokainrausch zum Helden, weil er ungewollt einen Ausbruch von Mithäftlingen verhindert. Kurz vor seiner Freilassung tritt Mr. Reynolds, der mit Chaplin befreundet und eigentlich ein bekannter Hirnchirurg war, als Gefängnispfarrer auf.
Anschließend wird er wieder in die Arbeitslosigkeit entlassen. Das Mädchen Gamine, das er auf der Straße und beim Transport ins Gefängnis kennengelernt hatte, hat auf ihn gewartet. In seinem neuen Job als Nachtwächter in einem Kaufhaus verbringen die beiden ihre erste gemeinsame Nacht an seinem Arbeitsplatz, im Kaufhaus, weswegen er wieder entlassen wird.
Gamine findet schließlich einen Job als Sängerin in einer Kneipe, wo auch Charlie als Bedienung angestellt wird. Die Kellnerarbeit geht zwar wieder schief, aber Charlie bewährt sich als Sänger. Doch dann taucht Gamines behördlicher Vormund auf und will sie aus der Kneipe holen und von Charlie trennen. Charlie und Gamine fliehen und gehen gemeinsam auf der Straße dem Morgen entgegen.
[Bearbeiten] Anmerkungen
Der Film, der ursprünglich The Masses heißen sollte, kritisiert den durch die Industrialisierung hervorgerufenen Verlust von Individualität durch Zeitdruck und monotone, durch Maschinen geprägte Arbeitsabläufe. Die Arbeiter in der Fabrik werden als abgestumpft dargestellt, lediglich die Hauptfigur Charlie wahrt seine Sensibilität und Menschlichkeit, die sich auch in der Liebesgeschichte mit dem Mädchen ausdrückt. Der Film stellt eine Weiterentwicklung der von Chaplin in früheren Filmen ausgearbeiteten Tramp-Rolle unter veränderten gesellschaftlichen Verhältnissen dar.
[Bearbeiten] Auszeichnungen
1989 wurde Modern Times in die National Film Registry aufgenommen (siehe: Liste aller im National Film Registry verzeichneten Filme). Bei einer Umfrage des American Film Institute nach den 100 besten US-amerikanischen Filmen im Jahr 1998 landete er als dritter Chaplin-Film – neben Goldrausch (74.) und Lichter der Großstadt (76.) – auf dem 81. Platz.
[Bearbeiten] Weblinks
- Inhaltsangabe, Filmkritik und Videoausschnitte bei ARTE
- Moderne Zeiten in der Internet Movie Database
(ab 1918)
Ein Hundeleben · The Bond · Gewehr über! · Sunnyside · A Day's Pleasure · Der Vagabund und das Kind · Die feinen Leute · Pay Day · Der Pilger · Die Nächte einer schönen Frau · Goldrausch · Der Zirkus · Lichter der Großstadt · Moderne Zeiten · Der große Diktator · Monsieur Verdoux · Rampenlicht · Ein König in New York · Die Gräfin von Hongkong
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ vgl. Der letzte Stummfilm – Zur Entstehung von ‚Moderne Zeiten‘. Dirk Jasper FilmLexikon