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Minstrel show

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Veranstaltungsplakat für "Dandy Jim from Caroline", ca. 1844
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Veranstaltungsplakat für "Dandy Jim from Caroline", ca. 1844

Die minstrel show, oder auch blackface minstrelsy, ist ein Unterhaltungsspiel bei der Weiße in Form von Stereotypen Schwarze darstellen. Die zentrale Figur war in der Regel ein Clown mit schwarz gefärbtem Gesicht, wollenem Haar und einem Banjo. Die blackface minstrelsy war im Norden der Vereinigten Staaten zwischen 1840 und 1870 vor allem unter Industriearbeitern sehr populär.

Minstrel shows zeigten in idealisierter Form den Weißen, die oft keine Schwarzen aus ihrem Alltag kannten, zahlreiche Stereotypen von Schwarzen. Sie werden als ständig fröhliche, singende und naive Sklaven dargestellt, die ihre Besitzer trotz harter Arbeit lieben. Dabei wird eine romantisierende Vorstellung vom Alltag der Sklaven auf den Plantagen inszeniert. Viele Stereotypen gingen auch in anderen nationalen Erzählungen und ins Liedgut ein. Besonders beliebt waren beispielsweise "My Old Kentucky Home" von Stephen Foster und "Dixie's Land". Dixie's Land wurde zur offiziellen Südstaatenhymne.

Ab 1860 wurden von den fahrenden Minstrels auch Schwarze für die demütigende Show engagiert. Einige Jazz-Musikerinnen und Musiker wie Jelly Roll Morton, W.C. Handy, Ma Rainey sowie Bessie Smith finanzierten den Anfang ihrer Karriere durch Auftritte in Minstrel Shows.


[Bearbeiten] Sozialhistorische Erklärungen

W.E.B. Du Bois 1904
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W.E.B. Du Bois 1904

Auf der These DuBois, dass Weißsein (Whiteness) ein "Zugewinn" für weiße nordamerikanische Industriearbeiter gegenüber schwarzen Arbeitern darstellte, basiert die psychoanalytische Erklärung David Roediger für das blackface minstrelsy. Nach DuBois wurde den weißen Arbeitern "öffentlich Achtung gezollt…, weil sie weiß waren. Sie hatten zusammen mit den Weißen anderer Klassen freien Zugang zu öffentlichen Veranstaltungen und Parks… Die Polizei wurde aus ihren Reihen rekrutiert… Durch ihre Wählerstimmen wurden öffentliche Amtsträger bestellt, was zwar wenig Auswirkung auf ihre wirtschaftliche Situation hatte, aber viel auf ihre Behandlung durch die Ämter…". Nach Roediger waren die Industriearbeiter im Norden der USA einer intensiven Disziplinierung und Kontrolle unterworfen. Die daraus resultierende Wut wurde jedoch nicht auf die Verursacher ihrer Misere gerichtet, sondern besonders durch das blackface minstrelsy auf die Schwarzen. Im blackface minstrelsy spielten psychologisch gesehen die weißen Arbeiter ihr verlorengegangenes ungezügeltes Selbst. So konnten sie "ihr natürliches Selbst zur Schau stellen und zugleich zurückweisen" (Roediger). Wie DuBois bezeichnet Roediger das Vergnügen an diesem Spiel als den "Zugewinn" der weißen Arbeiter für ihr Weißsein. Durch die Abgrenzung gegenüber den Schwarzen im blackface minstrelsy wurde somit Weißsein konstruiert.

Im Gegensatz zu Roediger sieht Alexander Saxton im blackface minstrelsy, das er der selben Haltung zuschreibt, die 1863 bei Unruhen in New York zum Lynchmord an Schwarzen führte, eine Form der Klassenpolitik: "Durch seine stilisierte Form propagierte sie metaphorisch eine Allianz zwischen den städtischen Werktätigen und den Interessen der Plantagenbesitzer in den Südstaaten." Die weißen Arbeiter reproduzierten dabei naiv die Perspektive des weißen Sklavenbesitzers. Blackface minstrelsy diene demnach den Zwecken der Demokratischen Partei und verdecke gleichzeitig den Widerspruch zwischen den reichen Südstaaten-Aristokraten und den "kämpfenden Arbeitern im Norden". Andrew Hartman beschreibt Roediger These so: "Somit war Blackface minstrelsy für Saxton mehr als nur ein psychologischen Zugewinn, sondern vielmehr das massenkulturelle Äquivalent zum weißen Egalitarismus der Jackson-Demokraten."

[Bearbeiten] Literatur

  • "Minstrel Show" , in: Richard Moody (ed.), Dramas from the American Theatre 1762-1909. New York: Houghton Mifflin, 1966
  • Joshua Kwesi Aikins: Wer mit Feuer spielt... Aneignung und Widerstand – Schwarze Musik/Kulturen in Deutschlands weißem Mainstream. In: Maureen Maisha Eggers, Grada Kilomba, Peggy Piesche, Susan Arndt (Hg.) (2005): Mythen, Masken und Subjekte. Kritische Weißseinsforschung in Deutschland, Münster, ISBN 3-89771-440-X
  • Roediger, David R.: The Wages of Whiteness: Race and the Making of the American Working Class. Verso, 1991.
  • William Edward Bhurghard Du Bois: Black Reconstruction, 1935
  • Noel Ignatiev (1995): How the Irish Became White. Routledge. New York.
  • Alexander Saxton: The Rise and Fall oft he Whit Reublic.
  • Andrew Hartman (2006): Rassen und Klassen. Aufstieg und Fall der Whitness Studies in den USA. In: iz3w Nr. 292
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