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Microsoft Train Simulator

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Der von Kuju entwickelte und von Microsoft vertriebene Train Simulator ist ein Eisenbahn-Fahrsimulator für den PC, der im Jahr 2001 auf den Markt gebracht wurde. Die im Internet übliche Abkürzung für dieses Programm lautet MSTS.

Im Gegensatz zu Zugsimulatoren früherer Generationen wie Railsim liegt dem Train Simulator ein räumliches, dreidimensionales Fahrzeug- und Landschaftsmodell zu Grunde. Der Führerstand selbst wird zweidimensional simuliert, alle Betätigungsorgane sind aus Momentaufnahmen räumlicher Modelle übernommen, so dass kaum ein Unterschied zu dreidimensionalen Modellen zu bemerken ist.

Inhaltsverzeichnis

Routen und Rollmaterial

In der im Handel befindlichen Version enthält der Train Simulator folgende Strecken und Rollmaterial:

  • Innsbruck - St. Anton, mit dem klassischen Simplon Orient-Express und der Dampflokomotive Gölsdorf 380 sowie den österreichischen Formsignalen der damaligen Zeit
  • Die Strecke zwischen Settle und Carlisle in Nordwest-England um 1930 mit der Dampflokomotive LNER No. 4472 Flying Scotsman und um 1980 mit der Diesellokomotive Class 50 Vailant sowie britischen Formsignalen der damaligen Zeit
  • Der nordamerikanische Northeast Corridor, der entweder mit dem Triebzug Acela Express oder Zügen, die mit den Elektrolokomotiven HHP-8 bespannt sind, befahren werden kann (die im Northeast Corridor üblichen Signale sind vorhanden)
  • Marias Pass in Nordwest-Montana, eine Strecke der Burlington Northern and Santa Fe Railroad, auf der Güterzüge mit den dieselelektrischen Lokomotiven Dash9-44CW, GP 38-2 und SD 40-2 gefahren werden können (klassische elektrische Signale)
  • Die Tokioter Vorortbahn der Odakyu Electric Railway mit den elektrischen Triebzügen der Serien 2000 und 7000
  • Die Ausflugsbahn Hysatsu line auf der japanischen Kyushu-Insel, welche mit den dort üblichen dieselmechanischen Triebwagen des Typs KIHA 31 befahren wird.

Ansichten

In der Hauptansicht befindet sich der Spieler im Führerstand einer Lokomotive und bewegt einen Zug durch eine Landschaft, die der natürlichen Landschaft nachempfunden ist. Weitere Sichten erlauben den Blick von außen auf die Lokomotive, auf den letzten Wagen, auf den Zug neben der Strecke stehend, aus dem inneren eines Personenwagens oder von oben auf die vordere oder hintere Kupplung zum Ankuppeln weiterer Wagen oder Lokomotiven. Bei vielen Lokomotiven ist ein Hinauslehnen und ein stufenloser Rundumblick aus dem Seitenfenster möglich.

Simulation der Lokomotiven und des Rollmaterials

Grundsätzlich lassen sich nahezu alle Lokomotivtechniken und Wagen anhand einer großen Anzahl von Parametern simulieren. Dazu gehören die verschiedenen Arten von Druckluft- und Vakuumbremsen, unterschiedliche Kupplungen, Spitzensignale, Zugkräfte, Kupplungsabriss bei Überlastung, Schleudern der Lok, Kesselparameter bei Dampflokomotiven, Parameter der dynamischen Bremse, so die Lokomotive darüber verfügt. Tender können bekohlt und mit Wasser befüllt werden. Wichtige Bedienelemente der Dampflok wie die Wasserstrahlpumpe, der Hilfsbläser und die Zylinderhähne sind vorhanden und funktionieren. Der Schlupf der Antriebsräder ändert sich beim Betätigen des Sandens, manche moderne Lokomotive besitzt eine Anti-Schlupf-Regelung.

Akustische Simulation

Die Akustik der Lokomotiven und Züge und der Umwelt wird mit Hilfe von sogenannten Samples recht gut simuliert. Die gravierendste akustische Einschränkung des Simulators ist, dass der Auspuffschlag der Dampflokomotiven nicht geschwindigkeitssynchron ist, sondern stufig geändert wird (Überblendung). In den kostenlosen Add-Ons sind sehr oft Mängel des ursprünglichen Simulators behoben. Die akustische Simulation ist allerdings nicht lastabhängig, so dass man zum Beispiel bei einer Dampflok bei Reglerstellung 0 und vielen Auspuffschlägen in den Bahnhof rollt.

Mensch-Maschine-Schnittstelle

Der MS Train Simulator wird grundsätzlich mit der Tastatur oder der Maus bedient. Er besitzt keine Schnittstelle für Joysticks oder externe Anzeigen wie etwa der MS Flight Simulator. Zukaufbare externe Bedienelemente lesen die Bildschirmanzeige aus und emulieren eine Tastatur über den USB-Anschluss, ein Beispiel dafür ist der RailDriver.

Softwarefehler

Der MS Train Simulator enthält auch in der aktuellen Version 1.2 Software-Fehler. Beispiele:

  • Auf der Strecke Marias Pass und auf einigen wenigen Zusatzstrecken reißen an bestimmten Stellen Züge aus unerklärlichen Gründen auseinander.
  • Dynamische Bremsen der Lokomotive funktionieren nur in einer Fahrtrichtung. Die dynamische Bremse einer Elektrolokomotive wird im optional einblendbaren Overhead-Display falsch angezeigt und ist so über externe Steuergeräte nicht bedienbar.
  • Falls Entgleisen in der Simulation eingeschaltet ist, entgleisen die Züge schon unmittelbar vor Erreichen der zulässigen Streckengeschwindigkeit.
  • Fehler im Signal- bzw. Blocksystem: computeranimierte Züge fahren ab und zu in belegte Blöcke ein.
  • Bei mangelnder Rechnerleistung werden nicht ladbare Dateien (meist Objekte oder Texturen) fälschlicherweise als nicht vorhanden angezeigt.

Da Microsoft offensichtlich keine Ressourcen mehr für den Train Simulator aufwendet, ist nicht damit zu rechnen, dass diese Fehler behoben werden.

Realitätsgrad

Ein realistischer Simulationsbetrieb ist unter anderem wegen fehlenden Zugsicherungssysteme (z.B. LZB, PZB, AFB) nicht ohne Kompromisse möglich. Der Train Simulator bietet dafür jedoch eine bessere Landschaftsdarstellung als andere Zugsimulatoren.

Folgeversionen

Microsoft hat die Entwicklung der angekündigten Version 2 abgebrochen. Die Gründe dafür sind zahlreich, aber es lag vor allem an der schlechten Qualität der Simulationsengine, wie sie von Kuju entwickelt wurde. Es wurden bereits Screenshots einer fast fertigen Version im Internet publiziert. Mehrere Anbieter bemühen sich aber darum, für Ersatz zu sorgen.

ProTrain Perfect

Die Firma Bluesky Interactive veröffentlichte zusammen mit Auran das Programm Trainz Railroadsimulator 2006 in Deutschland unter dem Namen ProTrain Perfect. Durch eine offene Skriptsprache kann das Programm immer erweitert werden, Bluesky Interactive entwickelte bereits für das 1. Addon PZB 90, AFB, EbuLa und weiteres. Im 2. Addon wurde Neigetechnik simuliert. Im 3. Addon wird mit der LZB gerechnet. Die Hardwareanforderungen sind jedoch höher als beim Train Simulator.

Train Master Train Simulator

Die Firma P. I. Engineering, die das Fahrpult RailDriver für den Train Simulator entwickelt hat, will die von Bahnbetrieben für Übungszwecke eingesetzte Zugsimulation Train Master weiterentwickeln, so dass sie zu den "AddOns" des Train Simulators kompatibel ist.

Die Arbeit am Train Master Train Simulator wurde inzwischen eingestellt. Man konzentriert sich nun mehr auf die professionelle Version.

Rail Simulator

Auch der weltgrößte Spieleproduzent Electronic Arts (EA) zeigt sich an der Eisenbahnsimulation interessiert. Zusammen mit Kuju will EA 2006 den Rail Simulator auf den Markt bringen. Dieser soll ebenfalls auf einer völlig neuen Grafik-Engine basieren; hauptsächlich möchte man sich mit deutschen und englischen Strecken beschäftigen.

Systemvoraussetzungen

Der unter Microsoft Windows laufende Train Simulator hat aus heutiger Sicht geringe Hardwareanforderungen. Wenn jedoch dreidimensionale Modelle mit hoher Polygonzahl verwendet werden oder computeranimierter Zugverkehr simuliert wird, so sind mindestens Prozessoren der 1-GHz-Klasse erforderlich. Neuere Addons erfordern einen PC mit mindestens 2,5 GHz und wenigstens 512 MB RAM.

Add-Ons

Inzwischen gibt es zum Train Simulator eine große Menge Zusatzpakete, add ons genannt, einige zu kaufen (Payware), viele als Freeware.

Bekannte kommerzielle Add-On-Hersteller sind Bluesky Interactive mit der Reihe ProTrain (Strecken, Aufgaben und Rollmaterial) und Pro Train Extra (Aufgaben, Rollmaterial und oft auch Patches), German Railroads mit der Reihe "German Railroads" (Strecken, Aufgaben und Rollmaterial) und "German Trains" (Aufgaben und Rollmaterial) sowie Aerosoft unter den Namen Train-World mit verschiedenen Add-On-Reihen mit Strecken, Rollmaterial und Aufgaben.

Einen ganz besonderen Platz nehmen die zwei Add Ons der TML-Studios ein. Mit Berlin-Subway sowie Linie 51, Die Goldenen Zwanziger wird der Microsoft Train Simulator um eine spezielle Graphic Engine und eine vorgeschaltete Benutzeroberfläche erweitert. Hierdurch wird der Spielwert des originalen Train Simulators erheblich aufgewertet.

Einige der kostenlosen Zusatzpakete übertreffen nach Anwenderangaben in der Qualität die Kaufsoftware, z.B.: die LGV Med, die französische Ligne à Grande Vitesse zwischen Marseille und Valence, mit dem von französischen Hobbyprogrammierern modellierten TGV-Duplex, die sogar französischen Standardsignale und die auf französischen Hochgeschwindigkeitsstrecken üblichen Führerstandssignale TVM simuliert.

Viele Strecken, Triebfahrzeuge und Aufgaben stehen frei im Internet zum Herunterladen zur Verfügung.

Straßen- und U-Bahnen

Nahverkehrsstrecken sind beim Train Simulator vernachlässigt worden, da die begrenzte Engine des Train Simulators keine großen Objektzahlen zuliess. Dennoch schafften es einige Streckenbauer nach einiger Zeit, mit diesen Limitierungen umzugehen und bauten entsprechende Strecken. Als besonders gut umgesetzt gilt das Netz der Kölner Verkehrsbetriebe, bei dem auf mehrere Strecken verteilt ein Großteil des Streckennetzes nachgebaut wurde. Die von Anwendern gebauten Freeware-Strecken fanden sogar bei den Offiziellen der KVB Anklang und werden dort Besuchern des Museums als "Jedermannsimulator" präsentiert.

Programm-Patches

Im Mai 2006 erschien die erste Version (1.5.4, mittlerweile 1.6.102213 (Stand: 21.10.2006)) einer Reihe kostenloser, privat herausgegebener Patches für das Grundprogramm, die sich unter dem Titel MSTS Bin das Ziel setzen, die Anwendung um neue Funktionen zu erweitern oder bestehende Ungereimtheiten zu korrigieren. Beispiele sind der Führerstandswechsel, eine dortige Tag-/Tunnel-/Nacht-Umschaltung und ein erweiterter Lichtwechsel.

Ähnliche Programme

Weblinks

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