Michael Bauer (Journalist)
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Michael Bauer (* 29. März 1947 in Kaiserslautern) ist ein deutscher Journalist, Redakteur und Autor.
Bekannt wurde er als Pfälzer Mundartdichter durch neue Gedichtformen in der Mundart der Region. Aufsehen erregte er, als er einen Mundartpreis nach der Verleihung zurückgab, weil er sich nicht mit der Vergangenheit des Preis-Namensgebers identifizieren wollte. Er ist verheiratet mit Monika Kleebauer und wohnt seit 1995 in Herxheim bei Landau.
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[Bearbeiten] Ausbildung und Beruf
Nach dem Abitur 1966 studierte Bauer in Saarbrücken und Mainz Literaturwissenschaften. Im Studium befasste er sich intensiv u. a. mit Franz Josef Degenhardt und Georg Lukács, seine Examensarbeit 1974 hatte Eduard Mörikes Lyrik zum Gegenstand.
In den 1970ern "tingelte" Bauer lt. eigener Aussage als Liedermacher über die Kleinkunstbühnen Deutschlands und nahm an den großen Folk-Festivals teil. Damals veröffentlichte er zwei Schallplatten, die vergriffen sind und von denen eine (Mei' Freundin hat die Pill' vergess') für den Deutschen Schallplattenpreis nominiert war. Dann hängte er die Gitarre an den Nagel.
Nachdem Bauer eine Lehre als Buchhändler absolviert und in Frankfurt am Main, Wiesbaden und Mainz diesen Beruf auch eine Zeitlang ausgeübt hatte, ermöglichten ihm seine Kontakte aus der Liedermacherzeit den Wechsel in seinen jetzigen Beruf als Redakteur und Autor. Zuerst war er Reporter, dann Moderator bei S2 Kultur, SWF1 und SWF4, als Gast auch bei WDR 2. Als Radio- und Fernsehautor veröffentlichte er u. a. Hörspiele, Features und Glossen bei SWF, HR, WDR und SR. Mit der Fusion des SWF und des SDR zum SWR (1998) wechselte er zum SWR-Fernsehen. Dort betreut er u. a. die Sendereihe "Spaß aus Mainz".
[Bearbeiten] Bedeutung
Erstmals ins Rampenlicht einer interessierten und teilweise polarisierten Öffentlichkeit trat Bauer in den 1980er Jahren mit seinem Gedicht Do de Dom (Da der Dom), in dem er den Speyerer Dom, den Mond sowie die Personen "du" und "ich" wortspielhaft und doch stimmungsgestaltend zueinander in Beziehung treten lässt.
Zum zweiten Mal sorgte er für Aufsehen, als er in den 1990er Jahren im pfälzischen Dichtermekka Bockenheim an der Weinstraße den Jakob-Böshenz-Preis für das literarische Gesamtwerk nach der Verleihung zurückgab, weil er von Böshenz' Sympathien für die Machthaber im Dritten Reich erfahren hatte. Trotz mancher Animositäten, die Bauer damals spontan entgegengebracht wurden: Der strittige Preis verschwand binnen kurzer Zeit aus der Palette der Bockenheimer Mundartauszeichnungen.
Der große Wurf gelang Bauer, als er um das Jahr 2000 eine neue literarische Figur schuf, De klääne Pälzer. Illustriert von Zeichner Xaver Mayer entstand eine Serie, die den Weg in die Sonntagszeitung Sonntag Aktuell und in mehrere Buchauflagen fand. Der kleine Pfälzer verleugnet nicht eine gewisse autobiographische Vergangenheit - und wer seinen Schöpfer etwas näher kennt, darf vermuten, dass der kleine Pfälzer durchaus auch Züge eines idealisierten Michael Bauer offenbart.
[Bearbeiten] Werke
[Bearbeiten] Bibliographie
- Dem Meier Jean sei Määnung, 1975, 2. Auflage 1976 (vergr.)
- Olwerdolwer, 1980 (vergr.)
- Es Landauer Jaköbsche, 1988 (vergr.)
- Sätisfäktschen, 1988, 2. und 3. Auflage 1989 ( vergr.)
- Die Els, 1989 (vergr.)
- Die Liebestinte, 1991 (vergr.)
- Fremd in unserer Mitte, Rheinland-pfälzisches Jahrbuch für Literatur 1, herausgegeben von Michael Bauer zusammen mit Sigfrid Gauch und Gabriele Weingartner: Verlag Brandes & Apsel, Frankfurt am Main 1994, ISBN 3-86088-437-9
- Heimatmaladie, mit einem Nachwort von Gabriele Weingartner und Bildern von Ines Braun: Verlag Gollenstein, Blieskastel 1997, 2. Auflage 1998, ISBN 3-930008-72-6
- Der Hupsmichel und die Herz-Jesu-Marie. Eine Dorfgeschichte, mit Illustrationen von Klaus Fresenius: Verlag Marsilius, Speyer 2000, ISBN 3-929242-22-2
- De klääne Pälzer, mit Illustrationen von Xaver Mayer: Verlag Reinhold Gondrom, Kaiserslautern 2001, 2. Auflage 2002, ISBN 3-88874-521-7
- "Mütter, Väter, Dome" oder "Lobel weiß alles". Zwölf teils katholische Geschichten, mit einem Nachwort von Klaus Wiegerling: Verlag Reinhold Gondrom, Kaiserslautern 2002, ISBN 3-88874-523-3
- Klääner Pälzer, hopp verzehl, mit Bildern von Xaver Mayer: Verlag Reinhold Gondrom, Kaiserslautern 2003, ISBN 3-88874-524-1
- Klääner Pälzer, bleib am Ball, mit Bildern von Xaver Mayer: Verlag Reinhold Gondrom, Kaiserslautern 2005, ISBN 3-88874-525-X
[Bearbeiten] Diskographie
- Do de Dom - Do de klääne Pälzer: Verlag Palatina Viva, Mutterstadt 2001
[Bearbeiten] Auszeichnungen und Stipendien
- 1966 Scheffelpreis beim Deutsch-Abitur
- 1974 Star-Chance Frankfurt am Main
- 1975 Kunstförderpreis des Landes Rheinland-Pfalz für Literatur
- 1977 Förderpreis zum Deutschen Kleinkunstpreis
- 1977 Goldene Rose des Göttinger Tageblattes
- 1978 Auslandsreisestipendium des Auswärtigen Amtes
- 1980 Förderpreis des Südwestfunks
- 1988 Fördergabe zum Pfalzpreis für Literatur des Bezirksverbandes der Pfalz
- 1991 Jakob-Böshenz-Preis des Förderkreises Mundarttage Bockenheim für das mundartliche Gesamtwerk (Rückgabe aus dem oben genannten Grund)
- 1993 Wanderpreis des Literaturbüros Mainz
- 1997 Titel Buch des Jahres 1997 des Verbandes deutscher Schriftsteller für "Heimat-Maladie"
- 2004 Hermann-Sinsheimer-Plakette der Stadt Freinsheim
- 2004 Medienpreis Pfalz
[Bearbeiten] Weblinks
- Literatur von und über Michael Bauer (Journalist) im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Website von Michael Bauer
| Personendaten | |
|---|---|
| NAME | Bauer, Michael |
| KURZBESCHREIBUNG | Deutscher Journalist |
| GEBURTSDATUM | 29. März 1947 |
| GEBURTSORT | Kaiserslautern, Deutschland |
