Diskussion:Michael Meyenburg
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
[Bearbeiten] Merkhinweis
Quelle Moritz Meurer Das Leben der Altväter der lutherischen Kirche 1869
- Als Justus Junas der Ältere mit seiner Familie vor der Pest nach Nordhausen flüchtete, fand er Aufnahme im Haus von Michael Meyenburg. (Justus Jonas 149)
- Brief von Melanchthon an Meyenburg vomn 2.01. 1530
"Jonas der trefliche emphielt sich Dir als alter Freund durch mich, wenn es beim Freunde für solchen Mann (tanto viro) meiner Empfelung bedarf" (Justus Jonas 150)
Quelle Justus Jonas Beiträge zur 500. Wiederkehr seines Geburtstags
- Peter Kuhlbrodt Justus Jonas und Nordhausen
- Von August 1527 bis Ende Januar 1528 war JJ bei dem damaligen Ratssyndicus Meyenburg in Nordhausen weil im Sommer 1527 in Wittenberg die Pest ausgebrochen war. Die Uni wurde nach Jena verlegt und Jonas dem sein ältester Sohn der 1524 geboren war starb an der Pest Mitte August 1527. Melanchthon schrieb am 28. August 1527 erstmals an Jonas nach Nordhausen. Von Luther hatte dieser erfahren das Jonas dort aufhielt.Am 16 Sep. lud Jonas Johannes Agricola (Eislenen) zum Besuch nach Nordhausen ein. Jonas litt während dieser Zeit an einem Steinleiden und trauerte um seinen verstorbenen Sohn. Am 10. Dezember wendet sich Luther an Jonas und richtet"Deinem und meinen ehrenvollen Gastfreund Michael" Grüße aus. Jonas antwiortet Luther das er die Grüße ausgerichtet hat und das Meyenburg an einem Hämorrhoidalleiden (Hämorrieden?) geplagt werde, wie Luther 3 Jahre zuvor. Man leitet davon ab das Luther 1525 sich in Nordhausen bei Meyenburg aufgehalten habe. Jonas wertet in dem selben Brief Meyenburg als jemanden der sich um die Sache des Evangeliums verdient gemacht habe, aber dadurch auch Feinde erworben habe. Jonas schreibt am 29. Januar seinen letzten Brief aus Nordhausen an Johann Lange (Theologe). Am 3. Februar schreibt er wieder aus Wittenberg an Meienburg dass er seine Gastfreundschaft sehr genossen hat und das er Melanchthons "Kurzer Unterrricht wieder den Irrtumder Widertaufe" schnell ins deutsche übersetzt habe und ihm zusende.
Das Epitaph zeigt in Vordergrund die Familie von Meyenburg. Die in weiß gekleideten Jungen auf der linken Seite stellen 3 bereits verstorbene Söhne dar.Auf der rechten Seite befinden sich die weiblichen Mitglieder der Familie. Es ist eine Kopie von der einst in dem St. Blasii hängenden Orginal das vermutlich beim Bombenangriff auf Nordhausen 1945 verbrannt ist und in der Robert Häusler, welches in der Urversion von Lucas Cranach dem Jüngeren 1555 gemalt wurde.
Quelle Oskar Thulin: „Cranach Altäre Der Reformation“ evangelische Verlagsanstalt Berlin 1955 Lizenz Nr. 420 Reg. 205-185-54 Druckerei Oswald Schmidt Leipzig III-18-65
- NORDHAUSEN EHEMALS BLASIIKIRCHE
- Dieses Gemälde des jüngeren Cranach gehört dem Inhalt und dem monumentalen. Format nach (2,00 x 2,33 m) in die Gruppe der Cranachschen Werke, und zwar des Vaters wie des Sohnes, die auf Altären Verwendung fanden, wenn es auch selbst nie als Altarbild gedient hat. Leider ist dieses Meisterwerk einOpfer des letzten Krieges und seiner Luftbombardierungen geworden. Wir besitzen aber Gott sei Dank gute Wiedergaben, die hier benutzt werden konnten: Während der Berliner Cranachausstellung 1937 wurden von den Staatlichen Museen Aufnahmen gemacht, einige Jahre später machte ich selbst in Nordhausen noch eine Reihe von Detailaufiiahmen und ließ die Reformatorengruppe zwei-mal farbig kopieren, so daß wir von diesem Ausschnitt noch den fast originalen Farbeindruck gewinnen können wie auch von der jetzt in Nordhausen stehenden Gesamtkopie des Malers Robert Häusler.
- Michael Meienburg
Seit 1520 ist Meienburg als Stadtschreiber in Nordhausen nachweisbar und rückte bald zum Stadtsyndikus und Bürgermeister der freien Reichsstadt auf, die er öfter auf den Reichstagen und bei anderen Gelegenheiten vertrat. Geschickt setzte er sich auch in den schwierigen Jahren nach 1547 für die Erhaltung des evangelischen Charakters der Stadt ein. Enge Freundschaft verband ihn mit den Reformatoren, besonders mit Melanchthon, der ihm bei der Erziehung und Ausbildung seiner Söhne half, sie auch teilweise in seine Hausgemeinschaft aufnahm. Schließlich heiratete sogar 1558 der junge Michael Meienburg Melanchthons Enkeltochter, die bei ihm lebende Tochter des Sabinus. In Kriegszeiten wiederum, bei der Fluchtzeit während des Schmalkaldischen Krieges, fand Melanchthon mit seiner Familie monatelang in Meienburgs Haus Aufihahme. — Nicht minder enge Freundschaft verband Meienburg mit dem in Nordhausen geborenen Justus Jonas. Auch von Luthers Briefwechsel mit Meienburg ist mancherlei erhalten, allerdings auch ein Zornesausbruch gegen ihn, weil er einem verarmten alten Walkenrieder Mönch aus den Einnahmen der von Nordhausen verwalteten Klostergüter nicht geholfen haben sollte.
Meienburg war jedenfalls eine der starken bürgerlichen Persönlichkeiten, wie wir sie in der Reformationszeit sooft finden, nicht nur als Repräsentanten eines starken, reich und mächtig gewordenen Bürgertums bis zur Ebene der Reichspolitik, sondern auch als mutvolle, auf-rechte Persönlichkeiten im Lebenseinsatz für das evangelische Bekenntnis ihres Glaubens. Er gehört, wenn auch im kleineren Maßstab, in der Geschichte der Reformation in die Reihe solcher Männer wie des Straßburger Städtemeisters Jacob Sturm und — nennen wir ihn nur auch in diesem Zusammenhang— des WittenbergerBürgermeisters Lucas Cranach des Älteren wie des Jüngeren.
Der Bildgedanke
Zu einem repräsentativen Grabmal der Reformationszeit gehörten meist drei Dinge: das Bildnis des Verstorbenen, das Bild seines Glaubens und auf der Schrifttafel ein kürzerer oder längerer Text über sein Leben. Es kann dies auf einem einheitlichen Epitaph zusammen vor-kommen — so beim Epitaph des Studenten Matthias von der Schulenburg, Stadtkirche Wittenberg, es kann aber auch gesondert dargestellt werden — so bei den Grabmälern der Kurfürsten Friedrichs des Weisen und Johanns des Beständigen in der Schloßkirche zu Wittenberg : Bronzeplatten mit Beschriftung über der Gruft, Bronzerelief von Peter Vischers Hand mit Standfigur als Kurfürst (offiziell) und Plastik des knienden Fürsten (privat), die Hände im Gebet erhoben zum Glaubensbild (Dreieinigkeitsaltar). Wenn ein Gemälde als Epitaph verwandt ist, dann ist der Verstorbene (mit seiner Familie) meist betend vor dem Glaubensbild (so Bugenhagen, Stadtkirche Wittenberg) dargestellt und die Inschrift findet sich entweder auf der meist in Stein gehauenen Grabplatte, die ihn manchmal noch einmal im Bilde darstellt (ebendort für Bugenhagen, entsprechend für Cranacrn Weimar), oder am unteren Rande des gemalten Epitaphs hier in Nordhausen auf einer gesonderten Schrifttafel Auf dem Meienburgschen Epitaph kniet der Verstorbene mit seinen zahlreichen Söhnen auf der linken Seite im Vordergrund, die jung verstorbene erste Frau mit der zweiten Frau und einzigen Tochter auf der rechten Seite. Vier Wappenschilder stehen ihnen zu Füßen auf dem scheinbar so nebensächlichen, aber von Cranach mit gleicher liebevoller Hingabe gemalten »Wiesenstück« (gg, 100). Es ist ein Rasen-teil am Rande des sandigen Friedhofweges. Im Mittelgrund des Bildes hat Christus eben den Lazarus vom Tode erweckt. So hoffen auch die Betenden im Glauben an den, der die Auferstehung und das Leben ist, zu leben, ob sie gleich stürben. Gefolgt von den Jüngern und viel Volk, das sich durch ein Renaissanceportal in den Friedhof nachdrängt, ist Christus zum Grabe des Lazarus gekommen. Man hat auf seinen Befehl den Grabstein weggenommen, und sie haben alle mit Erschrecken Jesu lauten Ruf vernommen: »Lazarus, komm heraus !« Entsetzen aber hat sie ergriffen, als der Tote nun hervorkam, als man ihn von den Leichentüchern befreite, das Schweißtuch vom Gesicht nahm — die Frau neben ihm hält es noch wie ein Wunderzeichen in den Händen. In immer neuer Weise spiegelt sich das Erleben der Männer, deren erhobenen oder hinweisenden Händen, deren erregten zueinander gewandten Gesichtern man das Erschrecken, Erstaunen oder im Glauben Überwundensein abspüren kann. Ja, das Stimmengewirr scheint man zu hören, vor allem aber in der Mitte des Bildes die Rufe dankbarer Freude in der Gruppe der Frauen (loa), die das Erlebnis in die Knie gezwungen hat. Es gibt ein altchristliches Sarkophagrelief, auf dem Maria bei dieser Szene Jesu voll Dankbarkeit die Hand küßt— hier bei Cranach scheint sie dies im nächsten Augenblick tun zu wollen (1o3), während die andere Schwester Martha die staunend erhobenen Hände gerade zum Dankgebet schließen will. Der Kreis der gläubigen Hingabe, der diese Frauengruppe mit dem Herrn verbindet, ist gleichsam das Urbild solchen Glaubens und solchen Dienens weiblicher Art, wie er das Leben und Leiden Christi begleitet, bis unter das Kreuz, bis zum Ostermorgen und bis zur »Diakonie« gegenwärtiger Kirche. Realistisch im Erlebniszusammenhang des neutestamentlichen Geschehens sind diese Gruppen der Lazarusfamilie, der Jüngerschar und des Volks zusammengefasst, innerlich und äußerlich auf Christus hin gerichtet. In gläubiger Haltung, nicht äußerlich im Raum an dem Geschehen eilnehmend — denn sie schauen nicht hin — und doch im Glauben mitten in dieser Wirklichkeit stehend, waren die Nordhäuser Meienburgs darunter dar gestellt .Ganz gleichgestellt ist ferner zu unserem Staunen nun noch eine »zeitgenössische« Gruppe, die sich ebenso zu dem Herrn bekennt : Luther mit seinen Mitarbeitern (97,98). Auch die Reformatoren nehmen nicht etwa äußerlich mit der Gruppe der Jünger an dem Geschehen teil, sind aber als Bekennergruppe die »heutigen« Jünger Christi, stehen als Kirche in echter Tradition der Nach-folge Jesu. Es kann nicht unmittelbarer sein. So stellt es dieses Bild dar und meint es auch so, und zwar wieder wie schon auf dem Wittenberger Altar in positiver Darstellung wie in Abwehr entsprechender römischer Angriffe, in denen man den Wittenbergern vorwarf, Sekte zu sein, außerhalb der echten, will sagen römischen Tradition zu stehen. Diese Reformatorengruppe bringt in einzigartiger, gedrängter Form, um Luther geschart, Bildnis neben Bildnis der führenden Männer der Wittenberger Bewegung, zu unserem Er-staunen ist auch Erasmus (log) darunter. Wir dürfen aber nicht vergessen, daß Luther trotz seiner scharfen Kontroverse mit Erasmus wegen des biblischen Menschenbildes, wegen des freien Willens im Menschen, immer in Erasmus den großen humanistischen Gelehrten hoch geehrt hat, dem er ja auch die beste griechische Textausgabe für seine Übersetzung des Neuen Testamentes verdankte. Luther ist der Sammelpunkt dieser in Leichtgeschwungener Reihe um ihn versammelten Männer, aber einen zeichnet Luther selbst besonders aus, indem er ihm seine Hand auf die Schulter legt, Philipp Melanchthon (io6), der die Reihe eröffnet. Ihm folgt Caspar Cruciger (107), den die Leipziger Disputation zum Anhänger Luthers machte. Als Professor in Wittenberg gehört er zum Helferkreis bei der Bibelübersetzung, war auch Melanchthon in enger Freundschaft verbunden — hier direkt neben Melanchthon stehend. Als Herzog Georg der Bärtige starb, konnte Cruciger in seiner Vaterstadt Leipzig endlich 1539 die Reformation durchführen. Die kahle hohe Stirn und der Spitzbart, das schmale Gesicht lassen dies Gesicht immer wieder leicht identifizieren auf Bildern der Reformationszeit. — Justus Jonas (l08) daneben gehörte wie Melanchthon zum engeren Freundeskreis Meienburgs, in der Stadt geboren, die Meienburgs Wahlheimat wurde. Jurist und später Theologe war Jonas schon in Erfurt in Luthers Bannkreis gekommen, war von ihm nach Wittenberg gerufen, wo er als Propst der Schloßkirche und Professor dem Reformator bei der Bibelübersetzung wie bei den Visitationen und Glaubensverhandlungen (Torgauer Artikel, Augsburger Reichstag als kurfürstlicher Berater) zur Seite stand. Von Erfurt aus hatte er sich Luther auf der Reise nach Worms angeschlossen, von Halle aus, wo er 1541 die Reformation durchführte, tat er dasselbe, als Luther 1546 nach Eisleben zog, und wurde so Zeuge von Luthers Sterben. Erasmus' (log) Bildnis ist sehr gut gemalt und kann sich den besten anderen Erasmusbildnissen an die Seite stellen. Der jüngere Cranach war wie sein Vater ein ausgezeichneter Bildnismaler. Die lange spitze Nase, der große schmale Mund, vor allem die halbbedeckten Augen mit den hochgezogenen Augenbrauen, die mit dem Blick das Kritisch-Ironische, Geistvoll-Mokierende geben, sind sicher echte Merkmale dieses »Königs der Humanisten«, der doch oft im Entscheidend-Menschlichen versagte und den Lebenskreis der sogenannten Gebildeten und der von ihnen beanspruchten kritischen Freiheit nicht überschreiten konnte. Wie anders der nun schon alte, weißhaarige Bugenhagen, «>Doktor Pommer« (Ilo), der uns an Jahren jünger auf dem Beichtbild des Wittenberger Altars begegnete. Auch hier eine unmittelbare menschliche, wenn auch schwerblütige Offenheit seines Gesichtes, wie ja auch in seinem Verhältnis zu Luther. Nicht ganz so klar ist die Gruppe der vier Männer (iii) hinter Luther zu bestimmen. Immerhin ist der Kopf mit Barett wohl sicher Spalatin, der als Hofkaplan und Geheimschreiber Friedrichs des Weisen am kurfürstlichen Hof der erfahrene Weg-bereiter der lutherischen Reformation zum Kurfürsten und seinen Regierungsentscheidungen war, auch späterhin noch, als er Superintendent in Altenburg wurde. Der andere im Vordergrund ist Johannes Forster. Über die Weinberankte Friedhofsmauer hinweg können wir, wie bei vielen Gemälden der Cranachs, auf hohem Berge eine breitgelagerte Burg sehen, die wohl die Veste Coburg darstellt, die südlichste der ernestinischen Burgen, auf der Luther während des Augsburger Reichstages 1530 weilte.
- Epitaphinschrift
Allhier ruhet der große MICHAEL MEIENBURG, der Mann, welcher die Reichs Angelegenheiten, und die gemeine Wohlfahrt dieser Stadt vortrefflich beobachtet, der Mann, der auf öffentlichen Reichs-Tagen, und hier privatim die Evangelische Religion mächtig besorget, der Mann, der in dem Consulat seines gleichen nicht gehabt, noch haben wird, der Mann, der GOtt gefürchtet, und durch die Justiz der Republic mächtig aufgeholfen: Er war In der Arbeit unverdrossen, In Worten ohne falsch, Die Heucheley war Ihm ein Greuel, Was vor Prudence legte sich zu Tage, wenn Er mit Reichs-Geschäfften oder mit Angelegenheiten der Stadt beschäfftiget war? Wie konnte Er nicht die Herzen gewinnen, daß sie sich als ein Wachs tractiren ließen? Er war am Käyserlichen Hofe in solchen Ansehen, daß Er den Geheimen Räthen des größten Monarchen gleich geachtet, und von diesen hoch veneriret wurde. Melanchthon, Camerarius etc. waren seines Hertzens Freunde. Gewißlich Wenn mit diesem großen Manne Sein hoher Ruhm und fürtreffliches Gerüchte ins Grab weren geleget worden, So würde jedermann verlangen lebendig allhier begraben zu werden.« – Im Original war die nach humanistischer Art überschwänglich formulierte Inschrift lateinisch gehalten. Die deutsche Übersetzung hier ist zitiert nach Richard Rackwitz, »Nachrichten über die Blasiibibliothek in Nordhausen«, Nordhausen 1883, S. 43f.
- Literatur
[Bearbeiten] Geburtsort Steinau
Weiß jemand, welches Steinau gemeint ist? Bitte optimieren. --AdniL 19:13, 26. Jun 2006 (CEST)