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MG FF

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 Ein resturiertes MG FF
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Ein resturiertes MG FF

Die Maschinenkanone MG FF wurde von der der schweizerischen Firma Oerlikon entwickelt und in Deutschland in Lizenzbau hergergestellt. Die Einführung bei der deutschen Luftwaffe erfolgte 1935.


Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Konstruktionsmerkmale

Das MG FF war ein unverriegelter, vollautomatischer Rückstoßlader mit feststehendem Lauf und Vorlaufzündung, d. h. die Patrone wurde vom Verschluss in das Patronenlager zugeführt und kurz vor der Endstellung schon gezündet. Dadurch war die Konstruktion relativ simpel aber der Zündzeitpunkt war für das synchronisierte Schießen durch den Propellerkreis zu ungenau. Testweise wurde dann die Bf 109V-4 mit dieser Waffe ausgerüstet, was im November 1938 der RAF bekannt wurde, die darauf im Mai 1939 eine Hawker Hurricane mit zwei 20mm-Oerlikon-MGs erprobte. Eine Dauerfunktionsprüfung fand bei einer DO 217J statt, wobei aus vier Stück des MGs FF in der Bugmontage 125.000 Schuss störungsfrei verfeuert wurden.

[Bearbeiten] Erprobung

Das MG FF wurde 1937 in der Motormontage zwischen den zwei sechszylindrigen Bänken des Jumo 210 in der Ar 80 V1 als MG FF/M erprobt.

[Bearbeiten] Verwendung

Das Muster konnte sowohl starr als auch beweglich in Kampfflugzeuge eingebaut werden, typische Nutzer waren frühe Versionen der Bf 109 oder Fw 190 aber auch in diversen Versionen der Ju 88 bzw Do 217 war das MG FF zu finden. Während der Luftschlacht um England war das MG FF seitens der deutschen Luftwaffe die einzige Bordwaffe mit Sprenggeschossen.

[Bearbeiten] Munition

Beim MG FF wurden erstmals die effizienteren Minengeschosse verwendet. Man hatte Granaten bisher so gefertigt, dass die Sprengladung den Geschosskörper in Splitter zerlegte und dadurch Zerstörungen im Ziel verursachte. Oberingenieur Ludwig in der Firma Rheinmetall Borsig versuchte, hauptsächlich die bei einer Explosion entstehende Gasschlagwirkung zur Zerstörung zu benutzen und entwarf ein dünnwandiges Geschoss, in dessen Ladungsraum die fünffache Sprengstoffmenge untergebracht werden konnte. Wurden mit Sprenggranaten in den Teilen des Rumpfes und der Flächen, die keine wichtigen Teile enthielten, nur unwirksame Zerstörungen durch Splitterwirkung verursacht, ergab die Minengranate auch dort so große Zerstörungen, dass die Flugtüchtigkeit stark beeinträchtigt wurde oder der Absturz herbeigeführt wurde.

Bei der Entwicklung dieser Munition waren neuartige Probleme zu lösen. Der in der Geschossspitze angebrachte Zünder musste, obwohl aus Leichtmetall, noch leichter gefertigt werden; da die dünne Geschosswandung nur die Beschleunigung kleiner Massen aushielt: Eine Lösung war der von der Rheinmetall Borsig-Gruppe in Sömmerda entwickelte Bodenzünder. Für die 20mm-Minengranate wurden die Bd.Z.1511, 1512 und 1513 verwendet. Als Sprengladung wurde meist die HTA-15-Mischung aus 45% Trinitrotoluol, 40% Hexogen und 15% Aluminium-Pyroschliff bestand oder die HA-41-Mischung (75% Hexogen, 20% Alummium-Pyroschliff, 5% Wachs) verwendet.
Laut der Dienstvorschrift (Luft)5001 wurden die Minengranaten in Kombination mit Brandgranaten und Panzerbrandgranaten verwendet.

Die Munitionszuführung erfolgte durch Stangenmagazine mit 15 Patronen oder über Trommeln mit 45, 60 oder 100 Patronen. Die von der Fa. Ikaria/Velten seit Januar 1941 entwickelte Gurtzuführung wurde nicht eingesetzt, obwohl die Erprobungen in der Bf 109 E-7 und F-1 zufriedenstellend verliefen, da bessere Waffen das MG FF in zunehmendem Maße ersetzten.

[Bearbeiten] „Schräge Musik“

Einen zweiten Frühling erlebte das MG FF ab 1943 als die eigentlich auszumusternde Waffe für die Schräge Musik in der Me 110 verwendet wurde. Aufgrund des relativ kurzen Laufes passten die beiden MG FF gut in den hinteren Bereich der Pilotenkanzel und verursachten somit nur wenig zusätzlichen Luftwiderstand.

[Bearbeiten] Nachfolge-Konstruktion

Das MG FF wies einige Nachteile auf. Sowohl die Feuergeschwindigkeit als auch die Durchschlagskraft waren nicht zufriedenstellend. Weiterer Nachteil war die beschränkte Munitionskapazität, zu Zeit der „Schlacht über England“ stand maximal die 60-Schuss-Trommel zur Verfügung, bei Flügelmontagen konnte meist nur die 45-Schuss-Trommel untergebracht werden sodass man weitgehend auf das MG 151/20 umrüstete.

[Bearbeiten] Technische Daten

  • Typ: MG FF
  • Kaliber: 20 mm
  • Lauflänge: 822 mm
  • Hersteller: Oerlikon
  • Waffenlänge: 1338 mm
  • Waffenhöhe: 135 mm
  • Waffenbreite: 155 mm
  • Gewicht: 35,7 kg
  • Schussfolge (pro min): 540

[Bearbeiten] Munitionstabelle

Patronen-
gewicht
Geschoss- gewicht Treibladung Sprengstoff V0 Mündungsenergie
Sprenggranate
mit Leuchtspur
183 g 115 g 13,3 g 3,7 g 585 m/s 19,7 kJ
Panzerbrandgranate 185 g 117 g 13,5 g 0,5 g Brandstoff 575 m/s 19,3 kJ
Brandgranate
mit Leuchtspur
183 g 115 g 13,3 g 3,6 g + 0,4 g Brandstoff 580 m/s 19,3 kJ
Panzergranate 179 g 115 g 13,5 g - 585 m/s 19,7 kJ
Minengranate 160 g 90 g 14,6 g 18,7 g 700 m/s 22,0 kJ

Bei der Panzerbrandgranate betrug die Patronenlänge 145,4 mm, die Geschosslänge 81,2 mm und die Hülsenlänge: 80,6 mm. Die Hülse wog 53 g, nur im Falle der Panzergranate wurde eine Hülse von 49 g Gewicht verwendet.

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