Metaphysische Dichtung
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Als metaphysische Dichtung (engl. metaphysical poetry) wird eine Strömung in der englischen Dichtung des Barock im 17. Jahrhundert bezeichnet.
Ihre Vertreter eint ein Interesse an metaphysischen Fragen. Beliebteste Themen der 'metaphysischen Dichter' sind Liebe und Religion, die oft in Form einer Argumentation behandelt werden, im Gespräch mit einer untreuen Geliebten, mit Gott oder allegorischen Figuren wie dem Tod, oder auch im Selbstgespräch. Wortspiele (puns), Oxymora und Paradoxa, besonders aber metaphysical conceits - weit hergeholte, besonders ausgefeilte Metaphern - sind Stilmittel, die besonders häufig in der metaphysischen Dichtung zu finden. Elliptische Syntax, metrische Unregelmäßigkeit und eine eher umgangssprachliche Ausdrucksweise sind weitere Kennzeichen der Werke metaphysischer Dichter.
Die bedeutendsten metaphysischen Dichter waren:
- John Donne
- George Herbert
- Andrew Marvell
- Thomas Traherne
- Henry Vaughan
- Richard Crashaw
- Thomas Carew
- Abraham Cowley
- John Cleveland
- Francis Quarles
Die Bezeichnung metaphysical poets wurde 1744 von Samuel Johnson in The Lives of the Poets geprägt. Im 20. Jahrhundert wurde die metaphysische Dichtung insbesondere von den Dichtern der englischsprachigen Moderne zum Vorbild genommen; T. S. Eliot würdigte diesen Einfluss 1921 in einem Aufsatz.
[Bearbeiten] Weblinks
- Metaphysical Poets (englisch)