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Mercedes-Benz W108

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Mercedes-Benz W108 mit Sonderausstattung Halogenscheinwerfer
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Mercedes-Benz W108 mit Sonderausstattung Halogenscheinwerfer
Blick in den Innenraum
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Blick in den Innenraum
Heckansicht am Hamburger Hafen
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Heckansicht am Hamburger Hafen
Mercedes-Benz W109 (300 SEL 6.3)
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Mercedes-Benz W109 (300 SEL 6.3)

Der Mercedes-Benz W108/W109 war ein Oberklasse-Modell von Mercedes-Benz und war von 1965 bis 1972 auf dem Markt.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geschichte

1965 wurde mit den Typen 250 S, 250 SE und 300 SE eine neue Generation der Oberklasse präsentiert, die die Nachfolge der Heckflossen-Typen W111 und W112 (220 Sb, 220 SEb, 300 SE) antreten sollte. Allen drei Modellen gemeinsam war eine von Paul Bracq gezeichnete Karosserie, deren klare Linienführung auf modisches Beiwerk verzichtete und mit ihrer zurückhaltenden Eleganz auch heute noch zeitlos wirkt. Von Kennern der Mercedes-Wagen werden die Modelle der Baureihen W108 und W109 als die schönsten Limousinen benannt, die Mercedes nach dem Krieg baute: schlank und leicht wirkend, dennoch markant im Auftritt.

Hinsichtlich ihres technischen Konzepts entsprachen die neuen Typen weitgehend ihren Vorgängermodellen. Neu waren außer der Karosserie (die markanten Heckflossen der Vorgänger-Baureihe waren nur noch leicht angedeutet) die beiden 2,5 Liter-Motoren, die man aus den entsprechenden 2,2 Liter-Aggregaten durch Aufbohren und Vergrößerung des Hubs entwickelt hatte. Mit diesen Modifikationen jedoch war dieses Motorenkonzept am Ende. Heute werden die 250er Typen im Vergleich zu den späteren 280ern als thermisch weniger belastbar angesehen. Die Baureihe W108 verfügte über Scheibenbremsen rundum, ein fortschrittliches Detail im Vergleich zu vielen anderen zeitgenössischen Automobilen. Die Produktion der insgesamt sehr erfolgreichen Baureihe W 108/109 endete im September 1972. Als Nachfolger fungierten die „S-Klasse“-Modelle der Baureihe W116.

[Bearbeiten] Karosserievarianten

  • Limousine (S) und (SE)
  • Limousine als Langversion mit um 10 cm verlängertem Radstand (SEL)

[Bearbeiten] Motoren

  • E bezeichnete den Einspritzmotor:
  1. bei 250 SE und 280 SE mit mechanisch geregelter Sechsstempel-Einspritzpumpe, 110 & 118 kW (150 & 160 PS)
  2. bei den Achtzylindern mit 3,5 und 4,5 Litern (US-Version) mit Bosch D-Jetronic (elektronische Einspritzung), 147 & 143 kW (200 & 195 PS) - Verkaufsbezeichnungen 280 SE(L) 3.5 / 4.5 bzw. 300 SE(L) 3.5 / 4.5
  3. beim Achtzylinder (6,3 Liter) mit mechanisch geregelter Achtstempel-Einspritzpumpe (Achtung; ein wahrlich teures Ersatzteil; neue Pumpen kosteten bei Daimler-Benz ca. 40.000 DM), 184 kW (250 PS) - Verkaufsbezeichnung 300 SEL 6.3

[Bearbeiten] Antriebe

Serie war ein Vierganggetriebe. Als Sonderwünsche gab es Viergang-Automatikgetriebe oder ab 1969 ein manuelles Fünfganggetriebe für die Sechszylinder, eine sehr selten bestellte Option. Die Achtzylinder hatten ein Viergang-Automatikgetriebe mit hydraulischer Kupplung serienmäßig, oder auf Wunsch ( Gegen Minderpreis!) ein handgeschaltetes Vierganggetriebe. Lediglich die ab 1971 ausschließlich für USA gelieferten 4,5er Modelle hatten eine Dreigangautomatik mit Wandler, die dann auch im Nachfolgetyp W 116 verwendet wurde.

Die gelegentliche Behauptung, es habe auch ein Fünfganggetriebe für die Achtzylinder ab Werk gegeben, ist falsch. Zwar war dieses Getriebe fertig entwickelt, da aber lediglich 23% der Fahrzeuge mit Handschaltung geordert wurden, sahen die Kaufleute im Konzern das Fünfganggetriebe für die Achtzylinder mit 3,5- und 4,5-Liter-Motoren als entbehrlich an.

Als Option konnte man ein Sperrdifferential an der Eingelenk-Hinterachse bestellen.

[Bearbeiten] Sonderausstattungen

Auszug:

  • Elektrische Fensterheber zweifach (nur vorne) oder vierfach
  • Kopfstützen zweifach (nur vorne) oder vierfach
  • Zentralverriegelung
  • Servolenkung, ab 1968 serienmäßig
  • Automatik, beim 300 SEL 3.5, 4.5 (USA) und 6.3 serienmäßig
  • Fünfganggetriebe (bei Sechszylindern)
  • Klimaanlage
  • Elektrisches Schiebedach
  • Geschmiedete Fuchs-Aluminium-Felgen, auch „Barockfelgen" genannt
  • Getönte Sonnenschutz-Verglasung, bei späteren Modellen teils serienmäßig
  • Anhängerkupplung mit festem bzw. abnehmbarem Kugelkopf
  • Halogenscheinwerfer (Doppelleuchten)
  • Scheinwerferwischwaschanlage (ab April 1972, nur in Verbindung mit Doppelleuchten)
  • Haftsuchscheinwerfer
  • Tropenfahrwerk
  • Rechter Außenspiegel

Weiterhin war Daimler-Benz in den 1960er und 1970er Jahren bekannt dafür, gegen entsprechenden Aufpreis auch ausgefallene Wünsche zu erfüllen, die nicht in den offiziellen, ausführlichen Aufpreislisten verzeichnet waren.

[Bearbeiten] Exportmodelle

US-Exportfahrzeuge sind serienmäßig „umweltfreundlicher“ als die sonstigen Fahrzeuge. Erreicht wurde die Zulassung mit niedrigerer Verdichtung und entsprechender Minderleistung, Abgasregelungen und geschlossenen Benzinkreisläufen.

In den USA wurden die Limousinen entsprechend der amerikanischen Gesetzgebung mit zwei übereinanderliegenden Rundscheinwerfern (Sealed Beam) angeboten. Für die europäischen Fahrzeuge waren einteilige, senkrechte Scheinwerfer in zwei Varianten die Regel.

Ab 1969 wurden optisch ähnliche Scheinwerfer auch für den europäischen Markt angeboten und waren beim Topmodell 300 SEL 6.3 Serie. Da viele ältere Wagen auf die moderner erscheinenden Doppelscheinwerfer umgebaut wurden, sind heute die Einzel-Langscheinwerfer seltener und begehrter. W108 wurden auch als Rechtslenker angeboten.

[Bearbeiten] Modellpflege

Ab 1968 wurde eine überarbeitete Version der Modellreihe angeboten. Die Änderungen betrafen unter anderem das Motorangebot, den Innenraum und die Gestaltung Lenksäule.

Bei den Automatik-Versionen änderte sich die Wähl-Betätigung am Mittelhebel um 180 Grad: die Parkstellung P war zunächst hinten, ab 1968 kam sie ganz nach vorn, wie bis heute allgemein üblich. Die Lenkrad-Betätigung der Automatik wurde Option und selten nur noch gewählt, weil als antiquiert empfunden; ein jüngeres Modell noch mit Lenkrad-Automatik ist eine extreme Seltenheit. Heutzutage wird dies anders gesehen: die „Opa-Automatik“ mit Wählhebel an der Lenksäule ist als Rarität hochbegehrt.

[Bearbeiten] Varianten

Mercedes-Benz 300 SEL Landaulet
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Mercedes-Benz 300 SEL Landaulet

Es gab werksseitig nur Viertürer-Limousinen in zwei Radständen. Es sind einige Umbauten von der S-Klasse-Limousine zu Kombinationswagen bekannt. Dies geschah gelegentlich in England mit Verwendung von Heckklappen und Rahmen des Ford Granada. Vereinzelt sollen auch Viertürer-Limousinen zu Cabriolets oder Landaulets umgebaut worden sein, bekannt ist ein Landaulet für Papst Paul VI., das später für Papst Johannes Paul II. nachträglich teilgepanzert wurde.

[Bearbeiten] Details

Der Vergasermotor des 250 S hat 96 kW (130 PS), und der Einspritzer-Motor des 250 SE entwickelt 110 kW (150 PS). Erstmals wurde unterhalb des 300er Motors die frühere Zweistempel-Einspritzpumpenanlage (220 SE, Heckflosse W111) mit den störungsanfälligen zwei Dreier-Verteilern auf sechs einzelne Reihenstempel ohne Verteilerblöcke geändert.

Im Gegensatz zu seinem Vorgängermodell war der neue 300 SE nicht mehr mit Luftfederung ausgerüstet. Dafür war, wie auch die beiden 2,5-Liter-Typen, eine hydropneumatische Ausgleichsfeder an der Hinterachse im Grundpreis enthalten, die das Niveau des Aufbaus konstant hält. Bei der Vorgängerbaureihe der Heckflossen war die hydropneumatische Ausgleichsfeder nur bei den „Universal“ genannten Kombimodellen und beim 230 S Serienausstattung. Käufer anderer Heckflossentypen mussten mit einer querliegenden Schraubenfeder Vorlieb nehmen oder Aufpreis zahlen.

1966 wurde die Modellpalette mit dem Typ 300 SEL um die Baureihe W109 erweitert, der einen um 100 mm verlängerten Radstand aufwies. Der Raumgewinn kam dabei ausschließlich dem Fußraum im Fond und der Einstiegsbreite der Fondtüren zugute. Wie bei seinem direkten Vorgänger mit gleicher Typenbezeichnung gehörte auch beim neuen 300 SEL eine Luftfederung zur Serienausstattung.

Die Typen mit konventioneller Stahlfederung werden in der Baureihe W108 zusammengefasst, der luftgefederte 300 SEL wurde jedoch unter der Bezeichnung W109 einer eigenständigen Baureihe zugeordnet.

W109 (300 SEL) erscheinen von der Karosserie her ähnlich wie W108 (280 S, SE und SEL). Während bei W108 zwischen kurzem und langem Radstand gewählt werden konnte, ist ein W109 immer eine Langversion. W109 verfügen jedoch immer über eine Luftfederung, außerdem bestehen Unterschiede in den Motorvarianten, Innenausstattung, Grundausstattung und den Türen.

Die Produktion der Modelle 250 SE und 300 SE endete mit Beginn des Jahres 1968. Als Nachfolger wurden im Januar die Typen 280 S und 280 SE vorgestellt, die sich nur in der Motorisierung und in Ausstattungsdetails von ihren Vorgängern unterschieden. Der neu entwickelte 2,8-Liter-Sechszylindermotor leistete in der Vergaserversion (S) 103 kW (140 PS) und mit Benzineinspritzung (SE) 118 kW (160 PS).

Eine leistungsgesteigerte Version des Einspritzmotors mit 125 kW (170 PS) wurde nicht nur in den zweisitzigen Sportwagen 280 SL eingebaut, sondern kam –- ebenfalls ab Januar 1968 –- auch im 300 SEL zum Einsatz, wo er den seitherigen 3,0-Liter-Leichtmetallmotor ersetzte. Ebenfalls neu wurde die Lenksäule gestaltet, mit Prallelementen für mehr Sicherheit bei Auffahrunfällen.

Spitzenmodell der Modellreihe wurde im März 1968 der Typ 300 SEL 6.3, der über den V8-Motor und das Automatikgetriebe des 600er Mercedes verfügte und mit 184 kW (250 PS bei 4000 u/min) das Leistungspotential hochkarätiger Sportwagen erreichte. Seine Spitzengeschwindigkeit betrug 220 km/h, die Beschleunigung von 0 auf 100 km/h sensationelle 6,5 Sekunden (Werksangabe). Das max Drehmoment betrug 510 Nm bei 2800 u/min. Seine Vorstellung auf dem Genfer Auto-Salon war eine Sensation, zumal es im Vorfeld keinerlei Andeutungen gegeben hatte. Von außen war der 6.3 nur an den breiteren Reifen, den Halogen-Doppelscheinwerfern und den zusätzlichen Weitstrahlern zu erkennen. Obwohl er über 10.000,- DM mehr kostete als ein 300 SEL und mehr als doppelt so teuer war wie der 280 SE, stieß der 300 SEL 6.3 auf lebhaftes Interesse und wurde in einer Stückzahl von 6.526 Einheiten produziert.

Sehr schnell fand der 6.3 Eingang im Tourenwagen-Rennsport und im Rallye-Sport. Der Wagen wurde auch ein beliebtes Tuning-Objekt, da der Motor trotz seiner hohen Leistung spezifisch sanft ausgelegt war, und Experten ihm mit wenig Mühe weitere 50 kW entlocken konnten: die Geburtsstunde des Tuners AMG. (300 PS bei 4100 u/min)

Im Herbst 1969 wurde der 300 SEL mit 2,8-Liter-Sechszylindermotor vom Typ 300 SEL 3.5 abgelöst, dessen Antriebsaggregat ein völlig neu konstruierter „kleiner“" V8-Motor mit 3,5 Liter Hubraum und 147 kW (200 PS) war. Ab März 1971 kam dieser Motor auch in den Typen 280 SE 3.5 und 280 SEL 3.5 (mit konventioneller Stahlfederung) zum Einsatz. Der 280 SE mit Sechszylindermotor war auch weiterhin erhältlich, während der 280 SEL zugunsten des Achtzylindermodells aus dem Programm genommen wurde. Ausschließlich für den nordamerikanischen Markt hatte man parallel zum 3,5-Liter-V8-Motor eine im Hubraum vergrößerte Variante mit 4,5 Liter entwickelt, die ab Mai 1971 in den Exportmodellen 280 SE 4.5, 280 SEL 4.5 und 300 SEL 4.5 ausgeliefert wurde. Dies war notwendig, um den amerikanischen Abgasvorschriften zu genügen. Die Leistung lag bei 146 kW (198 PS). Diese Motoren dienten vorab der Lancierung der Motoren des Nachfolgemodells W116, bei dem Mercedes-Benz zum ersten mal offiziell die Bezeichnung "S-Klasse" einführte.

[Bearbeiten] Prominente

Folgende Prominente besaßen einen Mercedes des Typs W108 / W109:

[Bearbeiten] Weblinks

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