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Megalodonten

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„Kuhtritt“ auf dem Fundamentstein einer ehemaligen Almhütte an der Laindl-Alm bei Jachenau in den bayerischen Voralpen.
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„Kuhtritt“ auf dem Fundamentstein einer ehemaligen Almhütte an der Laindl-Alm bei Jachenau in den bayerischen Voralpen.
 Versteinerung einer "Kuhtrittmuschel" in Querlage zur Gesteinsschicht - dadurch diese Pfeilform; ebenfalls auf einem weiteren Fundamentstein an der Laindl-Alm.
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Versteinerung einer "Kuhtrittmuschel" in Querlage zur Gesteinsschicht - dadurch diese Pfeilform; ebenfalls auf einem weiteren Fundamentstein an der Laindl-Alm.

Megalodonten oder Kuhtrittmuscheln sind große Muscheln (Bivalvia) aus dem erdgeschichtlichen Zeitalter der Trias, die heute als Fossilien im Dachsteinkalk („Dachsteinbivalve“) und ähnlichen Gesteinen wie dem in den westlichen Kalkalpen verbreiteten Rhätkalk zu finden sind und hier volkstümlich als „Hirsch“- oder „Kuhtritt“ bezeichnet werden.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Allgemeines

Eine ähnliche Gruppe von ebenfalls heterodonten (und asymmetrisch wachsenden) Muscheln aus dem viel früheren Zeitalter des Devon gleichermaßen bezeichnet; ihre stammesgeschichtliche Verwandtschaft dürfte jedoch schon aufgrund des zeitlichen Abstandes etwas weiter entfernt sein als die einer Gattung. Seit dem Ende der Trias sind keine Megalodonten mehr bekannt.

Es wird vermutet, dass die Megalodonten ähnlich wie die heutigen Riesenmuscheln des Indischen Ozeans in Symbiose mit Algen lebten, also an ihren Kiemen Grünalgen beherbergten, die die Muschel an sonnigen Tagen mit Sauerstoff und an kalten Tagen mit Nährstoffen versorgten.

Die Kuhtrittmuscheln haben viele andere Namen und Bedeutungen: in den österreichischen Alpen (Dachstein) wurden sie als Spuren der "Wilden Jagd" oder als Fußspuren der "Wildfrauen" gedeutet; in Franken bezeichnete man sie als "Geissenfüßle". Dies hängt mit der Vorstellung zusammen, dass Waldgeister, Alben und Druden keine Menschen-, sondern Tierfüße hatten. Diese Versteinerungen galten aber auch als Abwehrzauber gegen das Böse. Deshalb ist ihre Verwendung als Fundamentsteine für Almhütten wie auf den beiden nebenstehenden Fotos von der Laindl-Alm sicher kein Zufall.[1]

[Bearbeiten] Anatomie

Typisch für Megalodonten ist eine relativ dicke Schale, welche je nach Art unterschiedlich ausfällt. Die beiden Schalen sind etwas ungleich in der Klappenform, nicht streng symmetrisch. Die pfeilartige Form einiger Querschnitte rührt von den relativ großen konkaven Flächen auf der zugewandten seite der beiden Schalen. Besonders auffällig ist bei einigen Arten die Tatsache dass sich die "Wirbel" der Muschel, also ihre älteren Schalenteile, nicht nebeneinander zusammengerollt sind, sondern sich korkenzieherartig winden und daher von der Mittelebene wegzeigen wie Bockhörner. Das ist allerdings nur in Präparaten sichtbar, denn an der Gesteinsoberfläche sind die Muscheln in zufälligen Querschnitten erhalten, jedenfalls wo die Oberfläche nicht schichtparallel ist.

Jedoch sind die Muscheln sehr häufig in Lebensstellung im Gestein eingebettet, sodass auf schichtparallelen Oberflächen ihre Querschnitte relativ symmetrisch sind.

[Bearbeiten] Gattungen

Unter anderen existieren die Gattungen Megalodus, Conchodus und Dicerocardium. Conchodus bildet etwa dezimetergroße relativ dünnschalige Exemplare mit normalem herzförmigem Querschnitt. Conchodus infraliassicus aus dem Rhät im oberen Teil des Dachsteinkalkes erreicht bis zu 18 cm Durchmesser. Der neritische (aus Flachwasserablagerungen bestehend) Conchodon-Dolomit enthält ausschließlich Fossilien von Conchodon. Dicerocardium ist wesentlich dickschaliger, mit sehr großen Exemplaren.

[Bearbeiten] Präparation

Die Megalodonten kommen fast immer in reinem Kalkgestein vor, welches zu Lebzeiten schlammig bis feinsandig war und später zu Stein wurde. Man kann sie nicht durch Klopfen aus dem Gestein lösen, ohne sie zu zerstören. Aus Naturschutzgründen darf man im Hochgebirge nicht die gewachsenen Felsen beschädigen. Besser ist daher die Fossilsuche in Steinbrüchen, etwa am Ofenauer Berg bei Golling.

[Bearbeiten] Quellen

  1. Mayr, Helmut: Paläontologisches Museum München, E-Mail vom 10. Oktober 2005

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