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Marienborn

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Dieser Artikel beschäftigt sich mit der Gemeinde Marienborn in Sachsen-Anhalt, weitere Bedeutungen unter Marienborn (Begriffsklärung).
Wappen Karte
Wappen von Marienborn
Marienborn
Deutschlandkarte, Position von Marienborn hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Sachsen-Anhalt
Landkreis: Bördekreis
Verwaltungsge-
meinschaft
:
Obere Aller
Koordinaten: Koordinaten: 52° 12′ N, 11° 7′ O 52° 12′ N, 11° 7′ O
Höhe: 154 m ü. NN
Fläche: 9,98 km²
Einwohner: 528 (30. Juni 2005)
Bevölkerungsdichte: 53 Einwohner je km²
Postleitzahl: 39365
Vorwahl: 039401
Kfz-Kennzeichen:
Gemeindeschlüssel: 15 3 55 037
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Zimmermannplatz 2
39365 Eilsleben
Bürgermeister: Frank Frenkel

Marienborn ist eine Gemeinde im Nordwesten des Bördekreises in Sachsen-Anhalt (Deutschland). Sie gehört der Verwaltungsgemeinschaft Obere Aller an, die ihren Sitz in der Gemeinde Eilsleben hat.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geografie

Die Gemeinde Marienborn liegt auf einem Höhenzug, der sich in südlicher Fortsetzung des Lappwaldes über das Hohe Holz bis Oschersleben (Bode) hinzieht. Östlich von Marienborn fällt das Gebiet zum oberen Allertal, westlich zur Schöninger Aue ab. Nahe Marienborn erreicht der Rodenberg 207 m ü. NN, die Fuchsberge 202 m ü. NN. Die niedersächsische Stadt Helmstedt ist 8 km, Haldensleben ca. 27 km entfernt. Im Norden grenzt die Gemarkung Marienborn an den Ohrekreis - im Westen aber nicht an Niedersachsen, was der Name des ehemaligen Grenzortes vermuten lässt (dazwischen liegen die Gemarkungen Harbke und Morsleben).

[Bearbeiten] Legende

Marienquelle Marienborn

Marienborn zählt zu den historisch ältesten Wallfahrtsorten innerhalb Deutschlands. Hier erschien um das Jahr 1000 (zu einer Zeit, zu der schon wichtige Handelswege wie der "Bierweg" durch das "Mordthal" führten) einem frommen Hirten die Jungfrau Maria. Dort, wo eine Marienstatue vom Himmel gefallen sein soll und nach der Überlieferung ein Hospital und Armenasyl gegründet wurden, entsprang am Ende des 12. Jahrhunderts ein Quell ("Marienborn") mit heilender Wirkung.

[Bearbeiten] Geschichte

Zum historischen Umfeld Marienborns zählen prähistorische Hügelgräber, Opfersteine und Kultstätten wie der "Teufelsgrund' und die "Räuberhauptmanns-Höhle" (Räuberhauptmann Rose).

Zu den Schätzen des Ortes gehört die uralte Klosterkirche (um 1200) mit Kreuzgang (erbaut im 15. Jahrhundert) und geschnitzten und vergoldeten Flügelaltaren, das Pfarrhaus, die an einen römischen Tempel erinnernde Orangerie und die Brunnenkapelle, vom braunschweigischen Hofbaumeister Peter Joseph Krahe (1758 -1840) auf alten Fundamenten errichtet. Historische Verbindungslinien weisen auch auf das Kloster Marienberg bei Helmstedt. Im schroffem Kontrast befinden sich die Ruinen und geborstenen Dächer des weitläufigen ehemaligen Kloster- und Rittergutes, in 40 Jahren heruntergekommen als Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft (LPG).

[Bearbeiten] DDR-Grenzkontrollpunkt

Der alte Grenzübergang im April 2004
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Der alte Grenzübergang im April 2004

Als im Sommer 1945 die innerdeutsche Grenze entstand, richteten die alliierten Siegermächte den Grenzkontrollpunkt Helmstedt-Marienborn ein. Die DDR baute die Grenzübergangsstelle (GÜST) Anfang der 70er Jahre für rund 70 Millionen Ost-Mark zu einer Festung an der Transitstrecke zwischen der Bundesrepublik und Westberlin aus. Zuletzt versahen auf dem mit 35 Hektar größten europäischen Grenzübergang 1000 DDR-Grenzbeamte, Zöllner, Stasimitarbeiter und Zivilangestellte ihren Dienst. Sie fertigten von 1984 bis 1989 rund 10,5 Millionen Personenwagen und Motorräder, 4,9 Millionen Lastwagen und 140.000 Busse ab - zusammen 34,6 Millionen Reisende. Die meisten Ostdeutschen bekamen den Übergang erst nach Maueröffnung zu sehen. Mit der Wirtschafts- und Währungsunion zum 1. Juli 1990 verlor die GÜST endgültig ihre Funktion.

Auf dem Gebiet der GÜST errichtete das Land Sachsen-Anhalt die Gedenkstätte "Deutsche Teilung". Kernstück der Gedenkstätte ist das Dienstgebäude, in dem früher die zur Stasi gehörende "Passkontrolleinheit" saß. Heute befindet sich hier ein Dokumentationszentrum. In der Dauerausstellung geht es um Ursachen für die deutsche Teilung, um die Ausbildung der DDR-Grenzsoldaten, Fluchtversuche, den systematischen Ausbau und schließlich Abbau von Mauer und Stacheldraht.

Alle Abfertigungsgebäude wurden größer als nötig gebaut, um die Reisenden einzuschüchtern, die Stasi nannte das operative Psychologie. Als Blickfang gilt ein graues, überdachtes Terminal mit Kontrollhäuschen (siehe Bild), in denen Stasi-Mitarbeiter jeden Pass fotografierten und registrierten. Erneuert wurde auch ein 60 Meter langes Transportband aus Gummi, auf dem die Pässe zur eigentlichen Kontrolle befördert wurden. Erhalten ist auch eine Kontrollbox, in der der DDR-Zoll westdeutsche Fahrzeuge bei der Ausreise nach verbotenen Waren oder versteckten DDR-Flüchtlingen durchsuchte, selbst Särge wurden geöffnet. Vom „Führungsturm" aus hatten die Verantwortlichen des Bollwerks einen Überblick über das Areal.

[Bearbeiten] Gedenkstätte heute

Das Land Sachsen-Anhalt ist Träger der Gedenkstätte. So ist dafür gesorgt, dass nach der Maueröffnung das DDR-Grenzregime an der Bundesautobahn 2 gegenwärtig ist, während anderswo in Deutschland kaum noch Zeugnisse der Trennung zu sehen sind. Zur Gedenkstätte gehört eine Dauerausstellung, in der man auf zwei Ebenen die Geschichte der Deutschen Teilung und Wiedervereinigung multimedial erleben kann.

Marienborn, früher weltweit bekanntes Symbol der Teilung Europas, wandelt sich vom Bollwerk zu einem Ort des Gedenkens, des politischen Lernens, der Begegnung. Heute kann man auf einer Fläche von 7,5 ha diesen historischen Ort, der mittlerweile denkmalgerecht saniert wurde besuchen. Empfehlung: eine Rundtour (Fahrrad; 18 km, 90 Min) Harbke - Gedenkstätte Deutsche Teilung - Marienborn (Ort und Wallfahrtsstätte) - Harbke; teilweise auf befestigten Waldwegen.

[Bearbeiten] Wappen

Blasonierung: „In Grün, aus einem gemauerten goldenen Brunnen mit blauer Fontäne wachsend, die goldenbekrönte Gottesmutter mit goldenem Gewand und fleischfarbenem Gesicht und Händen, auf ihrem rechten Arm das golden nimbierte, fleischfarbene Jesuskind mit goldenem Reichsapfel in seiner Rechten, ihre linke Hand segnend über die Fontäne ausgestreckt“.

[Bearbeiten] Weblinks

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