Mardin
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Basisdaten | |
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Provinz: | Mardin |
Geografische Lage: | Koordinaten: 37° 19' N, 40° 45' O 37° 19' N, 40° 45' O |
Höhe: | 1083 m ü. NN |
Fläche: | 795 km² |
Einwohner: | 65.072 (2000) |
Bevölkerungsdichte: | 77 Einwohner je km² |
Postleitzahl: | 47000-47901 |
Vorwahl: | 0482 |
Kfz-Kennzeichen: | 47 |
Mardin (kurdisch Merdin) ist die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz Mardin in der Türkei.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geografie
Mardin schmiegt sich an den Hügel der Burg der Stadt an und schaut auf die Ebene von Mesopotamien. Die Stadt verbindet über Straßen und Schienennetz die Türkei mit Syrien und dem Irak .
[Bearbeiten] Geschichte
Die Geschichte der Stadt soll bis zur Zeit der Sintflut zurückreichen und wurde von den Hurritern, Hethitern, Surs, Babylonern, Persern, Römern, Arabern und Seldschuken beherrscht.
Unter den Persern war die Stadt als Marde, den Byzantinern als Mardia, den Arabern als Maridin und unter den Syrern als Merde, Merdo oder Merdi bekannt. Unter der türkischen Herrschaft bekam die Stadt den heutigen Namen.
[Bearbeiten] Bevölkerung, Sprachen und Religionen
Die Bevölkerung Mardins besteht aus Türken, Kurden, Aramäer und Arabern. Neben Moslems leben hier christliche Aramäer und jesidische Kurden (in der Provinz Mardin). Als Sprachen werden Türkisch (Amtssprache), Kurdisch, Arabisch und Aramäisch gesprochen.
[Bearbeiten] Einwohnerentwicklung
- 1990 - 53.005 Einwohner
- 1997 - 61.529 Einwohner
- 2000 - 65.072 Einwohner
[Bearbeiten] Wirtschaft und Verkehr
Die Wirtschaft setzt sich zum größten Teil aus Landwirtschaft, Handel und in letzter Zeit vermehrt aus kleinen handwerklichen Produktionsstätten und Handarbeiten zusammen.
[Bearbeiten] Verkehr
Mardin hat einen eigenen Flughafen und wird direkt aus Ankara angeflogen.
Mardin ist per Straße über die E-90 mit Adana verbunden und ist die Verbindung zwischen Europa und dem Nahen Osten. Straßen führen nach Syrien und in den Irak.
Mardin liegt auch an der Bahnlinie die nach Syrien führt.
[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten] Die Zitadelle
Die Festung von Mardin wird auch Adlernest genannt und spielte zu allen Zeiten eine entscheidende Rolle für die Stadt. Sie erhebt sich rund 500 Meter über die Hochebene.
[Bearbeiten] Medressen
Die Kasımiye-Medresse wurde 1469 auf Anordnung von Kasım Patişah gebaut. Die Medresse beinhaltet auch eine Moschee und eine Unterkunft.
Die Zinciriye-Medresse wurde 1385 von Melik Necmettin Isa erbaut. Mit ihren gestreiften Kuppeln und monumentalen Haupteingang ist es eines der beeindruckendsten Gebäude Mardins.
Die Sıtti-Radaviye-Medresse wurde 1177 in Auftrag gegeben. In der Moschee, die zur Medresse gehört, gibt es einen Fußabdruck des Propheten Mohammed.
[Bearbeiten] Moscheen
Die Große Moschee (Ulu Cami) ist die wichtigste Moschee in Mardin. Es liegen keine genauen Inschriften zur Bestimmung ihres Alters vor, wird jedoch als die älteste Moschee in Mardin angesehen.
Die Abdullatif-Moschee wurde während der Herrschaft Artuklu von Abdullatif Bin Abdullah 1314 erbaut. Es gibt schöne Beispiele für damalige Holzarbeiten.
Die Reyhaniye-Moschee wurde 1756 von Ahmet Paschas Tochter Adile Hanım wieder aufgebaut. Die Minaretts sind achteckig.
[Bearbeiten] Kloster
Das Kloster Dayr Za'faran liegt etwa drei Kilometer außerhalb der Stadt. Es wurde 493 n. Chr. gegründet. Es ist eines der religiösen Zentren des Tur Abdin, das für Jahrhunderte auch Sitz des Patriarchen bzw. Gegenpatriarchen der Syrisch-Orthodoxen Kirche war, die im Kloster begraben sind.
[Bearbeiten] Söhne und Töchter der Stadt
- Mehmet Adil Cukaz, türkischer Journalist und Kolumnist
- Ignatius Maloyan, armenisch-katholischer Erzbischof, von Papst Johannes Paul II. 2001 seliggesprochen
- Elias Mellus, chaldäisch-katholischer Erzbischof
- Yousuf Karsh, kanadischer Fotograf armenischer Herkunft
- Abdulhalim Oral, Yaylacik (Küferdel)
- Berdan Mardini, türkischer Sänger
- Murathan Mungan, türkischer Autor
[Bearbeiten] Siehe auch
- Mardin-Ölfeld