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Maréchaussée de France

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Die Maréchaussée de France war als militärisch organisierte Polizeitruppe direkter Vorläufer der französischen Gendarmerie Nationale.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geschichte

1373 per kgl. Order gegründet, sollte die Connétablie et Maréchaussée de France soziale Unruhen unterdrücken. Man nannte sie auch (fälschlicherweise) Gens d'armes. Unter dem Befehl der Konnetablen und Marschälle von Frankreich übernahm das Korps zunehmend Jusitiz- und Polizeiaufgaben. Es diente während des Hundertjährigen Krieges als eine Art Militärpolizei, um sich dann auf Provinzebene weiterzuentwickeln. Das Pariser Edikt von 1536 definierte als eine Hauptaufgabe die Überwachung der Hauptverkehrswege (Grand Chemins). 1720 folgte die Einteilung in Brigaden (4 bis 5 Mann), die im Abstand von 15 bis 20 km entlang der Hauptverkehrswege postiert wurden.

Unter Ludwig XV. wurde die Maréchaussée nominell der Gendarmerie de France, einem unmittelbar hinter der königlichen Garde (Maison du Roi) rangierenden Elite-Kavallerieregiment, angegliedert. Zusätzlich zum Prestigegewinn erhielt sie eine einheitliche Organisation (Edikt von 1720). Für jede der 33 Provinzen war eine berittene Kompanie zuständig. Im Jahr 1738 zählte das gesamte Korps etwa 3.000 Offiziere und Reiter.

Die prestigeträchtigste Kompanie war die Connétablie, die den Marschällen von Frankreich (in ihrer Funktion als Gerichtsherren) direkt unterstellt war. Spezialeinheiten waren die in Paris stationierte „Kompanie des Generalprofoss der Maréchausee der Île de France“ und die mit der Bewachung der Münze betraute „Kompanie des Generalmünzamtes“ (Trésorerie Générale ). Die Befugnisse der Marechaussée gingen 1791 auf die neu gegründete Gendarmerie Nationale über.

Die Königlich-Niederländische Marechaussee (Koninklijke Marechaussee) übernimmt bis heute die Aufgaben einer Nationalpolizei.

[Bearbeiten] Organisation

Die personelle Zusammensetzung der Kompanien schwankte je nach Provinz, war aber insgesamt ähnlich. Als Beispiel mag die im Elsass liegende Kompanie dienen. Laut Rapport vom Dezember 1754 (adressiert an den vorgesetzten Justiz-Intendanten der Provinz) zählte die Kompanie 55 Mann:

  • 1 Generalprofoss (prévôt général)
  • 2 Leutnants (lieutenants)
  • 2 Assessoren-Beisitzer (assesseurs)
  • 2 Ankläger bzw. Verhörbeamte (procureurs du roi)
  • 2 Gerichtsschreiber (greffiers)
  • 3 Offiziersstellvertreter im Adjutant-Feldwebelrang (exempts)
  • 4 Unteroffiziere (brigadiers)
  • 3 Gefreite (sous-brigadiers)
  • 35 Reiter (cavaliers), bis 1760 „Bogenschützen“ (archers) genannt
  • 1 Trompeter (trompette)

Im Jahr 1772 wurde zusätzlich der Rang des Unterleutnants (sous-lieutenant) eingeführt.

Im Jahr 1739 umfasste die Elsass-Kompanie neun Brigaden, die über verschiedene Ortschaften verteilt waren. 1772 war die Kompanie bzw. Provinz in die beiden Stellvertreterbezirke (lieutenances) Straßburg und Colmar untergliedert.

[Bearbeiten] Befugnisse, Sold und Rekrutierung

Die Generalprofosse und Leutnants der Maréchaussée hatten Sitz und Stimme im Gericht der Pariser connétablie, das über Adelige und Militärs urteilte.

Die Maréchaussée rekrutierte sich vorwiegend aus langgedienten Veteranen der Kavallerie, was ihren militärischen Charakter unterstrich. Der Sold war höher als in den Linienregimentern: Je nach Provinz erhielt ein Maréchaussée-Reiter bis zu 500 französische Pfund (livres) im Jahr (zum Vergleich: ein Linieninfanterist verdiente 100 livres, ein Manufakturarbeiter 300 livres).

Bei der Stellenbesetzung konnte der vorherige Armeedienstgrad eines Bewerbers mitberücksichtigt werden. „Quereinsteiger“ auf höheren Posten waren daher nicht selten. Die Ränge der mit umfangreichen Befugnissen ausgestatteten Offizierstellvertreter wurden gerne direkt an ehemalige Offiziere vergeben.

Bis zu den Reformen des Kriegsministers Choiseul in den 1760er-Jahren waren die Ränge käuflich. Bis dahin rangierten die Maréchaussee-Angehörigen jeweils eine Stufe über den vergleichbaren Rängen der Linientruppen.

[Bearbeiten] Uniformen

Die Uniformen der Provinz-Kompanien waren dunkelblau. Kragen, Rabatten, Schoßumschläge und Ärmelaufschläge waren rot, Unterkleider und Hosen waren braun-beige. Als Kopfbedeckung diente ein mit weißer Huttresse umsäumter Dreispitz. Karabiner-Bandeliers und Säbelgehänge waren weiß.

Die Uniformen der Connétablie-Kompanie waren von hellblau und aufwändig bestickt. Uniformen und Lederzeug der Generalmünzamt-Kompanie waren gänzlich in rot gehalten, nur Unterkleider und Hosen waren von braun-beiger Farbe.

[Bearbeiten] Quellen

  • André Corvisier, L’Armée Francaise de la fin du XXVIIe siècle au ministère de Choiseul, Band II, Paris 1964, S. 926-934
  • Liliane und Fred Funcken, Historische Uniformen, Band I, München 1977

[Bearbeiten] Weblink

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