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Manfred Trenz

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Manfred Trenz (* 29. November 1965 in Saarbrücken, Deutschland) ist Entwickler der Computerspiele der Turrican-Reihe, verantwortlich für die C64-Version des Spiele-Hits R-Type sowie das bekannte C64-Spiel The Great Giana Sisters. Mehrere seiner Spiele erlangten Kultstatus.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Werdegang

Im Jahr 1984 kam Manfred Trenz erstmals mit dem VC20 eines Freundes in Kontakt und erstellte eigene Grafiken. Kurze Zeit später legte er sich einen C64 zu und begann zunächst in BASIC zu entwickeln. Schnell gelangte er zu der Einsicht, dass die langsame Programmiersprache BASIC seinen Zwecken nicht dienlich sei, und so lernte er Assemblersprache. Nebenbei gestaltete er außerdem weiterhin Grafiken. Im Jahr 1986 nahm er mit einigen seiner Bilder an einem Grafikwettbewerb der Zeitschrift "64er" teil und landete prompt auf dem dritten Platz.

Dieser Wettbewerb bedeutete für Trenz den Sprung in die Welt der professionellen Spieleentwicklung, denn kurz darauf meldete sich die kleine Spiele-Firma Rainbow Arts bei ihm. Im Jahr 1987 wurde er dort schließlich fest eingestellt, nachdem er zuvor zunächst freiberuflich für das Unternehmen gearbeitet hatte.

[Bearbeiten] The Great Giana Sisters

Trenz' erstes Projekt bei Rainbow Arts war The Great Giana Sisters, das gnadenlos von Super Mario abgekupfert war, wodurch sich Rainbow Arts einige Wochen nach der Veröffentlichung eine Klage von der Firma Nintendo einhandelte und den Titel vom Markt nehmen musste. Der Popularität des Spiels tat dies jedoch keinen Abbruch. Ganz im Gegenteil: Nach dem Verkaufsverbot durch Raubkopien weiterverbreitet, wurde Great Giana Sisters zu dem Spiel, das nun wirklich jeder für seinen C64 besaß.

Weitab von den juristischen Zankereien bestach der Titel damals durch stimmige Grafik, hohen Suchtfaktor, eingängiger Musik von Sound-Maestro Chris Hülsbeck, einfache wie durchdachte Steuerung und ein ausgefeiltes, nicht allzu unfaires Leveldesign. Mit der Programmierung hatte Trenz zu diesem Zeitpunkt allerdings noch nichts zu tun. Er war verantwortlich für Grafik, Spiel- und Leveldesign.

[Bearbeiten] Katakis

Inspiriert durch die Shoot'em Ups Nemesis, Darius und den Arcade-Kracher R-Type, begann Trenz nach den Great Giana Sisters sein zweites Projekt bei Rainbow Arts: Katakis, welches 1988 veröffentlicht wurde. Und wieder bahnte sich juristischer Ärger an, erinnerte Katakis doch frappierend an R-Type.

Rainbow Arts und R-Type-Publisher Activision wollten eine gerichtliche Auseinandersetzung jedoch vermeiden und einigten sich darauf, dass Rainbow Arts R-Type für den C64 umsetzen sollte – innerhalb von 6 ½ Wochen. Im Gegenzug verzichtete Activision auf juristische Schritte. Für diese Umsetzung war ebenfalls Manfred Trenz verantwortlich.

[Bearbeiten] Turrican

Nach den Shoot'em Ups Katakis und R-Type gelüstete es Trenz nach etwas Neuem. Und wieder ließ er sich von einigen Arcade-Titeln wie Metroid und Psycho Nic Oscar inspirieren. Als Maßstab für den C64 galt ihm bis dahin Hawkeye, welches von dem Niederländer Mario Van Zeist und seinen Boys Without Brains entwickelt und von Thalamus veröffentlicht wurde. Trenz betrachtete Hawkeye als das bis dato technisch anspruchsvollste Spiel für den C64 und wollte es unbedingt toppen.

Im Jahr 1990 war es endlich soweit und Rainbow Arts veröffentlichte Trenz' viertes Spiel: Turrican. Das virtuose Actionspiel verblüffte Spieler, Entwickler und Tester: Acht-Wege- und echtes Parallax-Scrolling, Unmengen an Extras, jede Menge überdimensionale Waffen und gigantische Level, die zusammengenommen für damalige Verhältnisse überwältigende 1200 Bildschirme groß waren, in denen es vieles zu erkunden und entdecken galt. Obligatorisch auch die bereits aus Katakis bekannten, riesigen Obermotze, die aus mehreren Sprites zusammengesetzt waren, und den Spieler - meist am Ende eines Levels - hungrig erwarteten.

Ein technisch derart avanciertes und spielerisch so abwechslungsreiches Spiel hatte es bis dahin auf dem C64 nicht gegeben. Turrican schlug in der Computerspielewelt ein wie eine Bombe, und so musste flugs ein Nachfolger her. So wurde 1991 schließlich Turrican II veröffentlicht.

Im Gegensatz zum ersten Teil war die Hauptentwicklungsplattform für Turrican II nicht der C64, sondern der Amiga. Manfred Trenz war für die C64-Umsetzung, das Spieldesign sowie für die Story verantwortlich, Factor 5 entwickelte die Amiga-Version. In Turrican II setzte Trenz noch einen drauf: War der erste Teil nur ein Jump'n'Run, baute Trenz im zweiten Teil zusätzlich Shoot'em-Up-Level ein, die das Spiel noch abwechslungsreicher machten.

[Bearbeiten] Nach-Turrican

Parallel zu Super Turrican für das NES 1992 entwickelte Manfred Trenz Enforcer, welches sein letztes Spiel auf dem C64 sein sollte. Obwohl technisch ebenfalls sehr eindrucksvoll, erlangte Enforcer nicht den Kultstatus und Erfolg der bisherigen Spiele von Trenz. Wohl auch, weil es nicht von Rainbow Arts, sondern von Double Density in einem Diskettenmagazin veröffentlicht wurde.

Danach wurde es ruhig um Manfred Trenz. Im Jahr 1995 erschien Rendering Ranger für das SNES, das jedoch nur in Japan den Weg in die Konsolen fand.

[Bearbeiten] Turrican 3D

Im Dezember 1999 sollte Turrican 3D von THQ, damals Rainbow Arts, erscheinen. Vorab-Berichterstattungen von einigen Computerspiele-Magazinen präsentierten eindrucksvolle Bildschirmfotos, die PC Action ein Interview mit Manfred Trenz. Sogar die nötigen technischen Spezifikationen, die der PC mitbringen musste, waren beispielsweise in der PC Action abgedruckt: Pentium 300MHz, 32MB RAM, Windows 95/98/NT. Trenz' Partner bei der Entwicklung war das Architektur-Unternehmen AllVision. Trenz versprach sich durch die Zusammenarbeit mit AllVision eine vor allem architektonisch beeindruckende Spielwelt. Leider wurde die Entwicklung 2000 eingestellt, über die Gründe schweigen sich die Beteiligten aus. Ein kurzer Kommentar Trenz', der im Internet zu finden ist, lässt jedoch vermuten, dass er sich mit AllVision zerstritten haben muss. Darin wirft er ihnen Geldgier vor.

[Bearbeiten] Gegenwart

Nach dem Turrican-3D-Debakel erschienen nur noch zwei Konsolenumsetzungen von Trenz, Micro Machines V3 für den GameBoy Color im Jahr 2000 und CT Special Forces für die PlayStation im Jahr 2003. An die Erfolge seiner C64-Titel konnte er mit diesen Spielen jedoch nicht mehr anknüpfen. Einige Zeit lang entwickelt Manfred Trenz für das Unternehmen Similis in Oberhausen. Im Jahr 2004 gründete er, im Zusammenschluss mit Smash-Design, die Firma Denaris Entertainment Software.

[Bearbeiten] Privates & Anekdoten

Das 64'er-Magazin für den C64 scheint Mitte der 80er Jahre eine echte Talentschmiede gewesen zu sein: Auch der bekannte Computermusiker und spätere Trenz-Kollege Chris Hülsbeck wurde durch einen Wettbewerb der 64'er entdeckt.

Die Legende, dass der Name Turrican von einem italienischen Restaurant Turricano herrührt, ist falsch! Trenz hatte den Namen Turricano in einem Düsseldorfer Telefonbuch entdeckt. Die Restaurant-Legende trifft jedoch auf Katakis zu – allerdings kein italienischer, sondern griechischer Name.

Trenz' Lieblingsgetränk ist Kaffee, sein Lieblingsfilm Starship Troopers. Musikalisch ist ihm alles bis auf Soul und Blues genehm.

In Turrican war neben einer Nachricht an potentielle Cracker auch die Telefonnummer von Rainbow Arts versteckt.

Als auf einer Computerspielemesse in Köln 900 Exemplare der Turrican II-Demo verteilt wurden, gab es ein derartiges Getümmel, dass zwei Menschen verletzt wurden.

Das Titelbild von Turrican ist abgekupfert von dem Cover der Manowar-CD Kings Of Metal.

Der wohl am weitesten verbreitete Rechtschreibfehler in der Computerspielegeschichte: Es heißt Great Gianna Sisters (Doppel-N)! Wer's nicht glaubt, lasse den übergroßen Titel mal durchscrollen.

[Bearbeiten] Spielographie

  • The Great Gianna Sisters (Grafik und Leveldesign auf dem C64, 1987)
  • Katakis / Denaris (C64, 1988)
  • R-Type (Konvertierung des Arcadespiels auf den C64, 1988)
  • Turrican (C64, 1990)
  • Turrican II (C64/Amiga, 1991)
  • Super Turrican (NES, 1992)
  • Enforcer (C64, 1992)
  • Rendering Ranger (SNES, 1995)
  • Micro Machines V3 (Konvertierung des Playstation- und PC-Spiels auf den GameBoy Color, 2000)
  • CT Special Forces (Konvertierung des Game Boy Advance-Spiels auf die PlayStation, 2003)
  • Crazy Frog Racer (Game_Boy_Advance, 2005)
  • Meine Tierpension (Konvertierung des PC-Spiels auf den Nintendo_DS, 2006)
  • Meine Tierarztpraxis (Konvertierung des PC-Spiels auf den Game_Boy_Advance, 2006)

[Bearbeiten] Weblinks

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