Manfred Steidl

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Manfred Steidl (* 18. März 1950 in Wien; † 18. Juni 2006 in Wien) war Wiener Bezirkspolitiker im 3. Bezirk und Programmierer.

Manfred Steidl

Inhaltsverzeichnis

1 Beruf und Berufung
2 Radfahrer
3 Programmierer
4 Privat
5 Weblinks

[Bearbeiten] Beruf und Berufung

Manfred Steidl arbeitete seit dem Jahr 1974 als Programmierer der ersten Stunden. Sein politisches Interesse erwachte im September 1978 durch die Diskussionen rund um die Volksabstimmung „Zwentendorf“. Durch einen beruflichen Aufenthalt in den Jahren 1979/1980 in Frankfurt/Main verbrachte Manfred Steidl die Wochenenden bei Demonstrationen in Gorleben, wo ein Atommüll-Endlager geplant war. Sein Interesse für Umweltschutz nahm stark zu.

Als er wieder nach Wien zurück kam, ärgerte er sich über verparkte Gehsteige, entwickelte eine Aversion gegenüber rücksichtslosen Autofahrern und suchte nach Gleichgesinnten, die er bei der ARGUS (Arbeitsgemeinschaft umweltfreundlicher Stadtverkehr) fand. Er gründete in der Folge selbst den Verein „Fußgeher“, der später in die „I.G. zu Fuß“ (I.G.=Interessensgemeinschaft) umgewandelt wurde.

Auf der Suche nach einer politischer Vertretung nahm er 1987 Kontakt mit den Grün-Alternativen auf, wurde selbst im Jahre 1988 als Bezirksrat im 3. Bezirk in Wien gewählt und danach Verkehrssprecher der Grünen im 3. Bezirk. Die ersten echten Fahrstreifen für Radfahren gegen die Einbahn sind ihm zu verdanken.

Im Juni 1990 organisierte Manfred Steidl als Mitglied des Wiener Landesvorstands der Grün-Alternativen eine Fahrraddemo gegen Ozon. Da die Grünen das Interesse an weiteren Demos verloren haben, die Polizei ohne Grünen keine weiteren angemeldeten Demos mehr zuliess, engagierte Manfred Steidl sich als Mitbegründer danach regelmäßig bei „Radfahren am Freitag“ (RaF), einer bis in die frühen 2000er Jahre dauernden wöchentlichen Fahrraddemonstration, die sich für eine faire und sanfte Mobilität in Wien einsetzte. RaF wurde in der Folge durch das Friday Night Skating abgelöst. Die in San Franciso 1992 „erfundene“ Critical Mass, in Wien ein paar Mal 1999 durchgeführt und seit März 2006 reaktiviert, wurde durch RaF - „Radfahren am Freitag“ im Wien des Jahres 1990 bereits vorweggenommen. Wer weiss - vielleicht ist die Idee des RaF nach San Francisco getragen und unter Critical Mass dort "erfunden" worden.

Ende 1993 kam Manfred Steidl in Kontakt mit den Opfern der „Ausländergesetze“ und engagierte sich daraufhin auch zunehmend in sozialen Bereichen.

1996 kam es zum Streit innerhalb der Landstraßer Grünen. Drei von sechs Bezirksräten, darunter auch Manfred Steidl, spalteten sich ab und gründeten die „Landstraßer Bürgerliste“, die noch im selben Jahr den Einzug ins Bezirksparlament verpasste. Kurz zuvor wurde Manfred Steidl von den Grünen ausgeschlossen.

Trotz eines fehlenden politischen Mandats engagierte sich Manfred Steidl weiterhin bei verschiedensten Organisationen, insbesonders im Bereich Verkehr, wo er stets als Fachmann anerkannt wurde.

[Bearbeiten] Radfahrer

Nach dem Ende seiner politischen Karriere gab sich Manfred Steidl selbst den Namen „Citybiker“ und deckte unter diesem Pseudonym unzählige Missstände oder Kuriositäten im Verkehrsbereich auf.

[Bearbeiten] Programmierer

Manfred Steidl war u.a. Autor des Programms „Bremsweg“, das von vielen Verkehrsorganisationen zur Visualisierung von Anhaltewegen verwendet wurde.

[Bearbeiten] Privat

Manfred Steidl war seit 1974 geschieden (Tochter Sandra *1970), und lebte von 1974 bis 2006 in einem gemeinsamen Haushalt mit Hilde, deren Kinder er wie seine eigenen annahm (Jacqueline *1970, Andreas *1972).

Er starb - auf seinem Fahrrad sitzend - am 18. Juni 2006 an einen Herzinfarkt im 2. Wiener Gemeindebezirk.

[Bearbeiten] Weblinks

Personendaten
NAME	Steidl, Manfred
ALTERNATIVNAMEN	Citybiker
KURZBESCHREIBUNG	Österreichischer Politiker
GEBURTSDATUM	18. März 1950
GEBURTSORT	Wien
STERBEDATUM	18. Juni 2006
STERBEORT	Wien