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Lorenz von Stein

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Lorenz von Stein
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Lorenz von Stein

Lorenz von Stein (* 18. November 1815 in Borby bei Eckernförde; † 23. September 1890 in Hadersdorf-Weidlingau) war Staatsrechtslehrer, Soziologe und Nationalökonom.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Leben

Lorenz von Stein studierte in Kiel und Jena Philosophie und Rechtswissenschaft, habilitierte sich dann als Privatdozent an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel und wurde dort 1846 Professor. Da er das Recht der Herzogtümer gegen die dänische Regierung verfocht und an der Schrift der neun Kieler Professoren über diesen Gegenstand Anteil nahm, wurde er 1852 aus dem Staatsdienst entlassen. Er folgte 1855 einem Ruf als Professor der Staatswissenschaften an die Universität zu Wien, an welcher er bis zu seiner 1885 erfolgten Pensionierung wirkte. Er verstarb 1890 auf seinem Landsitz in Weidlingau bei Wien.

[Bearbeiten] Wirken

Das Eigentümliche der Werke Steins besteht darin, dass er die Hegelsche Dialektik auf das Gebiet der Volkswirtschaft und der Staatswissenschaft anwandte, um an der Hand derselben die Systematik dieser Wissenschaften zu verbessern. Doch hat er darüber die Hinwendung auf das Geschichtliche nicht vernachlässigt.

Stein analysierte den Klassenstaat seiner Zeit und stellte ihm den Sozialstaat gegenüber. Er prägte den Begriff des Klassenkampfes, lehnte jedoch ein revolutionäres Vorgehen ab. Ein Einfluss seiner Ideen auf Marx ist wahrscheinlich, aber nicht belegt. Eine besondere Rezeption im Japan der Meiji-Restauration ist belegt.

Siehe auch: Staat und Gesellschaft

In Kiel wirkt die Lorenz-von-Stein-Gesellschaft mit vorwiegend rechtspolitischem Tätigkeitsfeld.

[Bearbeiten] Werke

  • Der Sozialismus und Kommunismus des heutigen Frankreich, Leipzig 1842, 2. Aufl. 1847
  • Die sozialistischen und kommunistischen Bewegungen seit der dritten französischen Revolution, Stuttgart 1818
  • Geschichte der sozialen Bewegung in Frankreich von 1789 bis auf unsre Tage, Leipz. 1850, 3 Bde.
  • Geschichte des französischen Strafrechts, Basel 1847
  • Französische Staats- und Rechtsgeschichte, Basel 1846-48, 3 Bde.
  • System der Staatswissenschaft, Bd. 1: Statistik etc., Basel 1852; Bd. 2: Gesellschaftslehre, Basel 1857
  • Die neue Gestaltung der Geld- und Kreditverhältnisse in Österreich, Wien 1855
  • Lehrbuch der Volkswirtschaft, Wien 1858; 3. Aufl. als "Lehrbuch der Nationalökonomie", 3. Aufl. 1887
  • Lehrbuch der Finanzwissenschaft, Leipzig 1860; 5. Aufl. 1885-86, 4 Bde.
  • Die Lehre vom Heerwesen, Stuttg. 1872).
  • Verwaltungslehre, Stuttgart 1865-84, 8 Bde.

Gilt als bedeutendstes Werk, eine umfassende, nicht zum Abschluss gelangte Behandlung desjenigen Gegenstandes, den man sonst als Polizeiwissenschaft zu behandeln pflegt. Eine kompendiöse Zusammenfassung der ganzen Wissenschaft ist das

  • Handbuch der Verwaltungslehre Stuttgart 1870; 3. Aufl. 1889, 3 Bde.

Weitere Werke:

  • Zur Eisenbahnrechtsbildung, Wien 1872
  • Die Frau auf dem Gebiet der Nationalökonomie", Stuttgart 1875, 6. Aufl. 1886
  • Gegenwart und Zukunft der Rechts- und Staatswissenschaft Deutschlands, Stuttgart 1876
  • Der Wucher und sein Recht, Wien 1880
  • Die drei Fragen des Grundbesitzes und seiner Zukunft, Stuttgart 1881

[Bearbeiten] Literatur

  • Ernst-Wolfgang Böckenförde: Lorenz von Stein als Theoretiker der Bewegung von Staat und Gesellschaft zum Sozialstaat, in: Ders.: Recht, Staat, Freiheit, Frankfurt/Main 1991, S. 170-208.
  • Koslowski, Stefan: Die Geburt des Sozialstaats aus dem Geist des Deutschen Idealismus. Person und Gemeinschaft bei Lorenz von Stein, Weinheim 1989.
  • Albert von Mutius (Hrsg.): Lorenz von Stein. 1890 – 1990. Akademischer Festakt zum 100. Todestag, Heidelberg 1992. ISBN 3-7685-2091-9
  • Löbig, Michael: Persönlichkeit, Gesellschaft und Staat. Idealistische Voraussetzungen der Theorie Lorenz von Steins, Würzburg 2004.

[Bearbeiten] Weblinks

Dieser Artikel basiert auf einem gemeinfreien Text („public domain“) aus Meyers Konversations-Lexikon, 4. Auflage von 1888–1890. Bitte entferne diesen Hinweis nur, wenn Du den Artikel soweit überarbeitet oder neu geschrieben hast, dass der Text den aktuellen Wissensstand zu diesem Thema widerspiegelt und dies mit Quellen belegt ist, wenn der Artikel heutigen sprachlichen Anforderungen genügt und wenn er keine Wertungen enthält, die den Wikipedia-Grundsatz des neutralen Standpunkts verletzen.
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