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Literaturangabe

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Dieser Artikel behandelt Literaturangaben in Publikationen als allgemeines Thema. Für die Wikipedia-internen Konventionen zu Literaturangaben siehe Wikipedia:Literatur.

Eine Literaturangabe ist eine Angabe einer Literaturquelle oder -stelle meist in einem Literaturverzeichnis oder einer Bibliographie.

Trotz gemeinsamer Prinzipien gibt es für Literaturangaben und Zitierweisen kein überall geltendes, einheitliches System. Die verschiedenen Stile unterscheiden sich nicht nur nach Publikationsform und Fachgebiet; selbst einzelne Fachzeitschriften haben mitunter eigene Vorgaben. Das Literaturverwaltungsprogramm EndNote kennt in der Version 9 über 1.300 verschiedene Formate, zu denen sich weitere hinzufügen lassen.

In Deutschland gibt es unter anderem die DIN 1505 Titelangaben von Schrifttum. Diese Traditionen werden allerdings jeweils intern relativ streng beachtet. Denn es geht dabei um die Arbeitserleichterung für Leser, die mit diesen Angaben weitere Arbeiten vorbereiten wollen. Auf internationaler Ebene gibt es die Normen ISO 690 Dokumentation; Titelangaben; Inhalt, Form und Gestaltung und ISO 690-2 Information und Dokumentation - Titelangaben - Teil 2: Elektronische Dokumente oder deren Teile.

Heute haben sich zwei Gruppen von Konventionen allgemein durchgesetzt, die internationale, aus dem angelsächsischen Raum kommende Zitierweise (sie bevorzugt die sehr einfache Regel der Kommatrennung, unterscheidet jedoch nicht zwischen den einzelnen Bestandteilen) und die deutsche Tradition, die im wesentlichen auf den Grundregeln der „Preußischen Instruktionen“ und den Regeln für die alphabetische Katalogisierung (RAK) fußt. Diese letztere haben den Vorteil, dass man schon an der Interpunktion die einzelnen Bestandteile der Titelzitierung unterscheiden kann. Daneben gibt es noch zahlreiche Varianten. Im folgenden werden die einzelnen Bestandteile erläutert.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Regeln

Grundregel Nr. 1: Zur eindeutigen Kennzeichnung, zum Zwecke der Wiederfindung, Bestellung in Bibliotheken, zur Zusammenstellung von Literaturlisten, Eingabe in Datenbanken usw., wird im Allgemeinen folgender Mindestsatz an Angaben gefordert. Diese und genau diese sollten immer angegeben werden. Weiteres kann, muss aber nicht unbedingt ergänzt werden:

(Hier gleich in der typographischen Grundform angegeben)

  • Autor: Titel. Ort Erscheinungsjahr.

[Bearbeiten] Autor

Mit 'Autor' kann ganz Unterschiedliches gemeint sein:

  • eine einzelne Person, die etwas publiziert hat:
    • z. B.: „Friedrich von Schiller:“ oder: „Schiller, Friedrich von:“ Die zweite Form wurde traditionell für die Alphabetisierung in Karteikarten und Listen verwendet. Sie ist für die automatische Sortierung in Textverabeitungsprogrammen besser geeignet, ist aber in der EDV heute keine Voraussetzung mehr.
  • ein Autorenteam:
    • z. B.: „Erich Gamma, Richard Helm, Ralph Johnson, John Vlissides:“ oder: „Gamma, Erich/Helm, Richard/Johnson, Ralph/Vlissides, John:“ Dabei ist die tatsächl. Reihenfolge der Autorenangaben in dem Buchtitel maßgeblich. Es darf nicht nach Alphabet o. ä. umsortiert werden.
    • Die neuere Schreibweise lautet: „Gamma Erich, Helm Richard, Johnson Ralph, Vlissides John:“. Also ohne Trennung zwischen den Namensbestandteilen - aber bitte die Reihenfolge beachten: Name Vorname(-en), Name Vorname(-en), Name Vorname(-en), usw.
  • der Herausgeber einer Schrift, in der verschiedene Personen etwas publiziert haben:
    • z. B.: „Amelie Soyka (Hrsg.):“ oder: „Soyka Amelie (Hg.):“
  • eine Institution als Herausgeber:
    • z. B.: „Brockhaus-Verlag (Hrsg.):“
  • eine unbekannte Person, die etwas publiziert hat.:
    • meist wird dies mit den Buchstaben N.N. (für non nominatur = ohne Namen) gekennzeichnet oder mit o.A. (ohne Angaben), oder älter Anonymus (Anonym).

Diese Namen müssen in einer strengen Titelaufnahme den Angaben im Buch, Aufsatz etc. entsprechen. In Literaturverzeichnissen sollten sie vereinheitlicht werden. Bei mehreren Namen ist die Abkürzung der Vornamen (z. B.: „E. Gamma“) manchmal hilfreich. In der deutschen Tradition, vor allem der Preußische Instruktionen, steht am Ende immer ein Doppelpunkt, um zu kennzeichnen, dass danach der Titel beginnt. (Der Doppelpunkt kennzeichnet eindeutig den oder die Autoren und sollte daher möglichst nur einmal vorkommen.) In der Angelsächsischen (auch: internationalen) Tradition werden generell alle Bestandteile durch Kommata getrennt.

Natürlich ist beim Autor (bei einer Publikation) nie ein akademischer Grad oder gesellschaftl. Titel anzugeben. Das bleibt bei Literaturangaben prinzipiell außen vor. (wiss. Grundsatz).

Besitzt ein Buch bereits einen Autor, z. B. bei Klassikern und Quellen, ist das Buch aber von einem Herausgeber neu ediert, so fügt man den Herausgeber nach dem Titel an, in der Form (Muster):

Herodot: Historien. Hrsg. und neu übersetzt und verbessert und überarbeitet und kommentiert und neuherausgegeben und sonstnochwas von Josef Feix. Verlag, Ort Jahr. ISBN XXXXXXXX

(Auch hier sollte man sich natürlich auf das nötigste beschränken).

[Bearbeiten] Titel

Die Titel (Überschrift) und eventuelle Untertitel müssen vollständig sein und werden durch einen Punkt getrennt und abgeschlossen. (Bzw. ausnahmsweise durch ein Fragezeichen, wenn das so gedruckt wurde). Generell werden Titel und auch die Gesamtzitation durch einen Punkt abgeschlossen, dadurch sind sie eindeutig erkennbar. Im internationalen Gebrauch wird auch hier ein Komma gesetzt.

Ein kleines Problem stellen abweichende Angaben auf dem Buchumschlag und der maßgeblichen Seite im Buch dar. Es kommt immer wieder mal zu Abweichungen. Eigentlich ist die maßgebliche Seite im Buch das Blatt, auf dem auch Verlag und evtl. Zitierweise der jeweiligen Nationalbibliothek genannt werden. Diese Seite heißt auch Titelei.

  • z. B.:
Erich Gamma, Richard Helm, Ralph Johnson, John Vlissides: Tanzen und tanzen und nichts als tanzen. Tänzerinnen der Moderne von Josephine Baker bis Mary Wigman.

Manchmal wird der (Haupt-)Titel in Schrägschrift oder fett geschrieben:

  • z. B.:
Erich Gamma, Richard Helm, Ralph Johnson, John Vlissides: Tanzen und tanzen und nichts als tanzen. Tänzerinnen der Moderne von Josephine Baker bis Mary Wigman.

Generell gilt auch hier die Regel: Bei einer streng wissenschaftlichen Titelaufnahme z. B. innerhalb einer Bibliothek oder Bibliographie sollte so genau wie möglich am Original orientiert werden, bei einem Literaturverzeichnis, das zu einer Übersicht, zum Nachschlagen, oder zur Quellenangabe dient, sollte man eine Vereinheitlichung und Reduktion auf Wesentliches vornehmen. Untertitel können weggelassen oder reduziert werden. Anders als bei Zeitschriften sind Reihentitel bei Monographien nicht zwingend und können, müssen aber nicht, angegeben werden. In jedem Fall hat der Hauptitel Primat, der Reihentitel ist sekundär.

[Bearbeiten] Ort

Mit der Angabe des Erscheinungsortes lassen sich Bücher in Bibliotheksverzeichnissen (z. B. für die Fernausleihe) oder auch in Bibliographien besser finden, weil der Autor und sein Buch damit genauer eingeordnet ist. Gemeint ist immer nur der Sitz des Verlages, der das Werk publiziert (hat). Der Ort gibt also einen Hinweis auf die möglichen Verlage (bei einem Fachgebiet sind es meistens nicht so viele an einem Ort). Seine Angabe ist daher zwingend. Werden für den Verlag mehrere Orte genannt, genügt als Zitierweise die Angabe des 1. Ortsnamens. Auch die üblichen Zusätze "u. a." können in Literaturlisten oder Verzeichnissen entfallen.

In älteren Büchern fehlt oft die Ortsangabe, dann schreibt man: o. O. (ohne Ortsangabe).

Der Ort wird durch kein Satzzeichen abgeschlossen, es folgt direkt das Erscheinungsjahr. In der internationalen Schreibweise folgt auch hier ein Komma.

[Bearbeiten] Jahr

Das Jahr unterscheidet zwischen mehreren gleichen oder ähnlichen Publikationen der Autoren und zeigt den Neuigkeitsgrad. Es kann damit auch Unterscheidungsmerkmal und Hinweis auf die Auflage eines Buches sein. Wenn das Jahr fehlt: o. J. (ohne Jahr). Wird das Jahr ermittelt, wird es streng wissenschaftlich in eckige Klammern gesetzt.

Das Jahr ist der letzte Grundbestandteil der Titelaufnahme und daher wird es mit einem Punkt abgeschlossen. In der Internationalen Konvention wird auch hier ein Komma gesetzt, falls weitere Angaben folgen, sonst wird das Satzzeichen weggelassen.

[Bearbeiten] Weitere Angaben je nach Zweck

Werkausgabe, Schriftreihe, Umfang in Seiten, ISBN, Angaben über Illustrationen oder Buchaufmachung, Standortangabe in wichtiger Bibliothek (Sigel); Verweise auf zugehörige Themen, Autoren oder andere Listen; Stichwörter zum Index (Sachkatalog); vorstellbar wäre auch ein Maschinencode, der automatisiert lesbar ist.

Verlag - wird dem Ort vorangestellt und mit Komma getrennt (das Wort "Verlag" kann in den aller meisten Fällen entfallen, wenn man sich sonst an die Regeln hält). Die Angabe des Verlages ist optional, die Angabe des Ortes ist in jedem Fall primär und zwingend.

Hier gibt es unterschiedliche Konventionen, in vielen Bibliotheksverzeichnissen findet man den Verlag nach dem Ort mit Doppelpunkt getrennt und von dem Jahr wiederum durch Komma getrennt. Eine sehr einfache Regel heißt aber, die Grundangaben Ort und Jahr nicht auseinanderzureißen und damit zu trennen (außer bei Zeitschriften, wo oft der Jahrgang oder Band vor das Jahr gestellt wird und Nummer oder Heft nach der Jahreszahl).

Beispiel für eine automatisierte Literaturangabe mit den Angaben: Autor, Titel des Aufsatzes, Herausgeber des Buches, Titel des Buches, Verlag, Ort, Jahr, ISBN:

  • Klaus Linder: Gerd Zacher. In: Komponisten der Gegenwart. Hg. v. Hanns-Werner Heister, Walter-Wolfgang Sparrer. Edition Text + Kritik, München 1992. ISBN 3883776742

Beispiel für vollständige Angaben bei Zeitschriftenartikeln:

  • Uwe Spiekermann: Functional Food - Zur Vorgeschichte einer „modernen“ Produktgruppe. In: Ernährungs-Umschau. Umschau-Verlag, Frankfurt Main 49.2002, 182-188. ISSN 0174-0008 (zur Geschichte des Joghurts)

Hier wird der Band, Jahrgang dem Erscheinungsjahr vorangestellt (mit Punkt), nach dem ersten Komma kann die Heftnummer erscheinen (fehlt im Beisp.), nach einem zweiten Komma folgen die Seitenzahlen von-bis. Analog lassen sie die Angaben für Anthologien machen. Merke: Die Titelaufnahme folgt weitgehend den Regeln für Monographien, z. B. Verlag, Ort Jahr. Titel aller Art (auch Nebentitel, Reihentitel) werden hier grundsätzlich mit Punkt abgeschlossen. Ebenfalls die Gesamttitelaufnahme. ISBN/ISSN wird nicht mit Punkt aubgeschlossen, sie sind Zusatz, nicht Bestandteil der Titelaufnahme.

In Bibliotheken werden oft noch eindeutige Kennzeichen gebildet, z. B. aus den ersten Buchstaben der Autoren und dem 2-stelligen Erscheinungsjahr:

  • GHJV94
Erich Gamma, Richard Helm, Ralph Johnson, John Vlissides:
Design Patterns: Elements of reusable object oriented software
Addison Wesley Publishing Company 1994, ISBN 0-201-63361-2

[Bearbeiten] Hinweise auf Websites

Siehe Hauptartikel: Zitieren von Internetquellen

Es wird die genaue URL angegeben, also nicht nur die Startseite, sowie Datum und Tageszeit des Abrufes. Zum Beispiel:

Wenn die Autoren der Websites nicht bekannt sind, werden die Seiten nach den Titeln alphabetisch sortiert. Hier wäre das „Boudicca“.

[Bearbeiten] Literaturangaben für Zitate

Beim Zitieren gelten die folgenden Grundregeln: Das Zitat muss genau sein, d. h. bis in Einzelheiten von Orthographie und Interpunktion mit der Vorlage übereinstimmen. Als einzige Veränderung bedarf eine grammatikalische Anpassung des Zitats an den neuen Satzkontext keiner Kennzeichnung. Sie darf aber den Sinn und Satzbau nicht verändern.

Kürzere wörtliche Zitate stehen in doppelten Anführungszeichen unmittelbar im Text (gerne dabei kursiv entsprechend den längeren Zitaten). Die Literaturangabe (mit Seitenzahl) kann in einer Klammer dahinter oder in einer Fußnote stehen.

Oft wird die verkürzte Angabe in der Klammer oder der Fußnote verwendet, durch die auf die genaue, ausführliche Angabe im Literaturverzeichnis am Ende hingewiesen wird:

  • z. B.: (Juchli, 1974, S. 371)
  • oder: (Boudicca a.a.O.)

Längere Zitate können – ohne Anführungszeichen, meist aber kursiv – als eigener, links eingerückter Absatzblock in kleinerer Schriftgröße vom übrigen Text abgesetzt werden. Auch dann die Quellenangabe in der Klammer oder einer Fußnote.

Ob Klammer oder Fußnote verwendet wird, hängt hauptsächlich von der Vorliebe des Autors ab, auch von der Menge der Zitate, bei Prüfungsarbeiten auch von der Vorliebe des Prüfers. Klammern kann jeder im laufenden Text einfach setzen. Egal ob von Hand geschrieben, Schreibmaschine oder PC, sie bleiben unveränderlich an der Stelle, wo sie benötigt werden. Ihr Nachteil ist, dass sie den Textfluss beim Lesen unterbrechen. Werden in wissenschaftlichen Arbeiten ohnehin Anmerkungen mit Fuß- oder Endnoten versehen, so sind die Zitate dort meist in verkürzter Form untergebracht. Die genauen bibliographischen Angaben findet man dann am Ende der Arbeit im Literaturverzeichnis. Die meisten Textverarbeitungsprogramme bieten eine Möglichkeit, Fußnoten automatisch zu erstellen, oft können geübte Nutzer mit diesem Textprogramm auch noch das Literaturverzeichnis aus den Fußnoten zusammenstellen.

[Bearbeiten] Siehe auch

[Bearbeiten] Weblinks

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