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Les Halles

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Skulptur - Forum des Halles
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Skulptur - Forum des Halles
Ansicht vor dem heutigen Forum des Halles
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Ansicht vor dem heutigen Forum des Halles

Die Les Halles, also die Zentralen Markthallen oder Markthallen von Paris waren bis 1971 ein großer Markt im Zentrum von Paris und wurden 1971 durch ein unterirdisches Einkaufszentrum, dem Forum des Halles, ersetzt. Nicht zuletzt durch das Buch Der Bauch von Paris von Émile Zola, das vorwiegend in den Markthallen spielt, sind sie international bekannt.

Das Gebiet der ehemaligen Markthallen nimmt eine Fläche von 10 Hektar am rechten Seine-Ufer.ein und liegt gleichzeitig im 1., 2., 3. und 4. Arrondissement (Bezirk) der Stadt, also im geographischen Zentrum der Stadt.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geschichte

[Bearbeiten] Seit dem 12. Jahrhundert

1135 verlegte König Ludwig VI. den zentrale Marktplatz vom Place de Grève (heute: place l'Hôtel-de-Ville) in die damalige Ortschaft Les Champeaux (auch: Petits Champs). Dieser Ort war ein Sumpfgebiet außerhalb der Stadtmauern.

Im Jahre 1183 erwarb König Phillip II. das ganze Eigentum am Gelände. Schon zu der Zeit war es ein großer Markt, auf dem Lebensmittel, Textilien, Schuhe und Kurzwaren verkauft wurden. Die Händler ließen sich in Unterständen nieder, die sich in der Nähe der Häuser der Hersteller befanden. Nach und nach kamen weitere Händler zu den bereits ansässigen hinzu.

Aufgrund des Wachstums ließ Philipp II. die ersten Hallen aufstellen, um Weber und Tuchhändler zu beherbergen. Der Markt dehnte sich weiterhin aus, so dass man seit dem 16. Jahrhundert seine Neuorganisation und die Erweiterung der Wege in Betracht zog. Man ließ Häuser mit Säulenhallen im Erdgeschoss oder bedeckten Galerien bauen, die unter dem Namen piliers des Halles (Pfeiler der Hallen) bekannt sind.

[Bearbeiten] 18. und 19. Jahrhundert

Der nahe gelegene, 1780 geschlossene, Cimetière des Innocents wurde 1789 zum Blumen-, Obst- und Gemüsemarkt (marché des Innocents) ausgebaut. Während der Zeit der Französischen Revolution und des erste Kaiserreiches wurde das Stadtbild stark verändert. Paris litt unter Sicherheits- und Hygieneproblemen und man begann, sich über die Versorgung der Hauptstadt Gedanken zu machen.

Napoleon I. reorganisierte die überdachten Märkte und erarbeitete eine Regelung für die Schlachtung der Tiere aus. Er plante, eine zentrale Markthalle zwischen dem marché des Innocents und der Getreide-Markthalle bauen zu lassen. Trotz allem veranlassten die ab 1830 auftretenden Hygiene- und Verkehrsprobleme den Präfekten Rambuteau 1842 eine Kommission, die Commission des Halles aufzustellen. Sie sollte untersuchen, ob die Hallen an ihrem bisherigen Standort bleiben oder verlegt werden sollen. Einen 1848 ausgeschriebener Architekturwettbewerb gewann Victor Baltard mit seinem Plan, am bisherigen Standort zwölf Pavillons aus Glas und Metall zu bauen. Zehn dieser Pavillons wurden zwischen 1852 und 1870 gebaut, die beiden letzten wurden 1936 vollendet.

[Bearbeiten] 20. Jahrhundert

Blick auf das Forum des Halles, 2005
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Blick auf das Forum des Halles, 2005

1959 wurde beschlossen, den Markt nach Rungis (im Pariser Umland) und in den Stadtteil La Villette zu verlagern.

1963 schlug der Pariser Präfekt vor, das rechte Seine-Ufer zwischen Seine und Gare de l'Est zu erneuern. Das Projekt wurde nicht angenommen, aber der Pariser Gemeinderat gründete ein Planungsbüro für die Einrichtung der Markthallen und angrenzenden Sektoren. Die ersten Projekte werden vom Gemeinderat der Stadt abgewiesen, die zu renovierende Fläche wurde von 32 auf 15 Hektar verkleinert und der Rest sollte saniert werden. Weiterhin wurde eine unterirdische Einrichtung der Hallen in Betracht gezogen.

Als 1969 der Markt endgültig verlegt wurde, fanden kulturelle Protestaktionen in den Pavillons statt. 1971 werden die ersten sechs Pavillons abgerissen, um einen RER-Bahnhof und das Forum des Halles zu bauen. Auf den Baustellenlöchern der abgerissenen Pavillons und angrenzenden Häuserblöcke wurden Filmszenen von Marco Ferreris Touche pas à la femme blanche! und Roman Polańskis Le locataire (Der Mieter) gedreht.

Am 7. Dezember 1977 wurde der neue RER-Bahnhof unter dem Namen Châtelet Les Halles eingeweiht, am 4. September 1979 folgte die Eröffnung des unterirdischen Forum des Halles, das unter anderem Einzelhandelsgeschäfte, Kinos und eine Schwimmhalle beherbergt. Der zweite Teil des Forums Forums (Architekt: Paul Chemetov) wurde 1985 eröffnet. Im gleichen Jahr wurden oberirdische des Forums Gärten angelegt.

[Bearbeiten] Kritik am Forum des Halles und erneuter Umbau

Schon während der Bauphase wurden die Pläne zum Forum des Halles stark kritisiert. Der Unterhalt des Forums gilt als zu teuer und es machen sich Verschleißerscheinungen bemerkbar. Es sei überdem ein städtebauliches Desaster und viel zu unübersichtlich.

Zeitweilig war auch der Drogenhandel ein Problem. Im Jahre 2004 wurde ging in einem Architekturwettbewerb ein Entwurf des Architekten David Mangin hervor, der vorsieht, eine Grünanlage mit breiten Alleen zu errichten, die von einem 145m breiten Glasdach überspannt wird. Der Bau soll 2006 beginnen und vor 2012 abgeschlossen sein.

[Bearbeiten] Vom Bauch zum Herzen

Dieser „Bauch von Paris“, der von Zola vor der Zeit der großen Märkte erwähnt wurde, ist das „Herz“ von Paris mit einer unterirdischen Stadt auf mehreren Niveaus geworden.

Es ist gleichzeitig:

  • der größte Bahnhof der Stadt mit 3 RER-Linien, 5 U-Bahn-Linien und 14 Bus-Linien. Hier steigen im Durchschnitt 800.000 Fahrgäste pro Tag um
  • das am meisten besuchte Einkaufszentrum (das Forum) mit seinen 41 Millionen Kunden im Jahr
  • das am meisten besuchte Schwimmbad
  • ein Garten von mehr als vier Hektar
  • Sitz zahlreicher öffentliche Einrichtungen

[Bearbeiten] Geschichte und Architektur ausgewählter Markthallen von Paris

[Bearbeiten] Getreide-Markthalle

Plan der Getreidehalle von Nicolas Le Camus de Mézières
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Plan der Getreidehalle von Nicolas Le Camus de Mézières

Die Getreidemarkthalle (halle aux blés) wurde auf dem Gelände des ehemaligen Schlosses von Soissons gebaut. Das Schloss, gebaut im 17. Jahrhundert unter Katharina von Medici enthielt eine 31 Meter große astronomische Säule. Sie wurde vom persönlichen Astrologen Côme Ruggieri Katharinas zu astrologischen Beobachtungen genutzt.

Da im 18. Jahrhundert die Getreideversorgung der Stadt im Mittelpunkt der Ökonomen stand, wurde dieser Standort aufgrund seiner Nähe zum Seine-Ufer ausgewählt: der Getreidehandel konnte so durch die anlegenden Getreideschiffe effizient gestaltet werden.

Die Brüder Bernard und Charles Oblin planten, eine große Halle zu bauen, die umliegenden Straßen zu öffnen und Gebäude zu bauen, deren Vermietung die Ausführung des Baus finanzieren sollten. Der Architekt Nicolas Le Camus de Mézières wurde mit dem Bau der Halle und den umliegenden Gebäuden zwischen 1767 und 1767 beauftragt. Le Camus entschied sich für ein ringförmiges Gebäude von 122m Umfang, durchdrungen von 25 Arkaden. Das Gebäudeinnere sollte nicht überdacht sein, aber zwei konzentrische Galerien gaben einen behaglichen Unterstand. Dort waren auch Räumlichkeiten für Polizei, Statistiker und die Überwachung von Gewichten und Maßen Platz finden. Im zweiten Stock befanden sich riesige Getreidespeicher, überdacht mit spitzförmigen Wölbungen aus Stein.

Das neue Gebäude wurde sehr bewundert. Es illustrierte die Konzepte, die sich in der Zeit ausbreiteten: Der Begriff des allein stehenden öffentlichen Gebäudes, losgelöst vom städtischen Gewebe, was insbesondere die Risiken einer Brandkatastrophe verringerte.

Die Getreidehalle nach den Arbeiten von Bélanger und Brunet
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Die Getreidehalle nach den Arbeiten von Bélanger und Brunet

Ursprünglich sollte die astronomische Säule von Ruggieri im Zentrum des Gebäudes aufgestellt werden, dieser Plan musste aber verworfen werden. Man begnügte sich, sie am Gebäudeäußeren stehen zu lassen, fügte aber einen Brunnen und eine vom Astronomen Guy Pingré gestaltete Sonnenuhr hinzu.

Der offene Innenhof schadete der Getreidespeicherung. 1782/83 wurde sie von den Architekten Jacques-Guillaume Legrand und Jacques Molinos durch eine 38 Meter hohe Kuppel überdacht, allerdings schon 1802 durch einen Brand zerstört. Der Wiederaufbau (1806 bis 1811) wurde von François-Joseph Bélanger und François Brunet durchgeführt. Die neue Kuppel war aus Eisen und mit Blattkupfer bedeckt, welches 1838 durch Fenster ersetzt wurde.

1854 verwüstete ein weiterer Brand das Gebäude. 1873 wurde die Halle geschlossen, 1875 der Handelskammer übergeben und nach einem Umbau von Hendri Blondel 1889 als Börse wiedereröffnet.

[Bearbeiten] Leder-Markthalle

Virgänger der Leder-Martkhalle (halle aux cuirs) befanden sich im 5. Arrondissement von Paris und in der rue de la lingerie. Sie wurde auf einem Grundstück des ehemaligen Hospice des Cent filles gebaut und wurde am 18. März 1866 eröffnet. Über einem 1350 m² großen Hof wurden zwei Ladenstockwerke gebaut. Im Untergeschoss wurden Öl, Benzin, Lacke und fettige Körper in Kellern gelagert.

In der Nacht vom 11. zum 12. Mai 1906 zerstörte ein Feuer die Markthalle.

[Bearbeiten] Wein-Markthalle

Die Wein-Markthalle (halle aux vins) befand sich seit 1866 auf dem Gebiet des heutigen Campus von Jussieu (Fakultät der Wissenschaften) immer im 5. Distrikt von Paris, entlang der Seine, wo Schleppkähne ankamen. Seit 1987 befindet sich auf dem Gebiet das Institut des Institut du Monde Arabe.

Koordinaten: 48° 51′ 42" N, 2° 20′ 40" O

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