LeFlaSys Ozelot
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Das Leichte Flugabwehr System Ozelot ist ein auf Basis des Kleinpanzers Wiesel 2 entwickeltes leicht gepanzertes Waffensystem der Heeresflugabwehrtruppe des Heeres der Bundeswehr.
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[Bearbeiten] Entstehungsgeschichte
Anfang der neunziger zeigte sich bei den Auslandseinsätzen der Bundeswehr, dass die Truppe über unzureichende Flugabwehrfähigkeiten verfügte. Die bis dahin verwendeten Systeme zeigten sich als nicht geeignet für die neuen Einsatzgebiete der Krisenreaktionskräfte (Eingreifkräfte). Gefordert waren hohe Mobilität und Luftverlastbarkeit. Die Firma STN ATLAS begann darauf im Jahr 1992 in Zusammenarbeit mit Krauss-Maffei Wegmann mit der Entwicklung, jedoch ohne offiziellen Auftrag der Bundeswehr. Bereits 4 Jahre später 1996 erfolgten die ersten ausgiebigen Truppenversuche. Nach diesen Test erfolgte 2 Jahre darauf die Bewilligung und Beschaffung des Flugabwehrsystems. Aus technischen Gründen verzögerte sich allerdings der Auslieferungsbeginn der drei verschiedenen Einheiten bis ins Jahr 2001.
Am 27. Juni 2001 wurde das erste leichte Flugabwehrsystem an der Heeresflugabwehr-Schule in Rendsburg an die Truppe übergeben. Die Gesamtstückzahl beläuft sich auf 50 Waffenträger, 10 Aufklärungsfahrzeuge und 7 Führungsfahrzeuge.
[Bearbeiten] Leichtes Flugabwehr System
Besteht aus verschiedenen Fahrzeugen auf Basis des Wiesel 2 von Rheinmetall - Landsysteme. Alle 3 Fahrzeuge verfügen zur Selbstverteidigung über ein Maschinengewehr MG3 und einer Nebelmittelwurfanlage.
[Bearbeiten] Waffenträger Ozelot
Der Ozelot ist der Waffenträger des Systems und mit der ASRAD ( ATLAS Short Range Air Defense ) - Waffenanlage der Firma STN ATLAS ausgerüstet. Dieses besteht aus einem, um 360° horizontal drehbaren und -10º bis +70º vertikal richtbaren Pedestal mit 4-fach Starter zum Verschuss der Flugabwehrraketen des Typs FIM-92 Stinger oder mit kleinen Änderungen die SA-16 "IGLA". Der Ozelot ist in der Lage Flugziele bis zu einer Entfernung von 6 km zu bekämpfen. Für die elektronische Verbindung zum AFF ist der Ozelot mit zwei Funkgeräten SEM 90, 93 ausgestattet. Beim Ausfall des Feuerleitfahrzeuges ist es dem Waffenträger möglich, mit Hilfe der optischen Aufklärungsmittel, einem Infrarot-Rundsuchsystem, einer Wärmebildkamera und einem Laserentfernungsmesser, selbständig Flugziele aufzuklären und zu bekämpfen.
[Bearbeiten] AFF (Aufklärungs-,Führungs- und Feuerleitfahrzeug)
Das AFF bildet das Gehirn des Systems. Es überwacht den Luftraum, identifiziert Flugziele, führt den Zug und übermittelt dem Ozelot Feuerleitinformationen. Dazu ist es mit einem 3-D Luftraumüberwachungsradar HARD (Helicopter & Airplane Radio Detection Radar) der Firma Ericsson ausgestattet, mit dem es möglich ist, bis zu einer Entfernung von 20 km und einer Höhe von 5.000 m Flugziele zu erfassen. Ein integriertes Sekundärradar ermöglicht die Freund/Feind-Erkennung. Zur Führung der Waffenträger Ozelot und zur Datenübertragung von Luftlageinformationen ist das Fahrzeug mit fünf Funkgeräten SEM 90 und 93 ausgestattet.
[Bearbeiten] BF/UF (Batterieführungsfahrzeug / Unterstützungszelle "Flugabwehr")
Das BF/UF koordiniert alle Züge der Batterie. Dazu verfügt es über 1 SEM 90 und 2 SEM 93.
[Bearbeiten] Operationskonzept
Die Waffenträger Ozelot sind im Gelände taktisch um ein Aufklärungs-,Führungs- und Feuerleitfahrzeug aufgestellt. Bei einem Einsatz sind die Waffenträger passiv und warten auf Zielinformationen vom AFF. Dieser ist der einzig aktive Panzer und sucht mit seinem Radar den Himmel nach Zielen ab. Egal wie der Pilot nun reagiert, er kann den Gefahrenbereich nicht mehr rechtzeitig verlassen. Das AFF ermittelt die Zielkoordinaten und übermittelt sie abhörsicher an alle Ozelots. Diese richten ihre Waffenstationen entsprechend aus und feuern jeweils bis zu 4 FIM-92 Stinger ab. Dieser ganze Vorgang, vom Erfassen des Zieles durch das AFF bis zum Abschuss durch den Ozelot benötigt 10 sec.
[Bearbeiten] Zusammenstellung
Jede der drei leichten Flugabwehrraketenbatterien verfügt mit dem System LeFlaSys über folgende Fahrzeuge:
- 1 Batterieführungsfahrzeug (BF)
- 1 Fahrzeug Unterstützungszelle (UF)
- 1 Schnittstellenfahrzeug für den Tiefflugbereich ( FAST ) auf Basis Mercedes Benz Wolf
- 3 Aufklärungs-,Führungs- und Feuerleitfahrzeuge ( AFF )
- 15 Waffenträger Ozelot
- 3 Werkstattfahrzeuge (WSA) auf Mercedes Benz Wolf
[Bearbeiten] Technische Daten
Bezeichnung | Ozelot | AFF | BF/UF | |
---|---|---|---|---|
Motor: | Audi 4 Zylinder TDI mit Abgasturbolader | |||
Hubraum: | 1.896 cm³ | |||
Leistung: | 81 kW (110 PS) | |||
Kühlung: | Flüssigkeitskühlung | |||
Getriebe: | Hydromechanischer Planetengetriebe 4HP-240 mit 4 Vorwärts-, 1 Rückwärtsgang | |||
Fahrwerk: | drehstabgefedertes Stützrollenlaufwerk | |||
Länge über alles: | 4.510 mm | 4.150 mm | 4.160 mm | |
Breite über alles: | 1.820 mm | |||
Höhe über alles: | 1.900 mm | 2.110 mm | ||
Bodenfreiheit: | 302 mm | |||
Watfähigkeit: | 500 mm | |||
Überschreitfähigkeit: | 1.500 mm | |||
Kletterfähigkeit: | 400 mm | |||
Steigfähigkeit: | 60 % | |||
Querneigung: | 30 % | |||
Leergewicht: | 2.600 kg | ? kg | ? kg | |
Gefechtsgewicht: | 4.100 kg | |||
Höchstgeschwindigkeit: | 70 km/h (Straße), 50 km/h Gelände | |||
Kraftstoffmenge: | 120 l | |||
Fahrbereich: | Straße: 550 km | |||
Bewaffnung primär: | FIM-92 Stinger oder SA-16 "IGLA" Alternative Mistral oder RBS-70 |
1 Maschinengewehr MG3 | ||
Bewaffnung sekundär: | 1 Maschinengewehr MG3 | keine | ||
Munition: | 8 Flugabwehrraketen, ? Schuss MG3 | ? Schuss MG3 | ? Schuss MG3 | |
Besatzung: | 2 | 2 | 3 | |
Besonderheiten: | ABC-Schutzbelüftungsanlage, Klimaanlage, GPS, Heeresflugabwehr-Aufklärungs- und GefechtsFührungssystem (HFlaAFüSys) |