Langperiodisch

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Das Fachwort langperiodisch wird in zahlreichen Wissenschaften verwendet. Es bezeichnet wiederkehrende Vorgänge, deren Perioden deutlich länger sind als die sonst beobachteten Zyklen.

In der Astronomie werden beispielsweise die langperiodischen Kometen von den "kurzperiodischen" unterschieden, die auf ihrer engen Bahn nur einige wenige Jahre oder Jahrzehnte pro Umlauf benötigen. Die relativ wenigen Schweifsterne mit langer Periode hingegen brauchen mehr als 200 Jahre; vermutlich liegt ihre gravitativ bedingte Drift aus dem äußeren Sonnensystem nach innen zur Sonne "erst" einige Jahrtausende zurück.

Auch langperiodische Veränderliche kennt die Astronomie - pulsierende große Fixsterne, die alle 100 bis 1000 Tage ihre Helligkeit variieren. Als drittes Beispiel sei angeführt, dass sich dem 11-jährigen Sonnenfleckenzyklus eine langperiodische Welle von 75-80 Jahren überlagert.

Langperiodische Bewegungen in der Physik gibt es noch wesentlich mehr, etwa bei Gravitationseffekten, bei verschiedenen Schwingungen oder Resonanzeffekten, Schwebungen und dergleichen. In der Satellitengeodäsie unterscheidet man Störungen von Satellitenbahnen, die entweder kurzperiodisch (von der Dimension der Umlaufzeit sind, oder langperiodisch von der Erdfigur oder Besonderheiten der Erdinneren abhängen.

In der Soziologie und Wirtschaft sind ebenfalls langandauernde, wiederkehrende Schwankungen bekannt. Manche Wissenschafter nennen sie Superzyklen.

Sogar in der Mode scheint es quasi-periodische Erscheinungen von 30-60 Jahren zu geben, die vermutlich mit der Generationenfolge zusammenhängen. Sie haben z.B. Ende des 20. Jahrhunderts zum Remake zahlreicher Schlager aus den 1930ern geführt und zeigen sich beispielsweise auch in der Rocklänge. In der Schuhmode dürften die "langperiodischen" Effekte aber etwas kürzer sein.