Lagerkoller
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Quellen |
Unter Lagerkoller versteht man umgangssprachlich einen psychischen Ausnahmezustand einer oder mehrerer Personen, die in einem Lager untergebracht sind.
Dabei ist das Wort Koller gleichbedeutend mit Wutausbruch (von griech. chole – die Galle (vgl. auch Choleriker)). Ein Koller äußert sich bei einzelnen Personen in Angst, Wut, Verzweiflung, Überaktivität sowie depressiven Zuständen und kann bis zum psychischen Zusammenbruch führen. Ergreift er mehrere Insassen, so ist ein Aufruhr nicht unwahrscheinlich.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Bedeutungszusammenhänge
Der Begriff findet in der Alltagssprache Verwendung, einerseits im Zusammenhang mit gruppendynamischen Prozessen in freiwillig gewählten Lagersituationen (Ferienlager, Trainingslager), andererseits auch im Zusammenhang mit unfreiwilliger Lagerunterbringung von Menschen (Notunterkunft, Kriegsgefangenenlager, Flüchtlingslager).
[Bearbeiten] Ursachen
Ursachen können sein: anhaltender psycho-sozialer Stress, Überfüllung, Schlafmangel, schlechte humanitäre Bedingungen, anhaltende Bedrohungssituationen und ähnliches.
[Bearbeiten] Lagerkoller in der Literatur
Ein literarisches Beispiel eines Lagerkollers, der sich zu einer lebensbestimmenden Neurose auswächst, gibt der 1932 erschienene Roman "Wohin rollst du, Äpfelchen ..." von Leo Perutz.