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Lager Heuberg

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Das Lager Heuberg ist ein Truppenübungsplatz der Bundeswehr in Baden-Württemberg und liegt auf der Schwäbischen Alb in der Nähe von Stetten am kalten Markt und Meßstetten.

Das Lager Heuberg war eines der ersten Konzentrationslager der Nationalsozialisten in Deutschland. Es existierte von März bis Dezember 1933 in den Gebäuden eines früheren „Großkinderheimes“ auf dem Gelände des Truppenübungsplatzes.

Einige Tausend Gegner des Nationalsozialismus wurden im Lager Heuberg festgehalten, so z. B. der spätere erste Nachkriegsvorsitzende der SPD, Kurt Schumacher.

Auf dem Lager Heuberg fand am 1. März 1945 der erste bemannte Flug einer senkrecht startenden Rakete statt. Der Pilot Lothar Sieber kam allerdings beim Absturz dieses Raketenflugzeugs Natter ums Leben.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geschichte

  • 1910–1916: Das XIV. Badische Armeekorps richtet das Lager Heuberg und den Truppenübungsplatz ein.
  • 1914: Schon 1914 wird mit dem gleichzeitigen Aufbau eines Kriegsgefangenenlagers nordwestlich des Truppenlagers begonnen.
  • 1917: Zu den ca. 5.000 im Lager Heuberg stationierten Soldaten kommen noch 15.000 Kriegsgefangene, die dort untergebracht sind.
  • 1920–1933: Aufgrund der Truppenreduzierung des Vertrag von Versailles kann ein Großkinderheim des Karlsruher Vereins „Kinderheilfürsorge Heuberg e.V.“ auf dem reichseigenen Gelände eingerichtet werden. Die Landesversicherungsanstalt Württemberg übernimmt das frühere Lazarett und betreibt es bis 1973 als Heilstätte.
  • 1933: Das Großkinderheim wird aufgelöst und die Nationalsozialisten errichten für neun Monate das erste Konzentrationslager im Raum Württemberg/Baden. Auch eine SA-Winterschule kommt an den Standort.
  • 1934: Das Lager Heuberg und der Truppenübungsplatz werden von der Wehrmacht übernommen.
  • 1940: Ein Reichsarbeitsdienstlager mit 400 Baracken wird errichtet.
  • 1941/1942: Die „Bewährungseinheit 999“ (Sondereinheit für bislang Wehrunwürdige) wird aufgestellt. Ab Herbst 1942 Verlegung zum Truppenübungsplatz Baumholder.
  • 1943–1945: U. a. sind die „Legion Freies Indien“, die italienische Division „Italia“, die 2. Division der russischen Befreiungsarmee und Milizeinheiten der französischen Vichy-Regierung im Lager Heuberg stationiert.
  • 1945: Am 1. März erfolgt der erste bemannte Raketenstart der Geschichte durch den Luftwaffenleutnant Lothar Sieber. Die Rakete Natter stürzt ab und der Pilot findet bei dem Testflug den Tod.
    Am 22. April 1945 besetzen französische Truppen Stetten am kalten Markt, das Lager und den Truppenübungsplatz nahezu kampflos. Das Lager war mit fast 20.000 gefangenen Rotarmisten belegt. Der Truppenübungsplatz und das Lager werden ab diesem Zeitpunkt französisch verwaltet.
  • 1957: Die neugeschaffene Bundeswehr hat ihren ersten Gastaufenthalt mit dem Luftlandejägerbataillon 9 im Lager Heuberg.
  • 1958: Am 24. Oktober wird ein Bundeswehrverbindungskommando bei der französischen Truppenplatzkommandatur eingerichtet.
  • 1959: Die Standortverwaltung Stetten am kalten Markt wird am 15. November aufgestellt und im gleichen Monat werden die Panzerjägerkompanie 290 und das Panzerbataillon 294 als ständige Einheiten in das Lager Heuberg verlegt.
  • 1960: Teile des Lagers werden von der französischen Armee am 1. Januar an die Bundeswehr übergeben. Diese stellt die Truppenübungsplatzkommandatur Heuberg auf.
  • 1966: Die neue Albkaserne westlich des Lagers Heuberg wird eingeweiht.
  • 1976: Die Heilstätte der Landesversicherungsanstalt Württemberg wird abgerissen.
  • 1997: Das 3. Dragonerregiment des französischen Heeres zieht nach 51-jähriger Präsenz ab und übergibt der Bundeswehr damit den kompletten Truppenübungsplatz Heuberg.

US-Truppen hatten bis 1963 hinter haushohen Bretterzäunen Atomwaffen stationiert. Einige Zeit davor - wann genau, ist unbekannt - und danach war das Fallschirmjägerbataillon 291 auf dem Heuberg stationiert, welches dann nach Iserlohn verlegt wurde.

[Bearbeiten] Einheiten am Standort

  • Panzergrenadierbataillon 294
  • Feldjägerbataillon 452
  • Zentrum für Kampfmittelbeseitigung der Bundeswehr
  • Truppenübungsplatzkommandantur Heuberg
  • 5. Kompanie (schwer) / Jägerbataillon 292
  • V. und VI. Inspektion ABC/Se Schule Sonthofen
  • Standortsanitätszentrum Stetten a.k.M.
  • III. Inspektion der Schule für Feldjäger und Stabsdienst Sonthofen
  • Standortverwaltung Stetten am kalten Markt

[Bearbeiten] Literatur

  • Markus Kienle: Das Konzentrationslager Heuberg bei Stetten am kalten Markt. Klemm & Oelschläger, 1998, ISBN 3-932577-10-8

[Bearbeiten] Siehe auch:

Koordinaten: 48° 9' N, 9° 1' O

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