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Léon Werth

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Léon Werth (* 1878; † 1955) war ein französischer Schriftsteller und Kunstkritiker. Léon Werth verstand es, die Gesellschaft Frankreichs seiner Zeit ohne Selbstgefälligkeit gründlich und mit einer außerordentlichen Klarheit darzustellen. Auch ist er für seine enge Freundschaft zu dem französischem Autor Antoine de Saint-Exupéry bekannt.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Leben

Léon Werth wurde 1878 in Remiremont in den Vogesen geboren. Sein Vater war Tuchfabrikant, seine Mutter stammte aus einer adeligen Familie. Da er ein hervorragender Schüler war, gewann er einen Preis für Philosophie beim concours général, einem landesweiten Wettbewerb für die Klassenbesten in Frankreich. Anschließend wurde es Schüler am renommierten Lycée Henri IV. Dennoch brach er seine Schullaufbahn ab, um als Redakteur für verschiedene Zeitschriften zu arbeiten. Er führte ein unstetes Leben und widmete sich der Schriftstellerei und dem Beruf des Kunstkritikers. Er verkörperte eine sehr unabhängige und liberale Geisteshaltung und übte Kritik an Kirche und Klerus sowie am Bürgertum. Sein Roman "La maison blanche (das weiße Zimmer)" wurde 1913 für den prix Goncourt vorgeschlagen. 1914 zog er als Soldat in den Erste Weltkrieg, wo er bis zu seiner Verwundung 15 Monate an der Front kämpfte. Dieser Krieg zeichnete ihn dauerhaft und machte aus ihm einen überzeugten Pazifisten. Seine Erlebnisse fasste er in der pessimistischen und gnadenlos kriegskritischen Erzählung "Clavel Soldat" zusammen. Nach dessen Erscheinung im Jahr 1919 verursacht das Werk einen Skandal. Mit spitzer Feder wetterte er in der Zeit zwischen den Weltkriegen auch gegen den Kolonialismus (Cochinchine, erschienen 1928), indem er sowohl die koloniale Begeisterung Frankreichs zu dieser Zeit kritisierte, als auch Stalin der Hochstapelei bezichtigte. Auch zeigte er sich besorgt über den aufkommenden Nationalsozialismus. 1931 machte er die Bekanntschaft von Antoine de Saint-Exupéry, woraus sich eine große Freundschaft entwickeln sollte. Saint-Exupéry widmete ihm sein bekanntestes Werk, Der Kleine Prinz. Während der Besetzung Frankreichs im Zweiten Weltkrieg versteckte er sich im Juragebirge in den Nordalpen. In seiner Wochenzeitung "Déposition", die 1946 erstmals erschien, kritisierte er die Zeit des Vichy-Regimes. Am 13. Dezember 1955 starb er in Paris.

[Bearbeiten] "33 Tage "

"33 Tage (Originaltitel: 33 jours)" ist eine kurze Erzählung, die wenige Wochen nach der Flucht 1940 geschrieben wurde. Léon Werth erzählt darin von seiner Flucht aus Paris zu seinem Haus in Saint-Amour, das im französischem Jura (Gebirge) liegt. Mit großer Genauigkeit schildert er eine Zeit, in der Frankreich aus seiner Sicht zu einem "Matratzenlager" wird. Das Manuskript, vertraut er im Oktober 1940 seinem Freund Antoine de Saint-Exupéry an, dieser leitet es an einen Verleger in New York weiter, wo sich die Spur verliert. Erst 1992 wird es von der Verlegerin Viviane Hamy wieder entdeckt und veröffentlicht.

[Bearbeiten] Seine Werke

  • 33 Tage. Ein Bericht (französischer Originaltitel: 33 jours)
  • Clavel chez les majors
  • Das weiße Zimmer (französischer Originaltitel: La maison blanche)
  • Clavel soldat
  • Cochinchine
  • Le destin de Marco
  • Le monde et la ville
  • Impressions d'audience
  • Unser Freund Antoine de Saint-Exupéry (französischer Originaltitel: Saint-Exupéry, tel que je l'ai connu)
  • Kaserne (französischer Originaltitel: Caserne)
  • Voyages avec ma pipe

[Bearbeiten] Die Widmung "Kleinen Prinzen"

Der Name von Léon Werth taucht in dem Vorwort des Kleinen Prinzen auf, den Antoine de Saint-Exupéry ihm gewidmet hat.

"Für Léon Werth.

Ich bitte alle Kinder um Verzeihung dafür, dass ich dieses Buch einem Erwachsenen gewidmet habe. Aber ich habe eine ehrliche Entschuldigung: dieser Erwachsene ist der beste Freund, den ich auf der Welt habe. Ich habe auch noch eine zweite Entschuldigung: Dieser Erwachsene kann alles verstehen, sogar Bücher für Kinder. Und ich habe noch eine dritte Entschuldigung: Dieser Erwachsene lebt in Frankreich, ihm ist kalt und er hat Hunger. Es ist wichtig, dass man ihn tröstet. Wenn diese ganzen Ausreden nicht aussreichen, möchte ich dieses Buch gerne dem Kind widmen, das dieser Erwachsene einst gewesen ist. Alle Erwachsenen waren am Anfang Kinder (Aber wenige von ihnen erinnern sich daran). Ich verbessere meine Widmung:

Für Léon Werth, als er noch ein Kind war"

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