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Kultfilm

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Kultfilme sind Filme oder Serien, um die eine meist eher kleine, aber umso treuere Anhängerschaft einen Fan-Kult betreibt, oft noch Jahre oder Jahrzehnte nach der Premiere in den Kinos. Dies äußert sich etwa durch das regelmäßige Anschauen (z. B. Dinner for one an Silvester), durch Riten bei der Vorführung (Rocky Horror Picture Show, The Blues Brothers), durch das Zitieren von Textpassagen (Monty Python) bis hin zur Übernahme von ganzen Philosophien, Kunstsprachen oder Uniformen (Star Trek, Star Wars, Herr der Ringe). Manchmal treffen sich kostümierte Fans auf Conventions, wobei Schauspieler und andere Filmbeteiligte als Ehrengäste teilnehmen.

Andere Filme sind sehr rar und schwer erhältlich. Zumeist kennt man sie allgemein nur vom Hörensagen, was häufig mitentscheidend für ihren Ruf ist. Sie laufen sehr selten oder nie im Fernsehen. Im Kino ist ihre Verbreitung auf kleine Programmkinos beschränkt. Hierzu zählen etwa Vertreter des sogenannten Exploitation-Genres oder beim Giallo, dem italienischen Horrorthriller der 70er.

Entscheidend ist demnach die Reaktion des Publikums, die über eine „normale“ Identifikation hinausgehen muss. Allein der wirtschaftliche Erfolg stellt keinen Maßstab dar. Häufig wird im Gegenteil die Meinung vertreten, ein sogenannter Mainstream-Film könne kein Kultfilm sein, weil letztlich der Erfolg von den Beteiligten kalkuliert wurde. Gerade der Versuch einer Risikominimierung oder gar das bewusste Erzeugen eines Kultfilmes spricht jedoch gegen die oben genannte allgemein anerkannte Definition. Der Kultfilm ist im allgemeinen das Ergebnis eines eingegangenen Risikos, also des Abweichens von der Norm. Aus diesem Grund werden als Kultfilme meist solche bezeichnet, die den Weg in die Kinos über den Erfolg bei kleineren Filmfestivals und daraus entstehende Mundpropaganda schafften. Independentfilmen wird eher ein "Kultfilm-Potential" zugesprochen als Hollywood-Filmen. Pulp Fiction ist ein Beispiel für einen äußerst erfolgreichen Kultfilm, der durch seinen erheblichen Einfluss auf nachfolgende Gangster-Filme Einfluss in das Mainstream-Kino fand.

Andererseits würde es ebenfalls gegen die Regeln des Kultfilmes verstoßen, wenn man einem Film den Kultstatus verweigerte, nur weil er Erfolg hatte. Denn dass ein Film ihn erhält, muss sich ja als Überraschung erweisen.

Oft handelt es sich bei Kultfilmen um Filme, die ursprünglich keine kommerziellen Erfolge waren, und erst später dank des Kultes wiederentdeckt wurden, so etwa bei Rocky Horror Picture Show, Citizen Kane oder Blade Runner, der zwar im Kino floppte, aber im Videoverleih Kultstatus erreichte.

Manchmal handelt es sich um relativ billige Produktionen (B-Movie), die mit ihrer trashigen Ästhetik und unfreiwilligen Komik ein postmodernes Publikum anziehen, das in diesen Filmen auf den ersten Blick ungeahnte Qualitäten entdeckt. Da diese Trash-Ästhetik auch bewusst eingesetzt wurde, sprechen manche Filmwissenschaftler von einem eigenen Kultfilm-Genre. Letzten Endes entlehnen aber viele Kultfilme ihre dramatische Struktur aus anderen Genres, und einige können auch zurecht unangefochten einen Status als Kunstwerk beanspruchen.

Heute wird der Begriff Kultfilm in inflationärem Umfang benutzt, der die oben genannte, bisher gültige, Definition völlig aufweicht. Immer häufiger wird er von den Filmstudios / Verleihern als Marketingelement benutzt und Filme werden schon bei der ersten Aufführung mit großem Werbeaufwand als „Kultfilm“ bezeichnet, um möglichst viele Zuschauer ins Kino zu locken. Der ursprüngliche Sinn der Filmemacher, aber auch der Zuschauer, sich gerade von den Medien und den herrschenden Konventionen abzusetzen, geht hierbei völlig verloren.

Hinzu kommt, dass manche Filme im Laufe der Erstverwertung einen Hype entfachen, bei dem sich später herausstellt, dass diese übermäßige Identifikation anschließend wieder abflacht oder verfrüht war. Diese Filme sind nicht als Kult anzusehen, eher als Kassenknüller. Ob es einem dieser Filme gelingt, einmal als „Kultfilm“ bezeichnet zu werden, können nur spätere Generationen von Filmzuschauern entscheiden, nicht aber die aktuellen Produzenten oder Verleiher.

[Bearbeiten] Literatur

  • Adolf Heinzlmeier, Jürgen Menningen, Berndt Schulz: Kultfilme. Hoffmann und Campe, Hamburg 1983, ISBN 3-455-08751-5
  • Ronald M. Hahn, Volker Jansen: Die 100 besten Kultfilme. Heyne, München 1998, ISBN 3-453-86073-X
  • Georg Dallmeier: Schau' mir in die Augen, Kleines... : Die 100 besten Kultfilme von Casablanca bis Titanic, Compact Verlag - ISBN 3-817-43466-9
  • Rudi Steiner, Frank-Burkhard Habel: Das Lexikon der Kultfilme – Klassiker, Kuriositäten, Katastrophen: Kino-Phänomene mit ewiger Faszination, Schwarzkopf & Schwarzkopf – ISBN 3-896-02216-4

[Bearbeiten] Siehe auch

Kult (Status) mit einer Liste an Kultfilmen.

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