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Kreuzkirche (Dresden)

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Koordinaten: 51.049° N 13.739° O

Kreuzkirche von Westen, Sommer 2004
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Kreuzkirche von Westen, Sommer 2004
Altmarkt und Kreuzkirche von Nordwesten, um 1900
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Altmarkt und Kreuzkirche von Nordwesten, um 1900
Canaletto:Die Ruine der Kreuzkirche, von Osten aus gesehen (Nach der Zerstörung der Kirche durch Preußen 1760 stürzte der Turm erst 1765 ein)
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Canaletto:Die Ruine der Kreuzkirche, von Osten aus gesehen (Nach der Zerstörung der Kirche durch Preußen 1760 stürzte der Turm erst 1765 ein)


Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Bedeutung und Geschichte

Die Kreuzkirche am Altmarkt in Dresden ist als evangelische Hauptkirche der Stadt gleichzeitig die Predigtkirche des Landesbischofs der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens. Mit mehr als 3000 Sitzplätzen ist die Kreuzkirche der größte Kirchenbau in Sachsen. Als Wirkungsstätte des Dresdner Kreuzchores und der Kreuzorganisten ist sie zugleich das kirchenmusikalische Zentrum der Stadt.

Die Kreuzkirche ist nach der Frauenkirche die zweitälteste Kirche Dresdens (evangelisch seit 1539). Der bekannte sächsische Hofmaler Bernardo Bellotto (nach seinem berühmten Onkel ebenfalls "Canaletto" genannt), der in seinen Gemälden das alte Dresden festhielt, zeigt noch den gotischen Anblick der Kirche.

Schon vor 1206, der ersten urkundlichen Erwähnung Dresdens, bestand an der Stelle der heutigen Kreuzkirche eine Kapelle für Handlungsreisende. 1215 wurde eine romanische Kirche zu Ehren des heiligen Nikolaus als Schutzpatron der Händler errichtet. Der ursprüngliche Name „St. Nikolaikirche“ verschwand, nachdem im Jahre 1388 vom Erzbischof zu Meißen das heilige Kreuz neu geweiht wurde. Die katholische Kreuzverehrung prägte den heutigen Namen.

Im Laufe der Geschichte brannte die Kirche fünfmal ab. In den Jahren 1491 und 1669 aus ungeklärter Ursache, 1760 jedoch durch eine preußische Kanonenkugel. Beim Wiederaufbau 1764 wurde sie der Hofkirche angepasst und erhielt ein barockes Aussehen. 1897 brannte sie zum vierten Mal und wurde mit Jugendstilelementen wieder aufgebaut. Beim Luftangriff am 13. Februar 1945 wurde sie erneut stark beschädigt, die Orgel verbrannte vollständig. Das Altarbild war zwar rußgeschwärzt, verbrannte jedoch nicht. Beim Wiederaufbau wurden die Jugendstilelemente zugunsten einer schlichten Gestaltung mit Rauhputz entfernt. Auf den Tag genau 10 Jahre nach der Zerstörung erfolgte 1955 die Wiedereinweihung.

Der Kreuzschüler Richard Wagner wurde in der Kirche konfirmiert. Die Maler Caspar David Friedrich und Ludwig Richter wurden mit ihren Partnerinnen hier getraut.

Heute ist die Kreuzkirche das Zentrum ihrer Gemeinde und bietet als Citykirche vielfältige Angebote für Einwohner der Stadt und Touristen aus nah und fern. Über 200.000 Menschen besuchen im Laufe eines Jahres die Gottesdienste, Vespern und Konzerte, weitere 300.000 Besucher kommen zur offenen Kirche.

Die Kreuzkirchgemeinde zählt 1600 Mitglieder und unterhält Partnerschaften nach Rotterdam und Salzgitter. Jeweils sonn- und feiertags, um 9.30 Uhr, lädt die Kreuzkirche zum Gottesdienst, an jedem Freitagmittag finden Mittagsgebete statt. Andachten und Kirchenführungen ergänzen das Angebot. In der monatlich an einem Freitagabend stattfindenden Veranstaltungsreihe „Nachtmusik und Nachtgedanken“ lesen und interpretieren prominente Gäste auf der Chorempore Texte aus der Bibel. Dazu erklingt improvisierte Orgelmusik. Diese Veranstaltung lockt besonders auch jene Menschen, die sonst nicht in die Kirche gehen. Der Kunstdienst der sächsischen Landeskirche veranstaltet regelmäßig Verkaufsausstellungen.

Die Kreuzkirche ist täglich von 10 bis 17 Uhr zur Besichtigung und Andacht geöffnet.


[Bearbeiten] Der Turm

Die Kirche misst bis zur Spitze des Kreuzes ca. 92 Meter. Sie besitzt eine Aussichtsplattform, deren Aussicht zwar durch den Rathausturm behindert wird, aber der der Frauenkirche in nichts nachsteht.

Der Aufstieg zur Plattform führt im Turm unmittelbar am dreistöckigen Glockenstuhl der Kirche vorbei. Die fünf Glocken (1899 von Franz Schilling in Apolda gegossen), in der Tonfolge e° - g° - b° - h° - d’, können alle durch großflächige Schutzgitter besichtigt werden. Zentral im obersten Stockwerk des Glockenstuhls hängt die größte, 11 511 kg schwere „Kreuzglocke“ (e°), deren Maße mit der berühmten Gloriosa im Erfurter Dom vergleichbar sind. In den beiden Stockwerken darunter befinden sich jeweils zwei Glocken. Mittags (nach dem 12-Uhr-Stundenschlag auf der Kreuzglocke) läutet die h°-Glocke.

[Bearbeiten] Die Orgel

In der Kirche wurde 1963 eine Orgel des Dresdner Orgelbaubetriebes Jehmlich installiert, die das 1945 zerstörte Instrument von 1900 ersetzte. Es ist die größte Kirchenorgel Dresdens. Der Organist der Kreuzkirche ist der Kreuzorganist, dem neben der Begleitung des Kreuzchores und der Vespern und Gottesdienste auch eigene Konzerte obliegen. Berühmte Kreuzorganisten waren Herbert Collum und Michael-Christfried Winkler. Nach Martin Schmeding obliegt seit November 2004 Holger Gehring das Amt des Kreuzorganisten.


[Bearbeiten] Die Kreuzkirche Dresden und der Dresdner Kreuzchor

[Bearbeiten] Die Kreuzchorvespern

Die jährlich über 20 Kreuzchorvespern am Sonnabend - im Winter beginnen sie 17 Uhr und in den Sommermonaten 18 Uhr - verstehen sich als musikalische Andachten und werden regelmäßig von über eintausend Zuhörern besucht. Die aus dem Altarraum erklingende Chormusik wird durch Orgelspiel, das Wort zum Sonntag, Gemeindechoral sowie Gebet und Segen ergänzt.

Im Advent, zu Weihnachten, Ostern oder Pfingsten warten die Besucher bereits mehrere Stunden in langer Schlange auf dem Altmarkt, um Einlass in die Kirche zu finden. Und für die Kruzianer sind es jährlich neu erlebte Höhepunkte, vor über viertausend Menschen musizierend die christliche Botschaft zu verkünden.

[Bearbeiten] Die Gottesdienste

Bis zu 35 Mal im Jahr singen die Kruzianer im Gottesdienst am Sonntagmorgen die Motetten von der Chorempore und stimmen die Wechselgesänge mit einer kleinen Chorgruppe in liturgischer Kurrendetracht im Altarraum an. Als Besonderheit gilt ebenso das Psalmodieren des Evangeliums durch einen Kruzianer.

[Bearbeiten] Die Konzerte

Die jährlich über zehn Konzerte werden durch das Kirchenjahr bestimmt. Beginnend mit zwei Weihnachtsliederabenden, schließen sich drei Aufführungen der Kantaten 1 bis 3 des Bachschen Weihnachtsoratoriums an, am Jahresbeginn folgen die Kantaten 4 bis 6. Den Gedenktag an die Zerstörung Dresdens im Zweiten Weltkrieg begeht der Chor mit Werken, die dem mahnenden Anlass dieses Tages entsprechen. In der Karwoche steht die zweimalige Aufführung der Bachschen Matthäuspassion auf dem Programm. In den ersten Sommerwochen erklingt meist ein groß besetztes chorsinfonisches Werk im Rahmen der Dresdner Musikfestspiele.

[Bearbeiten] Bekannte Pfarrer

In der Dresdener Kreuzkirche waren u.a. folgende bekannte Pfarrer tätig:

[Bearbeiten] Literatur

Karlheinz Blaschke: Dresden, Kreuzkirche, Kreuzschule, Kreuzchor - musikalische und humanistische Tradition in 775 Jahren. Gütersloh/München 1991, ISBN 3-570-06664-9

Helfricht, Jürgen: Dresdner Kreuzchor und Kreuzkirche. Eine Chronik von 1206 bis heute. Husum, 2004, ISBN 3-89876-180-0

John, Hans: Der Dresdner Kreuzchor und seine Kantoren. Berlin 1987, ISBN 3-374-00177-7

Dieter Härtwig/ Matthias Herrmann: Der Dresdner Kreuzchor - Geschichte und Gegenwart, Wirkungsstätten und Schule, Evangelische Verlagsanstalt Leipzig, 2006, ISBN 3-374-02402-5


[Bearbeiten] Weblinks

Siehe auch:

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